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Sind Muslime Fatalisten?von Daniel Pipes http://de.danielpipes.org/17108/sind-muslime-fatalisten Englischer Originaltext: Are Muslims Fatalists?
Nachdem am 21. September 2015 ein Baukran in die Große Moschee in Mekka fiel und 114 Menschen tötete sowie 394 verletzte, besuchte der Imam der Moschee, Abdul Rahman Al Sudais die Verletzten und sagte ihnen bei dem Treffen: "Das ist Gottes Wille."[2] Ähnlich war es im Februar 2004, nachdem eine Massenpanik in Mina mindestens 244 Haddschis (Pilger) tötete; in der Stadt nahe Mekka reagierte der saudische Haddsch-Minister Iyad Madani widersprüchlich: "Alle Vorsichtsmaßnahmen zur Verhinderung eines solchen Vorfalls wurden getroffen, aber es ist Gottes Wille."[3] Und als im Juli 1990 Pilger von einer Brücke über die übefüllte al-Mu'aysim-Passage fielen, eine Panik einsetzte und etwa 1.400 Haddschis ihr Leben verloren, übernahm König Fahd (regierte von 1982 bis 2005) weder Verantwortung für den fehlerhaften Bau der Brücke, noch entschuldigte er sich bei den Familien. Stattdessen schrieb er den Vorfall "Gottes unaufhaltsamem Willen" zu.[4] Saudische und iranische SichtweisenDiese saudischen Führer antworteten wie Fatalisten - Menschen, die darauf warten, dass es Veränderungen gibt "ohne etwas zu tun, um solche Veränderung herbeizuführen" oder glauben, dass sein wird, was sein muss, ohne Rücksicht darauf, was eine Person deswegen unternimmt. Sie passen genau in den muslimischen Glauben in maktub (Arabisch für "es ist geschrieben") und qisma (Arabisch für "von Gott vorherbestimmtes Schicksal"[5] oder "der Anteil des Schicksals, gut oder schlecht, der jedem Menschen besonders zugeteilt und bestimmt ist").[6] Es lohnt sich festzuhalten, dass Fatalismus hauptsächlich negativ genutzt wird, nur um auszudrücken, was man sich nicht wünscht: "Es steht geschrieben" rechtfertigt Bauern, wenn sie sich nicht auf Dürre vorbereiten, wenn Eltern ihre Kinder nicht gegen Polio impfen lassen oder Händler nicht auf Feuer eingerichtet sind. Saudische Offizielle führen jedoch nicht Gottes Willen an um - sagen wir mal - die große Menge an billig zu fördernden Ölreserven auf ihrem Territorium zu erklären. Aber offizieller saudischer Fatalismus ist nicht das Ende der Geschichte. Die nicht weniger frommen Führer des Iran lehnten diesen Fatalismus mit bitterem Hohn ab. "Das ist nicht der Wille Gottes", antwortete Präsident Ali Akbar Hashemi Rafsanjani auf Fahd; ja, ein Erdbeben passt auf die Beschreibung von "Gottes unwiderstehlichen Willen", aber nicht der Zusammenbruch einer von Menschen gebauten Brücke.[7] Der Leiter der iranischen Justiz, Ayatollah Mohammed Yazdi, machte sich über Fahds Erklärung lustig, während iranische Medien darum wetteiferten die saudischen Machthaber zu verspotten. Kayhan International deutete auf den kriminellen Vorsatz des Ereignisses und nannte es "keinen Unfall, sondern ein Pogrom."[8] Man fragte, ob die Tragöde der Wille Gottes war oder der des Großen Satan (d.h. der US-Regierung).[9] Ein Editorial in der Zeitung Resalat gab die traditionelle schiitische Feindseligkeit gegenüber Sunniten wieder, indem die gesamte Vorstellung des Fatalismus lächerlich gemacht wurde:
Nach der Lesart der iranischen Führer ist Fatalismus demnach ein Mittel, das von eigennützigen muslimischen Despoten ausgebrütet wurde, nicht etwas, das der Religion innewohnt. In Reaktion auf diese Angriffe konterte ein saudische Regierungssprecher: "Ist irgendein Mensch seit der Schöpfung in der Lage gewesen einen von Gott gewollten und auf der ewigen Tafel eingemeißelten Todeszeitpunkt zu verhindern? Es war der Wille Gottes. Sein Urteil und seine Entscheidung können nicht abgewendet werden."[11] Die Saudis behaupteten sogar, diejenigen, die eine menschliche Erklärung für die Brückenkatastrophe suchten, "glauben nicht an Gottes Willen".