Nicht nur Corona geht auf die Psyche. Auch im dritten Pandemie-Jahr mit vergleichsweise wenigen Einschränkungen ist der Bedarf an Psychotherapie unverändert hoch.
Einer Erhebung der Deutschen Psychotherapeuten-Vereinigung (DPtV) zufolge lagen die Anfragen in den Praxen im Sommer 2022 im Schnitt um 40 Prozent höher als vor Corona, einen ähnlichen Anstieg hatten die Therapeuten bereits im vergangenen Jahr verzeichnet.
In den Großstädten habe sich die Suche nach seelischer Hilfe noch einmal verstärkt. Bei den Kindern und Jugendlichen sei die Nachfrage leicht gesunken, liege aber mit einem Plus von 48 Prozent immer noch deutlich höher als vor der Pandemie.
„Die hohe Nachfrage im letzten Jahr war leider kein vorübergehendes Phänomen, sondern scheint sich zu stabilisieren. Der Leidensdruck durch Pandemie, Krieg und Klimakatastrophen kommt bei den Menschen an“, kommentierte der DPtV-Bundesvorsitzende Gerhard Hentschel. Auch die Wartezeiten sind leicht gestiegen: Mehr als die Hälfte der Betroffenen musste länger als einen Monat auf eine erste Sprechstunde warten.
Sonja Fröhlich Wissen & Gesundheit |