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+ Senat diskutiert heute über Shutdown-Lockerungen für Berlin + Eltern von Kita-Kindern verzweifeln an monatelanger Schließung + Senat verteilt Tablets an bedürftige Schüler +
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 21.04.2020 | Sonnig, aber windig, max. 18°C.  
  + Senat diskutiert heute über Shutdown-Lockerungen für Berlin + Eltern von Kita-Kindern verzweifeln an monatelanger Schließung + Senat verteilt Tablets an bedürftige Schüler +  
Stefan Jacobs
von Stefan Jacobs
 
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  Guten Morgen,

Der Senat will heute über Lockerungen für Berlin entscheiden. Strittig war nach der gestrigen Vorbereitungsrunde der Staatssekretäre noch, was für Malls, Auto- und Möbelhäuser sowie Kirchen gelten soll. Die Bildungsverwaltung soll ein Konzept für die sukzessive Schulöffnung und die Kinderbetreuung erarbeiten, wobei auch Hygienefragen noch zu klären sind. Die Bibliotheken sollen ab 11.5. nur für die Ausleihe öffnen, die Uni-Bibliotheken schon am 27.4., Museen öffnen ebenfalls ab 11.5., Sportanlagen (für Einzelkämpfer, nicht für Mannschaften) wohl schon früher. Offen ist noch, was aus Großveranstaltungen wird – und was eine Großveranstaltung genau ist. Anfang Mai soll die Eindämmungsverordnung wieder aktualisiert werden.
 
     
 
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  Mund-Nasen-Schutz soll auch in Berlin zum Mask Have werden, wenn es nach dem Regierenden Bürgermeister geht. Die Frage ist nur: Woher nehmen, wenn nicht nähen? Auch deshalb ist sich R2G in dieser Frage uneins – und wird es wohl vorerst bei der „dringenden Empfehlung“ belassen, die aber spätestens in der nächsten zu kurz geratenen U- oder S-Bahn zur realen Gefahr werden kann. Das RBB-Inforadio meldete Montag zum Thema übrigens: „Auch Berlin führt Maskenpflicht in Geschäften und im Öffentlichen Nahverkehr ein. Das hat Ministerpräsident Söder angekündigt.“ Nach einer Urlaubswoche mit Kinderbespaßung in Gardenien am Stadtrand schien mir die Meldung nicht abwegig, aber dann kam die Korrektur: Bayern war gemeint. Die Erfahrung lehrt, dass der Rest der Republik dem Beispiel spätestens übermorgen folgen wird.  
     
 
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  Umfrage zu Bayern im Berlin  
   
     
 
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  Die Aussicht, dass Kitas erst im August (= nach fünf Monaten) wieder in den Regelbetrieb gehen sollen, lässt viele Eltern verzweifeln. Sie können schon jetzt nicht mehr, stehen wegen der Mehrfachbelastung aus Kinderbetreuung und Homeoffice buchstäblich vor dem Zusammenbruch. Mehr als tausend haben sich an Schulsenatorin und Bundesfamilienministerin gewandt. Und mehr als 25.000 haben eine Online-Petition an die Bundeskanzlerin unterschrieben, in der sie eine monatliche Sonderzahlung von 1000 Euro fordern, um Betreuung finanzieren oder weniger arbeiten zu können.

Wie groß die Erwartungen sind und wie schlimm die Lage für Eltern und Kinder ist, zeigt ein Blick ins Netz oder auch ins CP-Mailfach. Beispielhaft hier der Fall von Katja B., die ihren Alltag als Teil eines berufstätigen, nicht systemrelevanten Elternpaares zweier Kinder (3/12) beschreibt: 4.30-7 Uhr Homeoffice, 7-20 Uhr Kinderbetreuung plus Haushalt, 20-23 Uhr Homeoffice (ergibt Minusstunden auf dem Arbeitszeitkonto). Ein Leben auf Verschleiß für die Gesundheit – die der Risikogruppen, die sich im Baumarkt und bald wieder im Möbelhaus tummeln können, während die Kinder weder Freunde treffen noch auf den Spielplatz dürfen, was kein Luxusproblem ist, sondern die physische und psychische Gesundheit der ganzen Familie gefährdet. Immerhin hat Franziska Giffey (die 2021 Regierungschefin von Berlin werden will) gestern „die Spielplatzfrage“ zumindest erwähnt.
 