[12] Diese Feindseligkeit zwischen zwei mehrheitlich muslimischen Ländern mit islamistischen Herrschern wirft eine weitergehende Frage auf: Sind Muslime erkennbar fatalistischer als Nichtmuslime? Oder ist Fatalismus nur eine bequeme Antwort, wie Teheran behauptet, "um Verbrechen zu rechtfertigen"? Oder ist das vielleicht ein orientalistisches Stereotyp? Philosophische und theologische DiskussionDie Frage der Kontrolle des Menschen über sein eigenes Schicksal ist seit dem antiken Griechenland Thema philosophischer Diskussion gewesen. Das Dilemma sieht so aus: Wenn der Mensch die Fähigkeit hat Entscheidungen zu treffen, verringert das Gottes universale Macht. Wenn aber Gott alle Entscheidungen trifft, tragen die Menschen keine Verantwortung für ihre Taten, was Konzepte wie Gerechtigkeit und Bestrafung zunichte macht. Diese Auseinandersetzung blühte im klassischen islamischen Zeitalter auf, als führende philosophische und theologische Köpfe sie aufnahmen.[13] Es entstanden zwei Hauptschulen islamischen Denkens: Die Qadariya argumentierte für den freien Willen, die Jabriya machte geltend, dass Gott durch Menschen handelt und der Einzelne dabei nicht mitbestimmen kann.[14] In seiner radikalsten Form (von einer frühen Sekte namens Jahmiya vorangetrieben), behauptet der zweite Ansatz, dass menschliches Tun "nur metaphorisch ist, wie die Sonne 'handelt', wenn sie [abends] untergeht."[15] Der Historiker Bernard Lewis gibt dieses Argument mit einer Analogie wieder:
Der Forscher As'ad Abu Khalil stellt fest: "Es gab im Islam nie eine monolithische Sicht der Vorherbestimung und des freien Willens. Fakt ist, dass genau diese Frage zur Verantwortung Gottes und der des Volks für das Handeln im Herzen der vielen Spaltungen im islamischen Denken liegt."[17] Diese Debatte wird heute fortgesetzt[18] und bringt eine beträchtliche Menge an Sekundärliteratur hervor. Zum Beispiel analysiert ein Buch das eng gefasst Thema "Das Konzept des Schicksals in der arabischen Welt, wie es sich in der modernen arabischen Literutur spiegel".[19] Doch dieser Streit ist hier nicht das Thema. Stattdessen geht es um die Frage: Sind Muslime fatalistischer als Nichtmuslime? Fatalismus ausfindig machenViele moderne Nichtmuslime beobachteten, dass Muslime an ein nicht veränderbares Schicksal glauben, das im Vorhinein geplant ist. Einige repräsentative Beispiele: 1810 schreib Louis de Corancez, ein nach Arabien gereister Franzose, die Orientalen "sind immer zufrieden mit ihrem gegenwärtigen Zustand"; Grund sei ihre Eigenschaft der "absoluten Resignation", die er als "unverwechselbare Eigenschaft" ihres Charakters empfand.[20]
Die Briten fanden den Glauben an Vorherbestimmung derart charakteristisch, dass ein Wort arabisch-persisch-türkischer Herkunft, kismet, 1849 erstmals in der Bedeutung von "Schicksal, Glück" ins Englische übernommen wurde.[22]
Die maßgebende Catholic Encyclopedia von 1907-12 erklärte, dass die muslimische Vorstellung von Gott, dazu die "orientalische Neigung die Individualität des Menschen zu schmälern" zu einer islamischen "Theorie der Prädestination führte, die an Fatalismus grenzt". Sie behauptete, der orthodoxe Islam meine, "alle guten und bösen Taten und Ereignisse finden aufgrund der ewigen Anordnungen Gottes statt".[23] Später nahmen britische Soldaten und Verwaltungskräfte, die mit Muslimen zu tun hatten, Fatalismus als Tatsache des Lebens wahr und bezogen das in ihr Handeln ein.
Amerikaner, die die saudischen Öllizenzen in der Hand hatten - eine fast koloniale Konstellation in der Hochphase Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts - stellten ebenfalls Fatalismus fest, wie es der Historiker Anthony Cave Brown wiedergibt: "Diese Araber wurden nicht durch einen Wunsch ihr Schicksal zu verbessern zur Arbeit bei Aramco gelockt. Sie glaubten ihr Los im Leben sei bereits von Allah festgelegt."[27] Bis etwa 1980 pflichteten Fachleute dem bei. Die finnische Anthropologin Hilma Granqvist schrieb 1947, Muslime glauben, dass "der Mensch in kleinen Dingen wie in großen dem Schicksal unterworfen ist".[28] Der große Orientalist G. E. von Grunebaum formulierte dieselbe Idee in seinem bombastischen deutschen Stil:
Der amerikanische Soziologe Morroe Berger verallgemeinerte, Araber nähmen hin, "was von Gott bestimmt ist und in der Tradition zementiert wurde".[30] Raphael Patai, ein israelischer Anthropologe, erklärte: "Was immer der Mensch ist oder tut und was immer ihm widerfährt, ist direkt von Allah gewollt"; als Ergebnis "macht muslimischer Fatalismus ... die Menschen jeder Bemühung dem Streben nach eigener Verbesserung abgeneigt."[31] Sich als Christen Bezeichnende verfechten diese Sichtwiese weiter. Pat Robertson, Medienmogul und einmal Kandidat für die US-Präsidentschaft, findet "im Islam enormen Fatalismus in dem Sinne, dass Allah die Dinge einrichtet und dann loslässt. Und das ganze Konzept des Kismet oder Schicksals oder es ist der Wille Allahs ... Du hat Fliegen im Gesicht? Das ist der Wille Allahs. Ein Kind hat Hunger? Das ist der Wille Allahs."[32] David Burrell, ein christlicher Theologe, ist vom greifbaren Gefühl der Muslime für die Anwesenheit Gottes beeindruckt:
