Zur Webansicht alt_text alt_text alt_text alt_text alt_text
alt_text

Liebe/r Leser/in,

auch in dieser Woche haben wir für Sie interessante Meldungen aus Wissenschaft und Medizin herausgesucht. Wir berichten, warum das Schlafbedürfnis von Kleinkindern mit jenem von Hunden zu einem Konflikt geraten kann, und außerdem von einem nun anlaufenden 100-jährigen Experiment im Nordatlantik. Aus gegebenem Anlass werfen wir einen Blick auf das Dünge- und Sprengmittel Ammoniumnitrat.

Eine schöne Woche wünscht Ihnen

Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

 

Neues aus Wissen und Gesundheit

alt_text

1. Wie Kind und Hund Freunde werden

Kleinkinder können das bedrohliche Knurren eines Hundes für ein Lachen halten. Die Fähigkeit zur Empathie entwickelt sich meist mit vier Jahren – erst ab diesem Alter kann sich das Kind in die Bedürfnisse eines Tiers hineinversetzen. Dies zählt zu den Forschungsergebnissen, die Veterinärmediziner der Universität Wien zusammengetragen haben. Weil Kinder die Welt anders wahrnehmen als Erwachsene, sollten Eltern einige Regeln beachten, wenn sie einen Familienhund halten wollen. Zum Beispiel benötigen erwachsene Hunde zwischen 12 und 14 Stunden Schlaf am Tag, Welpen sogar bis zu 20 Stunden. In einem Haushalt mit Kindern könne dies schon mal „schwierig“ werden, betonen die Tierärzte – Kinderlärm, ruckartige Bewegungen beim Spielen und ungewollt grobes Verhalten drohten den Hund zu überfordern. „Auch während der Kind-Hund-Interaktion müssen Erwachsene übergriffiges Verhalten von beiden Seiten sofort unterbinden“, mahnen die Wissenschaftler. „Die Gefahr, die auch vom eigenen Hund ausgehen kann, wird von Eltern oft unterschätzt“, sagt Christine Arhant vom Institut für Tierhaltung und Tierschutz in Wien. Die überwiegende Zahl der „Bissunfälle“ – etwa 85 Prozent – ereigneten sich mit Hunden, die dem Kind bereits bekannt seien.

alt_text

Foto der Woche: Ein arborealer Widerstandskämpfer

Die Stieleichen im Tierpark Ivenack (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) zählen zu den ältesten Europas, und dieses Exemplar dürfte das älteste im Wald der tausendjährigen Eichen sein. Sein Stammdurchmesser beträgt 3,49 Meter. Erstaunt registrieren Experten neuerdings, wie gut es den historischen Bäumen geht. Die Trockenheit der letzten Jahre könne ihnen offenbar nichts anhaben. Möglicherweise sei der förderliche Standort mit lehmigem Boden am Ivenacker See dafür verantwortlich. Der Bund Deutscher Forstleute hat den Park, der ab dem 14. Jahrhundert als Waldweide genutzt wurde, zum „Waldgebiet des Jahres 2020“ erklärt.

alt_text

2. Das hundertjährige Experiment

Saatgut ist eine der wertvollsten Ressourcen der Welt. Ohne es fallen lebenswichtige Nahrungsmittel weg. Doch wie lange können die Samen überleben? Das wollen Wissenschaftler jetzt in einem auf rund 100 Jahre angelegten Experiment testen. Hierfür werden im Saatguttresor Svalbard Global Seed Vault auf der zu Norwegen gehörenden Insel Spitzbergen die Samen von 13 weltweit wichtigen Nutzpflanzen bei minus 18 Grad Celsius eingelagert. Die ersten Samen werden bereits Ende August eingepflegt. Sie bestehen aus Saatgut, das am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Sachsen-Anhalt produziert wurde. Dazu gehören Weizen, Gerste, Erbsen, Salat und Kohl. Die anderen Samen werden in den kommenden zwei bis drei Jahren von anderen Genbanken und Forschungsinstituten produziert und eingepflegt. Um einen Vergleich ziehen zu können, werden die Samen zusätzlich in sogenannten Kryotanks am IPK aufbewahrt. In diesen Tanks befindet sich flüssiger Stickstoff, sodass die Samen bei minus 196 Grad gelagert werden können. Ziel ist es, die Qualität des Saatguts auf ihren Verfall hin zu vergleichen.

 

alt_text

3. So gefährlich ist Ammoniumnitrat

Die grauenerregende Explosion in Beirut ist bei Weitem nicht die erste Katastrophe, die auf das Salz von Ammoniak und Salpetersäure zurückgeht. Eine Detonation von Ammoniumnitrat tötete 1921 in einem BASF-Werk mehr als 500 Menschen und ebenso viele 1947 im Hafen von Texas City, USA. 2011 verwendete Attentäter Anders Breivik bei seinen Anschlägen in Norwegen das Mittel. Zuletzt, 2015, war es an einer Explosion in China beteiligt gewesen, nach der sich ein Krater von 100 Meter Durchmesser gebildet hatte. Der Stoff ist in vielen Düngemitteln enthalten und wird auch für geplante Sprengungen verwendet. Zeitweise steckte er in einigen Auto-Luftkissen, wurde aber ersetzt. Um die Gefahren zu senken, darf Ammoniumnitrat in Deutschland nur mit Kalk vermischt aufbewahrt werden. Die farblose, feste (kristalline) Substanz gilt als brandgefährlich und explodiert nach Erhitzen – ein Risiko, das offenbar durch nachlässige Lagerung erhöht wird.

alt_text

Hier geht es zum FOCUS-Magazin

Der neue FOCUS ist da!
Ganz einfach als PDF herunterladen oder in der App auf Ihrem Tablet oder Smartphone lesen.

alt_text
https://mailings.focus-magazin.de/go/sbb7e7ptumj600bp5fp8monxysa7wf8nl8wgcgs4oqi6/33