     
 
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  Die vorab heftig umstrittenen Abi-Prüfungen sind am Montag offenbar überwiegend geordnet gestartet, auch wenn einzelne Schüler bekundeten, dass sie unter anderen Bedingungen wohl fitter gewesen wären – und andere trotz einer ersten juristischen Niederlage weiter gegen Prüfungen unter den aktuellen Umständen kämpfen, weil sie sich übermäßig benachteiligt sehen.

Das Problem sind dabei nicht die Sitzabstände bei der Prüfung, sondern die Bedingungen, unter denen sie zu Hause lernen müssen. Für Abstand zwischen den Tischen war am Premierentag überall gesorgt. Und für Desinfektionsmittel? Wir schalten kurz rüber ins Marie-Curie-Gymnasium, wo die Schulleitung den Abiturienten vorab geschrieben hatte: „Bringen Sie, soweit gewünscht oder erforderlich, gerne eigene Schutzhandschuhe, Atemschutzmasken und eigenes Desinfektionsmittel mit. Die Schule wird dies nicht zur Verfügung stellen.“

Immerhin hat die Bildungsverwaltung gestern noch einmal klargestellt, dass Schüler und Schülerinnen, die mit besonders gefährdeten Angehörigen zusammenleben, die Prüfungen separat schreiben können.
 
     
 
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  Apropos Wissenschaft: Was bei Gerhard Schröder „Basta!“ hieß, firmiert bei Angela Merkel unter „Öffnungsdiskussionsorgien“: Schluss damit! Das ist angesichts des Ausmaßes, in dem die Grundrechte eingeschränkt sind, gewagt, aber leuchtet ein als Wallung der Wissenschaftlerin, die genauer als andere erkennt, dass R=1 auf Dauer nicht reicht, um das Coronavirus im Zaum zu halten. Ganz zu schweigen vom politischen Horror, das Land nach einer zu großzügigen Lockerung noch einmal radikal stilllegen zu müssen. Die Indizien, dass die Leute mutiger bzw. übermütig werden, häufen sich. 19 Strafanzeigen und 126 Ordnungswidrigkeiten meldete die Berliner Polizei am Montag aus den vorangegangenen 24 Stunden. Das waren mehr als an den Tagen zuvor – bei ähnlichem Personaleinsatz der Beamten.  
     
 
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  Während Praktiker fordern, sozial benachteiligte Kinder so schnell wie möglich zurück in die Schulen zu holen, will die Bildungsverwaltung 9500 besonders bedürftigen Schülern Tablets zur Verfügung stellen. In einem auf 20.4. datierten Brief bittet sie Schulleitungen und Klassenlehrer, ihren Bedarf anzumelden – abgestuft nach Priorität von 1 bis 4. Einsendeschluss ist morgen. „Eine Rückfrage bei den Elternhäusern sollte aus Zeitgründen nicht erfolgen.“ Noch was? Ja: Wenn die Schüler mit höchster Priorität versorgt sind, werden die übrigen Geräte „nach dem 'Windhund-Prinzip' (Eingang der Bedarfsmeldung)“ verteilt. Also auf dieselbe Weise, auf die im März die Soforthilfe an Kleinstunternehmer verteilt wurde, die dann nicht reichte. Der Unterschied ist nur, dass der Senat damals zunächst behauptete, es sei genug für alle da und gebe keinen Grund zur Eile.  
     
 
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  Während das Abgeordnetenhaus mit vorsorglich gelichteten Reihen weiter tagt, läuft der Parlamentsbetrieb in den Bezirken nach den Osterferien teils ruckelig an – und in Tempelhof-Schöneberg beschränkt er sich auf Krach: Nur SPD und Linke waren am Montag dafür, die April-BVV in verkleinerter Besetzung stattfinden zulassen. Die Grünen, Partner der SPD in der lokalen Zählgemeinschaft, lehnten ebenso wie CDU, FDP und AfD ab, berichtet meine Kollegin Sigrid Kneist (ausführlicher heute Nachmittag im Leute-Newsletter). Das brachte SPD-Fraktionschefin Marijke Höppner auf die Palme, von deren Wipfel aus sie sagte: „Während an den Supermarktkassen, in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen Menschen trotz der Corona-Krise arbeiten, erlauben sich diese Fraktionen eine Auszeit bis Ende Mai ohne Plenarsitzung. Und das bei Fortzahlung der Aufwandsentschädigung. In einer der größten Krisen der Nachkriegszeit muss auch die BVV handlungsfähig und handlungswillig sein.“  
     