Westliche Populärkultur verweist gelegentlich auf muslimischen Fatalismus. Die berühmte Krimiautorin Agatha Christie lebte lange Jahre mit ihrem Mann und Archäologen im Irak und beschrieb in einem Roman von 1951 die Gesinnung der Iraker: "Keine Sorgen, ob man Erfolg hat oder scheitert... Werft die Verantwortung auf den Allerbarmer, den Allwissenden." Sie stellte auch die daraus entstehende "Gelassenheit und den Fatalismus" fest.[34] Das Broadway-Musical Kismet von 1953 erzählt von Dichtern und Kalifen. Eine Musikgruppe aus Seattle nennt sich Maktub.[35]
Christen im Nahen Osten erkennen bei ihren muslimischen Nachbarn Fatalismus. Henry Habib-Ayrout, ein Jesuit und Anthropologe, beobachtete 1952, die Mentalität der ägyptischen Bauern "von fatalistischer und statischer Ordnung ist" und den Bauern nicht erlaubt aktiv zu werden.[36] Die Soziologin Sania Hamady stellte fest: "Der Araber offenbart einen dominanten Glauben an den Einfluss der Vorherbestimmung und des Fatalismus." Sieh zieht daraus direkte Folgen für das Alltagsleben, denn "menschliche Verantwortung für Versagen und Erfolg wird hauptsächlich Gott zugeschrieben, die Einzelperson fühlt sich nicht zur Arbeit angetrieben, um seine weltlichen Ziele zu erreichen." Im Ergebnis kommt sie zu dem Schluss: "Der durchschnittliche Araber hat eine Lebensanschauung, die komplett unbedacht ist."[37] Auch einige muslimische Wissenschaftler machen Fatalismus aus. Der iranische Ökonom Jahangir Amuzegar erkennt einen "fatalistischen Charakterzug in der persischen Psyche" und der Historiker Homa Katouzian schreibt vom "unvorstellbaren Fatalismus" des Iran.[38] Kanan Makiya, ein irakischer Sozialwissenschaftler, stellt einen "extremen Fatalismus ... vielleicht ein Charakteristikum der islamischen Kultur allgemein" fest.[39] Umfrageforschung stellt Fatalismus fest
Umfrageforschung bestätigt diese Sichtweisen. In einer Umfrage bei 347 amerikanischen Muslimen stimmten 33 Prozent der Aussage zu "Alles im Leben ist von Gott festgelegt"; 38 Prozent "Gott erlaubt dem Menschen im Leben einige freie Entscheidungen; und nur 29 Prozent "Gott gibt dem Menschen völlige Entscheidungsfreiheit".[40] Die Pew-Stiftung fragte 2012 Muslime in 23 Ländern von Bosnien bis Indonesien: "Glauben Sie an Vorherbestimmung oder Schicksal (Kismet/Qadar)?"; es wurde weit verbreiteter Fatalismus festgestellt:
In vier der fünf Regionen, in denen die Frage gestellt wurde, glaubt ein Mittel von rund 90 Prozent an Schicksal (s. Tabelle 1). In einer weiteren Studie zeigt ein Fragebogen der World Values Survey von 2004, dass Muslime fatalistischer sind als Christen, wenn auch nur marginal stärker als die griechischen-orthodoxen Christen, aber weit stärker als Protestanten (s. Tabelle 2 weiter unten). Muslime bringen Fatalismus zum AusdruckJede Menge Muslime bringen fatalistische Ansichten zum Ausdruck. Ein paar dokumentierte Beispiele: Als der ungekämmte Saddam Hussein im Dezember 2003 von US-Truppen in einem Loch im Boden gefangen genommen wurde, kommentierte der Lokaljournalist Dhaif Rayhan Mahmud bitter: "Wir Muslime glauben nur an das Schicksal. Es war Gottes Wille."[42] Ende 2004 wurde ein Geldwechsler in Bagdad zur anhaltenden, willkürlichen Gewalt gefragt, die seine Stadt zerfetzt; er bot eine fatalistische Sichtweise: "Wir müssen weiter normal leben, denn unser Schicksal liegt in Gottes Hand. Gott allein wird entscheiden."[43] Jahrzehnte Misswirtschaft mit Wasser ließen den Schatt-el-Arab, den Zusammenfluss von Tigris und Euphrat, als ökologische Katastrophe zurück; zu den Problemen gehört, dass Salzwasser aus dem Persischen Golf weiter als je zuvor den Fluss hinauf reicht. Die New York Times erklärt, dass dies "die Süßwasser-Fischerei, den Viehbestand, Ackerfrüchte und Dattelpalmen-Haine verheert, die die Gegend einst berühmt machten; dadurch wurden Zehntausende Bauern zur Abwanderung gezwungen." Und wie reagierte die irakische Regierung auf diese menschgemachte Katastrophe? "Wir können nicht kontrollieren, was Gott tut", sagte der stellvertretende Direktor für Wasserressourcen in Basra; damit klang er eher wie ein Versicherungsgutachter.[44]
