Von daher habe ich ja versprochen, hier im kostenlosen Aktienlust-Newsletter einmal recht einfache Möglichkeiten vorzustellen, wie man sich zumindest für eine gewisse Zeit einmal „neutral“ stellen kann, um im Fall einer Korrektur eben nicht komplett in den Abwärtsstrudel zu geraten.
Eines vorweg: Meine Beispiele sind jetzt keine Empfehlung, genau heute solche Absicherungen einzugehen. Dazu sollten Sie eher einen Börsenbrief wie den FaktorX-Börsenbrief von Cliff Michel beziehen, der eben auf das regelmäßige „Arbeiten“ mit Derivaten ausgerichtet ist. Sie sind auch keinesfalls ein Indiz dafür, dass ich jetzt selbst unmittelbar eine Korrektur erwarte. Denn auch ich habe gelernt, dass ich keine Glaskugel besitze und der Markt vor allem kurzfristig kaum logisch erklärbar ist und sich eben auch oft nicht „logisch“ verhält.
Dennoch sind Shortpapiere, wie ich diese heute vorstelle, ein Teil meiner persönlichen Strategie
Vor allem nutze ich sie dann, wenn ich für einen bestimmten Zeitraum (maximal drei Monate) mein Verlustrisiko deutlich verringern möchte, da ich z.B. urlaubsbedingt nur eingeschränkt handeln kann oder aber Befürchtungen habe, dass eine Korrektur unmittelbar bevorsteht. In diesem Fall baue ich einerseits etwas Barliquidität auf und ergänze eben mein Depot mit zwei Short-Positionen, eine auf den DAX, der ganz gut mit meinem Dividendendepot korreliert und eine auf den Nasdaq-100, der eben eine brauchbare Korrelation für meine Wachstumsunternehmen besitzt.
Dabei greife ich stets auf Scheine von Top-Emittenten zurück. Dazu gehören Vontobel, Morgan Stanley, die DZ-Bank oder die UBS. Auf deren Derivate-Seiten finden Sie natürlich tagtäglich ein gigantisches Spektrum an Long- und Short-Alternativen. Ich wähle immer Short-Papiere mit einem Hebel von 10, was aktuell beispielsweise auf den DAX-Short der DZ-Bank (WKN DV232Y, Kurs: 18,67 Euro) oder den Nasdaq-Short von Vontobel (WKN VD7HBG, Kurs: 17,80 Euro) zutrifft.
Der Mechanismus dieser Papiere ist extrem einfach: Steigt der DAX um 100 Punkte, fällt der DAX-Short um 1 Euro und umgekehrt. Verliert also der DAX 10%, dann steigt der DAX-Short um 100%. Von daher kann ich ein 100.000-Euro-Depot, das mit dem DAX einigermaßen korreliert, mit einem Investment von 10.000 Euro in einen solchen Schein weitgehend „neutral“ stellen. Genauso verhält es sich mit dem Nasdaq-Short.
Wichtig:
Sie sollten mit solchen Papieren niemals versuchen, Zusatzrenditen zu erzielen! Dazu benötigt man wirklich nicht nur viel Zeit und Nervenstärke, sondern auch viel Erfahrung mit solchen Derivaten. Sie dürfen sich auch nicht ärgern, wenn der Markt weiter steigt und Ihr Depot auf der Stelle tritt. Schließlich war das ja die ursprüngliche Absicht!
Sie sollten solche Absicherungen nur dann vornehmen, wenn Sie selbst eben Angst vor Verlusten oder eben davor haben, dass Sie sich für eine bestimmte Zeit nicht um Ihr Depot kümmern können.
Ich hoffe, dass ich heute in Bezug auf Absicherungsmöglichkeiten etwas Licht ins Dunkel gebracht habe. Dennoch sollten Sie langfristig an der Börse natürlich Optimist bleiben. Denn langfristig steigen die Märkte immer!
Viele Grüße,
Ihr/Euer
Jürgen
Jürgen Schmitt, Herausgeber aktienlust