 
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  Diese Woche ist wieder Friday for Future mit Klimastreik. Der dürfte ziemlich virtuell bleiben – im Gegensatz zu der vor fast sechs Wochen begonnen Fortsetzung jener Katastrophe, die als schönes Wetter getarnt alles ausdörrt. Die Großwetterlage ähnelt fatal der, die sich 2018 von Februar bis November immer wieder regenerierte und jeden größeren Regen fernhielt. Eine Berliner Försterin erzählte vor ein paar Tagen, wie in ihrem Revier an allen Ecken die Bäume sterben, selbst die unverwüstlich geglaubten Kiefern. Die nächsten Wochen werden erweisen, ob nach dem Tourismus auch die Landwirtschaft in Brandenburg und McPomm zu Staub zerfällt. Was da auf die Welt zukommt, werden die bisher üblichen Konjunkturpakete (die Autobosse fordern schon wieder Kaufprämien auch für „moderne Verbrenner“, was erfahrungsgemäß SUVs mit Vmax >200 km/h meint) nicht lindern, sondern eher schlimmer machen.  
     
 
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Telegramm
 
 
Heute in einer anderen Welt wäre der in Wedding aufgewachsene Einzelhandelskaufmann und Postbote Ronald Keiler (67), der breiteren Öffentlichkeit bekannt als Sänger Roland Kaiser, in der Mercedes-Benz-Arena aufgetreten. Das Konzert ist auf den 28. November verschoben worden – getreu dem Optimismus, der zurzeit viele über Wasser hält: „Ich glaub', es geht schon wieder los“ (irgendwann). Ersatzweise zu empfehlen ist ein Nachtigallenkonzert im Gestrüpp Ihres Vertrauens (aber nicht zu lange verweilen wg. SARS-CoV-2-EindV!); die nächsten Nächte sollen etwas milder werden.
 
     
 
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Die Kaulquappen im Viktoriapark sind wieder flüssig, nachdem ein neunjähriges Kind Alarm geschlagen und der CP berichtet hatte, dass aus Laichen Leichen zu werden drohten. Gestern dankte Grünflächenamtsleiter Felix Weisbrich via Twitter seinem Gartenrevier, das den Teich so weit befüllt hat, dass die Kaulquappen eine Handbreit Wasser unterm Bauch haben, aber die Leitungen für die ausstehende Reparatur zugänglich bleiben. Es kommentiert Kermit der Frosch: „Applaus, Applaus, Applaus!
 
     
 
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„Amt, aber glücklich“ sind nicht nur die Kreuzberger Frösche, sondern auch jene Schöneberger CP-Leserin, deren lange gebuchter Termin zur dringenden Pass- und Perso-Verlängerung zunächst ohne Begründung abgesagt wurde. Nachdem sie Samstag per Mail um einen Ersatztermin bat, kam Sonntagnachmittag (!) ein Angebot für diesen Montag, das prompt passte. Klingt verdächtig nach Homeoffice ohne klare Trennung zwischen Arbeit und Privatem.
 
     
 
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In diesem Frühjahr wurden und werden in vier Bezirken neue Straßenbäume gepflanzt: 166 in Pankow, 163 in Charlottenburg-Wilmersdorf, je 150 in Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg. Nur mal angenommen, Sie gehören zu den Glücklichen, die gerade Möglichkeiten zum genussvollen Geldausgeben vermissen: In wenigen Tagen startet die Spendenkampagne für die Herbstpflanzung in Xhain, Neukölln, Mitte und Tempelhof-Schöneberg.
 
     
 
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Die zweite Folge des Tagesspiegel Checkpoint-Podcasts ist da! Redakteurin Ann-Kathrin Hipp hat Katleen Kirsch, Cheftresenfrau der Charlottenburger 24-Stunden-Kneipe „Zum Hecht“, getroffen und mit ihr eine virtuelle Runde Berlin gedreht. Jetzt hören auf SpotifyApple PodcastsTagesspiegel.de.
 