Fatalismus ist - wenig überraschend - unter Kriegsbedingungen weit verbreitet. Ein amerikanischer Muslim, der dabei war sich den Mudschaheddin in Bosnien anzuschließen, kündigte an: "All unsere Schicksale sind bereits aufgeschrieben. Die Zeit unseres Todes ist ebenfalls bereits geschrieben."[45] Der Schaffner eines algerischen Zugs, der oft von islamistischen Rebellen angegriffen wurde, antwortete auf die Frage, ob er um sein Leben fürchtet: "Wir Muslime glauben an das Schicksal. Ob wir in unseren Betten oder in diesem Zug sterben, ist also am Ende egal."[46] Fatih Çoban (33), ein privater Sicherheitsmann, fuhr in Istanbul in der U-Bahn, als ihn eine Metallstange, vermutlich von einer Baustelle, schwer verletzte; sie durchstach seinen Körper und durchbohrte seine Hüfte. Die Familie möchte keine Rechtsmittel gegen die U-Bahn-Betreiber einlegen, weil, so erklärte sein Vater, "das Gottes Wille ist. Was immer in deinem Schicksal geschrieben steht, wird mit dir geschehen."[47] Fatalismus hat offensichtlich eine Anziehungskraft für diejenigen, die blamable oder peinliche Aktivitäten betreiben. Ein muslimischer Vertreter einer Bierfabrik in Ägypten wird gefragt, wie er seine Arbeit mit seiner Religion in Einklang bringt: "Was kann ich tun? Alles ist im Vorhinein geschrieben und Gott hat mir die Arbeit hier zugeteilt."[48] Wenige muslimische Homosexuelle haben die Bedrohung durch AIDS und andere sexuell übertragene Krankheiten ernst genommen, erfährt man; ihr übliches Denken ist: "Ist uns egal. Leben und Tod liegen in der Hand Gottes."[49] "Heroin ist in mein Schicksal geschrieben", sagte ein pakistanischer Süchtiger, eine Nadel im Arm und eine Gebetsmütze auf dem Kopf. "Niemand kann seinem verordneten Schicksal entgehen."[50] Im Westen lebende Muslime geben ebenfalls diesen Ansichten Ausdruck. Eine türkische Studentin in Paris bezeichnet sich selbst als "fatalistisch".[51] In der Folge des Absturzes eines Egypt Air-Flugzeugs vor New York sagte Imam Ghazi Khankan vom Islamic Center of Westbury (Bundesstaat New York), als Muslimen "ist uns befohlen, vom Augenblick unserer Geburt an so geduldig wie möglich zu sein. Gott weiß, wann wir sterben werden. Das ist keine Strafe, das ist Schicksal."[52] Während christliche Häftlinge in der Schweiz, wie Fr. Alain René Arbez berichtet, zu verstehen versuchen, was sie ins Gefängnis brachte, reagieren Muslime "gewöhnlich auf fatalistische Weise, weil alles, was geschieht, von Gott erwünscht ist".[53] Forscher finden keinen FatalismusTrotz dieser Masse an Belegen stimmen die gegenwärtigen Nahostforscher in überwältigender Mehrheit der Meinung nicht zu, dass Muslime unverhältnismäßig fatalistisch eingestellt sind. Der Historiker R. Stephen Humphreys verachtet diese "europäischen Kommentatoren des frühen zwanzigsten Jahrhunderts", die
Eine von Hani Fakhouri in Ägypten Mitte der 1960-er Jahre durchgeführte Umfrage könnte der erste Schlag gewesen sein: Er stellte fest, dass 90 Prozent der Bauern an eine "von seinen eigenen Bemühungen unabhängige" gesellschaftlichen Position des Einzelnen glaubten und nur 10 Prozent, dass sie "das Ergebnis des Willens Gottes" ist.[55] Marcia C. Inhorn, eine Anthopologin, die Ägyptens Stadtbewohner studierte, stellt fest:
Olivier Roy schreibt über den Durchschnittsafghanen:
Islam: Gary S. Gregg, Psychologie-Professor, zerfetzt die Idee eines islamischen Fatalismus und seiner Wirkung Untätigkeit und das Abwürgen von Entwicklung zu züchten. Er schreibt diese Idee westlichen Diplomaten und Verwaltern in mehrheitlich muslimischen Ländern zu, die
Mit anderen Worten: Gregg verficht, dass Westler fälschlich die "Saturiertheit des täglichen Lebens mit Gottes Macht" - etwas, das die meisten von ihnen nicht kennen - als Fatalismus interpretieren. Er befindet dieses angebliche Charakteristikum als für Unterentwicklung irrelevant:
Gregg schließt, dass Fatalismus
