Shakespeare und die Biber
Liebe Frau Do, wer seine Kinder mit dem Auto zur Schule bringt, genießt in weiten Teilen der Öffentlichkeit in etwa den gleichen Ruf wie jemand, der in seinem Hinterhof Altöl entsorgt und Autoreifen verbrennt. Das ist nicht gut für die Kinder, erzieht sie zur Unselbstständigkeit und erzeugt darüber hinaus auch noch vor den Schulen ein
szmtag

7. Oktober 2017

Liebe Frau Do,

wer seine Kinder mit dem Auto zur Schule bringt, genießt in weiten Teilen der Öffentlichkeit in etwa den gleichen Ruf wie jemand, der in seinem Hinterhof Altöl entsorgt und Autoreifen verbrennt. Das ist nicht gut für die Kinder, erzieht sie zur Unselbstständigkeit und erzeugt darüber hinaus auch noch vor den Schulen ein gefährliches Verkehrschaos, heißt es. Im Grunde sehe ich das ganz genauso und brüste mich daher auch immer damit, dass meine Kinder mit dem Fahrrad zur Schule fahren oder gefahren sind. Entsetzt war ich daher, als ich den Text unserer Landeskorrespondentin Kirsten Bialdiga gelesen habe. Nach Angaben der Landesregierung passieren bei der Anfahrt mit dem Elterntaxi viermal so viele Unfälle wie bei der Anfahrt mit anderen Verkehrsmitteln, aber noch viel gefährlicher ist der Schulweg mit dem Fahrrad: Hier gibt es sogar achtmal so viele Unfälle!

Mehr als hundert Jahre lang gab es keine Biber mehr in Nordrhein-Westfalen – jetzt sind die Tiere zurück. Nachdem die ersten Exemplare in den 90er-Jahren erst in der Eifel und dann am Niederrhein angesiedelt wurden, gibt es jetzt schon wieder rund 700 Tiere in NRW. Eigentlich eine gute Nachricht. Allerdings machen Biber das, was Biber halt so machen: Sie nagen Bäume um und bauen Dämme. Im Kreis Düren beschweren sich Anwohner über vollgelaufene Keller, weil Biberburgen Abflussrohre blockieren. Jetzt soll ein Managementplan helfen. Mein Kollege Markus Plüm hat mit Behördenvertretern und Umweltschützern gesprochen.

In unserem Wochenendmagazin hält Dorothee Krings heute ein flammendes Plädoyer für das Theater. Ein Plädoyer für das gemeinsame Erlebnis, ein Plädoyer dafür, sich mit fremden Menschen an einem öffentlichen Ort zu treffen; gemeinsam im Halbdunkel vor einer Bühne zu sitzen, ohne zu wissen, was gleich passieren wird. Theater als aufregendes Gegenprogramm zum Leben in der selbst gewählten Filterblase, in der ein Computerprogramm aus unseren bisherigen Sehgewohnheiten errechnet, welche neue Fernsehserie uns sicher auch gefallen wird. Wenn Sie nach der Lektüre des Textes sagen: „Ja, ja, ja, das will ich auch, aber wann und wo?“, dann kann ich Ihnen helfen. Die Rheinische Post lädt zu einem exklusiven Shakespeare-Abend am 25. Oktober ins Theaterzelt des Düsseldorfer Schauspielhauses an den Rheinterrassen in der Landeshauptstadt. Das Schauspielhaus-Ensemble zeigt Ausschnitte aus der turbulenten Shakespeare-Komödie „The Queen’s Men“, Kostproben aus „Der Sturm“ und andere literarische Überraschungen. Eintrittskarten kosten 20 Euro, ermäßigt sieben Euro (zuzüglich Vorverkaufsgebühr), der Erlös aus dem Ticketverkauf fließt in die Spendenkampagne „Schauspielhaus 2020“. Karten gibt es hier.

Viel Spaß beim Lesen

Ihr

Stefan Weigel

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