 
 
 
 
Seit knapp zwei Monaten gilt der Mietendeckel in Berlin. Der Mieterverein hat am Montag eine gemischte Zwischenbilanz gezogen: Viele Vermieter würden versuchen, ihn zu umgehen, beispielsweise durch Gewerbemiet- oder andere Nutzungsverträge, Zahlungen eines (nicht unter den Deckel passenden) Mietenanteils auf Treuhandkonten und „Schattenmieten“. Für besseren Durchblick durch die juristisch umstrittene und inhaltlich komplizierte Materie hat der Mieterverein eine sehr übersichtliche und verständlich formulierte Seite ins Netz gestellt.
 
     
 
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Während viele Berliner weiterhin die Verkehrswende vermissen, vermisst die Verkehrsverwaltung von heute an das Hauptstraßennetz: Bis Ende September sollen Messfahrzeuge mit Kameras und Sensoren rund 2700 Streckenkilometer abklappern und deren Zustand dokumentieren. Anhand der Daten sollen Qualitätsnoten vergeben und ein Sanierungsfahrplan erarbeitet werden. Für Nebenstraßen, Geh- und Radwege sei die Methode nicht geeignet. Wahrscheinlich bräuchten die Messwagen dort mehr Bodenfreiheit.
 
     
 
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Das BER-Terminal ist durch den TÜV gekommen (Ist der nicht auch im Homeoffice?). Der Eröffnung Ende Oktober steht laut Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup nichts Maßgebliches mehr im Weg. Ob sie sich lohnt, ist eine andere Frage; bis auf Weiteres könnte der Berlin-Flugverkehr mühelos in Tempelhof oder auf den Gatower Rieselfeldern abgewickelt werden.
 
     
 
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BER Count Up - Tage seit Nichteröffnung:
 
 
 
 
 
2 8 8 0
 
 
 
 
     
 
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Zitat
 
 
 
 
 
„Ich könnte als Arzt nicht in Prenzlauer Berg arbeiten und über Dinkelkekse und Pastinakenbrei reden.“

Steffen Lüder ist der letzte Kinderarzt in Neu-Hohenschönhausen. Im Lichtenberger Leute-Newsletter erklärt er seine guten Gründe, dort zu bleiben.
 
 
 
 
 
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Tweet des Tages
 
 
 
 
 
Markus Decker @BerlinerNotizen

„Wenn man seinen Urlaub im Arbeitszimmer verbringt, ist auch der Blues nicht so groß, wenn man nach dem Urlaub ins Arbeitszimmer zurückkehrt. Das mache ich jetzt immer so. #homeoffice“
 
 
 
 
 
 
 
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Berlin heute
 
     
 
Berlin vor 75 Jahren – 21. April 1945 (Tag 1 der Schlacht um Berlin): „Der Völkertragödie Europas letzter Teil hat begonnen. Es regnet aus tiefverhangenem, grauen Himmel den ganzen Tag, als ob die Götter selbst dazu weinten über so viel bösartige Unvernunft, die die für die Führung des Volkes Verantwortlichen in den letzten 6 Jahren aufge­bracht haben. Einer schiebt die Schuld an diesem Chaos auf den anderen u. zeigt mit den Fingern auf ihn! (…) Gewollt haben natürlich alle das ‚Gute‘, aber eben das ‚relativ Gute‘, nämlich das Gute, was sie persönlich da­ runter verstehen, keiner das ‚Gute an sich‘, nämlich das, was allen Völkern genützt hätte. In der Politik kommt es aber nicht darauf an, was einer gewollt hat, sondern darauf, was einer als Tatsache schuf! Und was schufen sie alle miteinander: mindestens 30.000.000.000 Tote u. ein unbeschreibliches Elend in Europa, das viele Jahre ausstrahlen wird auf alle Völker der Erde! (...)“

An dieser Stelle lesen Sie bis zum 75. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai Auszüge aus den Tagebüchern des Berliner Verlegers Curt Cowall.
 
 
     
 
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Berlins heimliche HeldInnen
 
 
 
 
 