Geschichte: Der Soziologe Gabriel A. Acevedo beschwert sich: "Der Islam ist lange mit einer bestimmen Art extremen Fatalismus in Verbindung gebracht worden, der nur allzu oft als irrational und fanatisch beschrieben wurde". Er versucht diese Verbindung zu widerlegen. Dazu geht er das Thema direkt an und fragt, ob es "möglich ist vorauszusagen, welche Menge an westlichem Einfluss auf ein Land nötig ist, damit er die Grade des Fatalismus in diesem Staat beeinflusst"; mit anderen Worten: Nimmt der Fatalismus unter zunehmendem westlichen Einfluss ab? Er sucht in einer Reihe bedeutender Umfragen nach Antworten; nach seiner Lesart zeigen sie ein Fehlen von Korrelation zwischen Modernität und Fatalismus. Zum Beispiel zeigen indonesische Christen im täglichen Leben mehr Fatalismus als indonesische Muslime; die stärker vom Westen beeinflusste Bevölkerung der Türkei ist genauso fatalistisch wie die weniger verwestlichte Bevölkerung von Saudi-Arabien. Weiter gefasst stellt er fest, dass anders als Indien alle Länder "keine statistisch bedeutende Auswirkung darauf haben Muslim zu sein, wenn man sie mit anderen Religionsgruppen in diesem bestimmten Land vergleicht." Daraus schließt Acevedo, dass es keine Verbindung zwischen Fatalismus und Islam gibt. Er bietet wie andere (und zudem widersprüchliche) Erklärungen an: "Was als 'islamischer Fatalismus' falsch verstanden wird, könnte am besten als größere Akzeptanz der zentralen Autorität und eine Überlassung der Folgen des Lebens an eine allmächtige Gottheit interpretiert werden." Er schließt mit einer von Fachsprache geladenen Feststellung:
Mit anderen Worten: Was als "Fatalismus" etikettiert wird, ist nicht das Ergebnis von Glaube, sondern von politischen Umständen und einer tiefen religiösen Sensibilität. Jedes davon ist mit der überwältigenden Macht verbunden: der Gottes über den Menschen oder der des Despoten über seine Untertanen. Islamische Religiosität als UrsacheLyrik aus der Zeit deutet an, dass die Umgebung, in der der Islam sich entwickelte, starke Elemente fatalistischen Denkens barg.[60] Das Konzept von Dingen, die "geschrieben" waren, existierte vor Mohammeds Zeit[61] und die Lyrik enthielt Anspielungen auf die Zuteilung, die Gott jedem Menschen gibt.[62]
Der Koran enthält viele fatalistische Textstellen[63], ebenso wie viele weitere hadithe (Äußerungen und Taten, die Mohammed zugeschrieben werden).[64] Eine Auswahl aus dem Koran:[65]
Der deutsche Soziologe Max Weber machte eine direkte Verbindung zwischen islamischer Betonung von Gottes Allmacht und seiner direkten Kontrolle über Menschen aus: "Der islamische Glaube an Vorherbestimmung nimmt leicht fatalistische Merkmale bei den Überzeugungen der Massen an."[66] Die Umfrage von Pew stellt eine Korrelation zwischen muslimischer Frömmigkeit und Fatalismus fest: Der Glaube an das Schicksal variiert mit dem Grad der religiösen Hingabe. In sieben der 23 Länder, in denen die Frage gestellt wurde, glauben die religiös stärker Engagierten eher an das Schicksal. Das beste Beispiel dafür ist der Kosovo, wo 59% derjenigen, die mehrere Male am Tag beten, an Vorherbestimmung glauben, verglichen mit 36% derer, die weniger oft beten.[67] Andere Koranverse widersprechen jedoch fatalistischen Anschauungen, indem sie persönliche Verantwortung einfordern:
Ähnliche arabische Sprichwörter legen oft einen Geist nahe, der alles andere als passiv ist:
Islamisten repräsentieren allerdings einen höchst aktivistischen Typus des Islam. Natürlich lehnen sie lautstark jede Verbindung zwischen Islam und Fatalismus ab, der das Handeln von Revolutionären, Jihadisten, Märtyrern und Selbstmordterroristen behindern könnte. Muzammil Siddiqi, ein Imam in Los Angeles, erklärt:
Insgesamt neigen der Koran, andere islamische Schriften und Volksweisheiten zum Fatalismus, zeigen aber eine widersprüchliche Botschaft. Despotismus als UrsacheDie iranische Erklärung zu Fatalismus als einer "Philosophie, die von Klerikern der königlichen Gerichte ausgeheckt wurde, um die von korrupten muslimischen Führen begangenen Verbrechen zu rechtfertigen", hat einen wahren Kern, denn Herrscher haben das Thema des Fatalismus für ihre eigenen Zwecke ausgenutzt: Indem Initiative verhindert wird, sorgt Fatalismus dafür, dass sie ihre Herrschaft leichter erhalten können. Die amerikanische Colliers Encyclopdia erklärt in dieser Art, dass Fatalismus das Ergebnis "der theologischen Leere ist, die Muslime in der Folge der sozialen und politischen Dekadenz einholte".[69] Fatalismus wurde von der ersten muslimischen Dynastie befürwortet; für die Omajjaden hatte er die praktische Folge, dass von Rebellionen gegen ihre Autorität abgehalten wurde. Und so blieb es durch die Zeitalter: Herrscher hofften, dass fatalistische Auffassungen bezüglich der Herausforderungen des Lebens und der Entscheidungen der Herrscher politische Passivität zur Folge haben würden. Abu Khalil stellte fest: "Versuche von muslimischen/arabischen Führern der Vergangenheit und der zeitgenössischen arabischen Geschichte Niederlagen und Fehlschläge durch den Rückgriff auf Jabriyah rational zu begründen sind bis zur Vorhersagbarkeit typisch geworden."[70] Ihre Unterstützung gab dieser Interpretation des Koran ausreichend genug Schwung um zu obsiegen. Abu Khalil vermerkte in der Übersicht der Geschichte des Fatalismus: "Während die Geschichte des islamischen Denkens einen Kampf zwischen denen erlebte, die an den freien Willen glaubten und denen, die an die Zwangsläufigkeit des Schicksals glaubten ... wurde die zweite Schule aufgrund der politischen Unterstützung, die sie aus verschiedenen islamischen Regierungen erhielt, die dominante."[71] Kismet sollte das Osmanische Reich kennzeichnen, berichtet C. E. Bosworth in Encyclopedia of Islam,
Moderne Herrscher haben eine Sprache des Fatalismus gefunden, die nicht weniger nützlich ist und sie beschwören das. Ägyptens Gamal Abdel Nasser tat unangenehme Entwicklungen regelmäßig als unabwendbares Schicksal ab, selbst wenn er seine eigenen Entscheidungen mit unabwendbarem Schicksal verknüpfte, um Akzeptanz des einen anzuregen und von Widerstand gegen das andere abzuhalten. Nachdem Israel die ägyptischen Streitkräfte im Juni 1967 vernichtend geschlagen hatte, griff er auf ein arabisches Sprichwort ("Vorsicht verändert den Verlauf des Schicksals nicht") und vertraute Analogien ("Wie ein Mann, der auf der Straße von einem Auto erfasst wurde") zurück.[73] Damit wollte Nasser seine Regierung von der Verantwortung freisprechen und signalisieren, dass sie nicht anders hätte handeln können, als sie es tat. Gleichermaßen äußerte sich König Hussein von Jordanien nach seiner Niederlage 1967 seinen Untertanen gegenüber:
Als Saddam Husseins Eroberung von Kuwait (1990/91) in ähnlicher Schande endete, griff er ebenfalls auf solchen Sprachgebrauch zurück, womit er dramatisch Jahrzehnte lauter, säkularer Behauptungen der Kontrolle des eigenen Schicksals umkehrte.[75] Er erklärte entschuldigend, warum seine Diplomatie so heftig fehlschlug und die irakischen Streitkräfte einer so breiten Koalition gegenüber standen: "Wir mögen in unserer Sicht so vieler Führer der Welt fatalistisch erscheinen, weil wir von ihnen in Sachen humanitärer Standards nichts Gutes erwarten."[76] Sein Sprecher Tariq Aziz beschrieb die Aussicht für Iraks Führung (hieß: Saddam Hussein) als "fatalistisch", womit er nahe legte, dass sogar seine Einstellung hätte aufrichtig sein können.[77]
Hosni Mubarak reagierte 2006 auf den Untergang der ägyptischen Fähre Al Salam Boccaccio 98 und dass mehr als eintausend ihrer rund 1.400 Passagiere und Besatzungsmitglieder ertranken, damit, dass er die Ägypter daran erinnerte, dass sie die Hand Gottes akzeptieren sollten. Er bat den Allmächtigen auch, die Ertrunkenen als Märtyrer anzunehmen.[78] Der Militärherrscher von Gambia, Yahya Jammeli, stellte "islamischen Fatalismus" zur Schau und antwortete regelmäßig auf Fragen zu seinen Absichten, ob er sich wieder zur Wahl stellt, mit der Erklärung. "Das liegt in Gottes Händen."[79] Auch wenn einige Beispiele auf einen instrumentalisierten Gebrauch fatalistischer Rhetorik durch Führungspersönlichkeiten hindeuten, legen andere Zeichen nahe, dass sie das ernst meinen. Das wird besonders in den Diskussionen zu ihrem eigenen Tod hervorgehoben: Der saudische König Faisal glaubte nach Angaben von David Holden und Richard Johns, dass "sein Tod auf die genaue Sekunde des Tages vorherbestimmt war, den Allah festlegte. Das erklärt zum Teil seine Verachtung für Sicherheitsvorkehrungen im Allgemeinen. Er war von Wachen irritiert, die er als unnötige Belastung betrachtete.[80] Dieser fehlende Schutz ermöglichten seine Ermordung durch einen Verwandten im Jahr 1957. Interessanterweise lässt sich diese Einstellung sich auch auf Christen des Nahen Ostens wie Boutros Boutros-Ghali ausdehnen, damals Ägyptens Minister für Äußere Angelegenheiten. Im August 1979 wurde er gewarnt, dass Palästinenser versuchen würden ihn umzubringen; darauf antwortete er mit der Beteuerung seiner Überzeugung, dass "das Datum des Todes eines Menschen geschrieben steht" und er dazu nichts unternehmen könne.[81] Yassir Arafat verwendete ähnlichen Sprachgebrauch, als er von seinem Tod sprach: "Wann ich dran sein werde, das kann niemand aufhalten. Das ist Teil meiner Religion."[82]
Wenn Herrscher manchmal Fatalismus als Mittel nutzen, so scheinen sie zu anderer Zeit daran zu glauben. Muslimischer AktivismusDie geschichtlichen Aufzeichnungen zeigen, dass Herrscher, die muslimische politische Passivität erwarten, oft eine böse Überraschung erleben: muslimische Massen haben oft sehr aktiv gehandelt. Nach dem Ersten Weltkrieg nahmen westliche Verwalter an, dass die Türken sich der alliierten Vorherrschaft unterwerfen würden, was ein britischer Beamter im Außenministerium offiziell "mürrischen Fatalismus" nannte. Doch ihre Annahme war falsch: "Was die Führer der Jungtürken anging, war der Krieg nicht vorbei", und sie kämpften hart (und erfolgreich) darum die Europäer draußen zu halten.[83] Der letzte Schah des Iran, Mohammed Reza Pahlevi, glaubte an den Fatalismus seiner Untertanen. Nach John Stempel, einem im Iran stationierten Diplomaten, "war die Tendenz der meisten Muslime eine fatalistische Lebensauffassung an den Tag zu legen, säuberlich in die Regierungsphilosophie des Schah eingewebt, die den Führer als aktiv und das Volk als passiv betrachtete".[84] Er lernte seinen Fehler 1978/79 auf die harte Tour kennen, als er seinen Thron durch eine landesweite Revolution verlor. Überraschenderweise machte Amuzegar seine Feststellung über einen "fatalistischen Charakterzug" in einem Buch über genau diese Revolution. Der arabisch-israelische Konflikt widerlegt ebenfalls Klischees zu Fatalismus. Israels Streitkräfte besiegten ihre arabischen Feinde auf dem Schlachtfeld 1948/49, 1956, 1967, 1970 und 1982, dann wieder 2006, 2008/9, 2012 und 2014. Doch die Araber, immun gegenüber der offenkundigen Botschaft dieser Niederlagen, haben ihren Kampf gegen den jüdischen Staat fortgesetzt. Diese Bilanz über drei Generationen legt kaum ein Volk nahe, das akzeptiert, was immer das Schicksal ihm zuteil werden lässt. In Ägypten führte die Erhöhung der Brotpreise 1977 zu Lebensmittel-Aufständen. Im Irak brachen, sobald die brutale Herrschaft des Regimes von Saddam Hussein 1991 vorübergehend aufgehoben war, im ganzen Land Rebellionen aus. Die arabischen Unruhen, die Ende 2010 begannen, stürzten schnell Herrscher in vier Ländern - Tunesien, Ägypten, Libyen und dem Jemen - und führten in Syrien zu einem Bürgerkrieg. Saudische Behörden haben für Haddsch-Katastrophen das Schicksal verantwortlich gemacht, aber zu anderen Zeiten Probleme auf sachliche Weise gelöst. Sie reagierten auf Saddam Husseins Invasion Kuwaits nicht mit Gemurmel über "Gottes Willen", sondern luden eine halbe Million Soldaten aus dem Ausland ein, um den irakischen Tyrannen zu besiegen. Der Neffe des ermordeten Königs Faisal von Saudi-Arabien behauptete Gottes Willen zu verrichten, aber die Richter ließen ihn wegen "vorsätzlichen und mutwilligen Mordes" enthaupten.[85] Ein tiefer Absturz der Ölpreise Ende 2008 ließ die Saudis andere Exporteure energisch bearbeiten ihre Produktion zurückzufahren. Die doppelte Bedrohung durch den iranischen Atomaufbau und das amerikanische Fracking ließ die saudische Führung 2014 die Produktion hochhalten, um die Energiepreise zu senken. 2015 zog der neue saudische König im Jemen in den Krieg. Solche Beispiele lassen sich hundertfach vervielfachen und jedes davon widerlegt die Auffassung der Passivität und Akzeptanz des eigenen Loses. Zuletzt zwei herausragende Beispiele: Ein weit größerer Bevölkerungsanteil beteiligte sich an der Revolution im Iran als an denen in Frankreich, Russland oder China. Die Demonstration gegen Mohammed Morsi in ganz Ägypten im Juni 2013 war das größte politische Einzelereignis der Menschheitsgeschichte, denn daran beteiligten sich Millionen Protestierende.