Urlaubsfeeling und Businessmeetings: Beides ist normalerweise ein Teil von Sascha Schades Arbeitsalltag. Seit 2008 arbeitet er als Chefsteward bei Eurowings, ist verantwortlich für die Service-Crew und versorgt die Gäste an Bord. Doch zur Zeit hebt er seltener ab. Aufgrund der internationalen Einreiseverbote verlassen knapp 90% der Flugzeuge nicht mehr den Boden. „Jeden Tag wächst die Unsicherheit“, erklärt der gebürtige Berliner, die Leere der Flugzeuge sei beängstigend. Als einer der wenigen, die noch abheben dürfen, betreut er derzeit Rückholer- und Erntehelferflüge. Für ihn ist v.a. die Betreuung der Erntehelfereine freudige Abwechslung. Auch wenn der Einflug der osteuropäischen Landwirtschaftshelfer durchaus umstritten ist, habe er im Gespräch mit seinen Gästen gemerkt, wie froh sie über die Einreisemöglichkeit sind. „Einige von ihnen waren fast euphorisch, endlich zu ihrer alljährlichen Arbeit nach Deutschland einreisen zu dürfen“, sagt er. Viele seien zum ersten Mal geflogen und waren aufgeregt, machten Fotos als Erinnerung an den Flug. Die Arbeit sichere in vielen Fällen die Existenz, nur so könnten Familien und Angehörige versorgt werden. „Wir als Kabinencrew haben gemerkt, dass sie trotz aller Begeisterung fürs Fliegen in Gedanken auch immer bei den Familien waren und hoffen, dass alle gesund bleiben.“ Trotz der sinnvollen Abwechslung freut sich der Purser aber schon, bald wieder sorgenfreie Gästen begleiten zu können. Und „den Job auszuführen, den ich liebe.“ (Text: Nina Dworschak / Foto: Eurowings)
 
     
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In den kommenden Tagen wollen wir an dieser Stelle Menschen vorstellen, die Berlin aktuell am Laufen halten. Wem wollen Sie danke sagen? Schreiben Sie uns gernecheckpoint@tagesspiegel.de
 
     
 
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Stadtleben
 
 
Singen gegen soziale Isolation – Als „schönes spirituelles Erlebnis“ bezeichnet Etienne van der Nest seine abendliche Konzerte auf dem Balkon seiner Wohnung am Fasanenplatz. Der gebürtige Südafrikaner belebt den Wilmersdorfer Kiez täglich um 19 Uhr mit seinem durchdringenden Tenor. Als Kosmopolit, der gerade nicht reisen darf, sind seine Konzerte wechselnden Nationen gewidmet, wie Kollege Cay Dobberke in seinem Bezirksnewsletter berichtet – Videos von den französischen Liedern zum Jahrestag des Brandes in der Pariser Kathedrale Notre Dame finden Sie auf seiner Facebook-Seite. Wer es ihm gleichtun möchte: Checkpoint-Leserin Linda empfiehlt Online-Gesangsunterricht beim Gesangscoach, der Übungen zur Stimmbildung auch auf youtube teilt. Ansonsten gilt wie beim Sprachenlernen: Einfach mal drauflosträllern! Es geht um die Freude. 
 
     
 
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Frisches aus Kräutern – und Quark. Ohne unsere Genuss-Redaktion wären manche dieser Tage vermutlich schon verhungert, und sei es aus Langeweile am Esstisch. Der tägliche Blick auf die Genuss-Seite lohnt also, neuestes Fundstück: Pellkartoffeln mit Quark – in drei Varianten. Frische Zutaten dafür bekommen Sie nicht nur im Supermarkt, sondern auch bei Lode & Stijn. Die beiden Inhaber des beliebten Kreuzberger Restraurants wollten vor einer Woche eigentlich ein zweites Lokal in Mitte eröffnen. Das wird auch so sein, wie die Inhaber auf Nachfrage versichern, aber bis dahin gibt es erstmal wohlkomponierte „Wochenende Kisten“ (sic!) mit selbstgebackenem Sauerteigbrot, geräucherten Saiblingen aus der Fischerei Stechlinsee, gesalzener Schnittlauchbutter, Frischkäse, Tiramisu und frischem Gemüse (u. a.). Die Kiste kann freitags, samstags oder sonntags zwischen 11 und 15 Uhr abgeholt werden, vorbestellt wird per Mail, Kostenpunkt: ca. 100 Euro.
 