[86] Verantwortlich für AktivismusWenn diese Bilanz des Aktivismus den Ruf des Fatalismus widerlegt, können Anhänger seiner Deutung clever Hyperaktivismus geltend machen; sie tun das, indem sie ihn als Sicherheitsventil betrachten. Die Katholische Enzykopädie erklärt, eine "lethargische und faule [Tendenz] bezüglich der gewöhnlichen Lebensführung" steht im Gegensatz zu "Sorglosigkeit in Gefahr, die sich als wertvolles Element im militärischen Wesen des Volks" erwiesen hat. Der irakische Analyst Kanan Makiya stellt fest: "Die Vorstellung der Unterwerfung unter den Willen Gottes ist das passive Gegenstück zur Suche nach Märtyrertum für Seine Sache."[87] Abdel-Halim Qandil, ein ägyptischer Kolumnist, sagt über seine Mitbürger:
Im Gegenzug erzählt Gary Gregg von "einem der progressiveren Männer" in einer Stadt in Marokko, der ein Café für Touristen baute, nur damit es von einem Regierungsbeamten beschlagnahmt wurde. Nachdem er sich ausgetobt hatte, aber erkannte, dass er nicht gewinnen konnte, fügte er der verhinderte Cafébesitzer sich allmählich unter bitterem Gemurmel von "Maktub, maktub". Gregg schließt daraus, dass "die Eröffnung von Chancen eine Art leistungsorientierter 'muslimisch-ethischer' Religiosität züchtet; wenn sich Chancen auflösen, dann züchtet das Resignation im Trost religiösen Fatalismus." Mit anderen Worten: Resignation schleicht sich ein, wenn Chancen schwinden. Diese Definition von Fatalismus lässt allerdings beides zu: Muslime sind fatalistisch, ob untätig oder nicht, ob passiv oder aktiv. Das macht die These des islamischen Fatalismus auf alle Eventualitäten anpassbar und bedeutet, dass man sie nicht widerlegen kann. Das ist weder Forschung noch Sozialwissenschaft. Es ist vielmehr ein semantischer Trick. Wenn Fatalismus sich selbst und das Gegenteil bedeuten kann, dann verschwindet sein Nutzen als analytisches Mittel. Ein fatalistisches Volk nimmt passiv sein Los hin und erleidet, was immer sein Schicksal an Tyrannei oder Brutalität ist. Per Definition ist ein Volk, das sich erhebt, nicht fatalistisch. Schlussfolgerung: Fatalismus und sein GegenteilFatalismus koexistiert mit machtvollen Strömungen muslimischen Aktivismus, Energie und Unternehmungsgeist. Von Grunebaum notierte dieses zweifache Erbe:
Oder wie ich selbst 1983 über vormodernes Leben schrieb:
"Fatalismus" ist kurz gesagt eine grob vereinfachende Reduzierung einer komplexen muslimischen Realität. Ja, es gibt unverhältnismäßig fatalistische Neigungen (die Umfrage von Pew wies das nach); ungeachtet sozialwissenschaftlicher Skepsis scheint Fatalismus bei Muslimen weiter verbreitet zu sein als bei anderen Menschen. Ebenso gibt es aber eine widersprechende Geschichte des Hyperaktivismus (symbolisiert von den Fällen Iran und Ägypten). Ihre Mischung ist unberechenbar. Nur das halbe Bild zu sehen verfälscht das ganze. Fatalismus hilft nicht muslimisches Leben zu erklären. Der Begriff sollte aus der Analyse zurückgezogen werden. Daniel Pipes (www.DanielPipes.org) ist Präsident des Middle East Forum. © by Daniel Pipes. Alle Rechte vorbehalten. [1] Zitiert von Robert Fisk in The Independent (London), 18. Juni 2000; Halim Barakat: Beyond the Always and the Never: A Critique of Social Psychological Interpretations of Arab Society and Culture; in: Theory, Politics and the Arab World: Critical Responses, Hisham Sharabi (Hg.), New York (Routledge) 1990, S. 147-50; ebenda, The Arab World: Society, Culture, and State; Berkeley (University of California Press) 1993, S. 191-194. [2] Associated Press, 13. September 2015. [3] The Washington Post, 1. Feb. 2004. [4] Saudi Press Agency, 3. Juli 1990. [5] Hans Wehr: A Dictionary of Modern Written Arabic; Wiesbaden (Otto Harrassowitz) 1974, S. 763. Der Koran verwendet das Wort gisma im Sinne von "Schicksal". [6] Encyclopaedia of Islam, 2. Auflage, s.v. "qisma" [7] Radio Teheran, 4. Juli 1990. [8] Kayhan International (Teheran), 9. Juli 1990. [9] Ebenda, 7. Juli 1990. [10] Resalat (Teheran), 5. Juli 1990. Zeichensetzung wie im Original. Fahd scheint den ihm hier zugeschriebenen Satz nicht geäußert zu haben. [11] Saudi Press Agency, 9. Juli 1990. 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