     
 
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  Kiezhelfer: Katchi Eis Charlottenburg  
 
Kiezhelfer werden – „Jetzt müssen wir das Geld verdienen, um über den Winter zu kommen. Trotz staatlicher Zuschüsse geht es für uns ums Überleben.“ Conny Köhler (Foto) verkauft seit zwei Jahren Eis im Katchi in der Grolmanstraße 14a und viele Charlottenburger lieben ihre Kreationen, die von klassisch (Dunkle Schokolade, Bourbon Vanille) bis ausgefallen (Bananeneis mit Erdnussbutter oder Sticky Coco) und vegan (Haselnuss Praliné) reichen. In der Krise kam ihr eine Idee: „Die Mitarbeiter der Krankenhäuser leisten zur Zeit harte Arbeit, damit unser Gesellschaftssystem weiter funktioniert und wir versorgt werden. Also warum nicht ‚Danke sagen‘ und Eis verschenken?“ Rund 1000 Mitarbeitern im Klinikum Westend konnte so bereits eine Freude gemacht werden (hier im Video), am Donnerstag geht die nächste Lieferung ins Martin Luther Krankenhaus Wilmersdorf. Wie Sie mitmachen können? Indem Sie Eisgutscheine in Katchis Online-Shop kaufen. 

Für alle, die Katchi auch so unterstützen möchten: Kommen Sie vorbei! Der Laden hat täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet und verkauft coronakonform aus dem Fenster (besonders lecker: die Waffeln mit Eis to go). Eine weitere Möglichkeit, Kiezläden zu unterstützen, ist unsere Seite Tagesspiegel-Kiezhelfer – damit es sie noch gibt, wenn die Krise vorbei ist. 

Ihr Laden braucht Hilfe? Schreiben Sie uns an checkpoint@tagesspiegel.de
 
     
 
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Einen anregenden Tag zu Hause wünscht: Stefanie Golla.
 
     
 
Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag – „Für Arne: Happy BirTThday…" / Susanne Beyer (54), „Susanne, Du bist mein Augenstern! Dein Sören“ / Holger Daemgen (51), Schauspieler / Tita von Hardenberg (52), Journalistin, Moderatorin und Produzentin / Kitty Hoff (48), Sängerin / Martin Kruse (91), ehem. Bischof der Evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg / Manny Marc (40), Musikproduzent und Rapper / Christina Plate (55), Schauspielerin / Palina Rojinski (35), Moderatorin und Schauspielerin / Peter Schneider (80), Schriftsteller / William Totok (69), Schriftsteller / Teresa Wächter (18), „Liebe Maus, alles Gute zum Geburtstag von der ganzen Familie!“
 
 
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
 
Gestorben Stephan Eicke, * 1952 / Kristin Fröhlich, * 23. Dezember 1980, Referentin am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) / Margot Kettler, * 31. März 1941 / Thomas Petry Strauss, * 30 November 1930, „Weltenwanderer, Schauspieler, Manager, Künstler“ / Wolfgang Wittig, * 27. Januar 1931 
 
 
Stolperstein – In der Cimbernstraße 3 in Nikolassee erinnern zwei Stolpersteine an Gertrud(Jhg. 1897) und Walter Behrendt (Jhg. 1885). Das Ehepaar betrieb in Mitte ein Geschäft für Damenmoden, das in den 1902ern florierte, die Wirtschaftskrise überstand, aber nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten aufgegeben musste. Die Familie floh nach Holland. Heute vor 77 Jahren wurden Gertrud und Walter Behrend nach Theresienstadt deportiert und ein Jahr später in Auschwitz ermordet. Von ihren drei Kindern Heinrich (Jhg. 1923), Peter und Johanna (beide Jhg. 1924) überlebte nur die Tochter die Shoa. Sie starb 2004 in Santa Barbara (USA).
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
Wer keine kleinen Kinder hat, mit deren Lärm er oder sie Videokonferenzen aus dem Homeoffice zu bereichern vermag, kann es ja mal mit dem Hängebauchschwein Eberhardt, dem Huhn Prilla oder den Hochlandkälbern Emma und Sieglinde probieren. Call a cow heißt dieses Online-Angebot eines Landurlaubsportals, das gerade keinen Landurlaub anbieten kann. Die Tiere leben auf einem Hof im Sauerland – und haben im April fast keine Termine mehr frei. Es gibt demnach eine Menge Unternehmen, die sich etwas davon versprechen, dass ein Huhn, ein Schwein oder zwei Kälber an ihren Konferenzen teilnehmen. Hoffentlich sind keine systemrelevanten dabei. 
 
     
 
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Morgen erzählt ihnen Julius Betschka hier keinen vom Pferd, sondern alles, was wichtig ist.

Alles Gute,
 
 
 
Unterschrift Stefan Jacobs
 
 
Ihr Stefan Jacobs
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Redaktion: Stefanie Golla, Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß
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