erst mal wäre eine Entschuldigung fällig gewesen. Dann das Eingeständnis, dass man Fehler gemacht hat. Dass die reine Einhaltung gesetzlicher Vorgaben eben nicht gereicht hat. Dass man froh sein kann, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Doch Michael Eggenschwiler, Chef des Hamburger Flughafens, ist tatsächlich der Meinung, seinen Job exzellent gemacht zu haben. Fehler? Versäumnisse? Gab es keine. Trotzdem soll jetzt alles anders werden. Obwohl vorher schon alles super war. Leuchtet ein, oder? Ich muss gestehen: Es beeindruckt mich immer wieder, mit welcher Dreistigkeit hochrangige Manager und Politiker offensichtliches Versagen negieren und allen weismachen wollen, dass sie in Wirklichkeit super Typen sind, die alles im Griff hatten, haben und haben werden. Das Tor, durch das der Geiselnehmer aufs Rollfeld gelangte, ist jetzt übrigens mit einem Vorhängeschloss gesichert. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Sagt Herr Eggenschwiler. Ansonsten sagt er nicht viel, wie meine Kollegin Viola Dengler nach einer Fragerunde mit konstatiert. Ihr Urteil: Der Flughafenchef redet sich raus. (M+) +++ Monatelang hat die Hamburger Staatsanwaltschaft gegen eine Antifaschistin ermittelt, die es gewagt hat, Björn Höcke einen Nazi zu nennen. Das ist die Frau, gegen die sich das Verfahren richtete: Cornelia Kerth, Bundesvorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA). Der Vorwurf, der gegen sie erhoben wurde, lautete: Beleidigung. Darf man Höcke etwa nicht einen „Nazi“ nenne? Die gute Nachricht: Doch, darf man. Kollege Olaf Wunder kennt die Hintergründe. (M+) +++ Zum Fahrplanwechsel werden die HVV-Tickets in Bus und Bahn wieder teurer. Was ändert sich nächstes Jahr bei den Tickets? Für Hamburgs Schülerinnen und Schüler zumindest gibt es eine gute Nachricht – genauso wie für eine ganz bestimmte Nutzergruppe. Dazu kommt: Das unnötigste Ticket des Verkehrsverbundes wird ab Januar der Vergangenheit angehören. (M+) +++ An tödlichen Verkehrsunfällen ist das Dramatische meist, dass kleine Momente der Unachtsamkeit Tod und großes Leid auslösen. Wie bestraft man Menschen, die etwas falsch gemacht haben, aber niemandem schaden wollten? In Hamburg stand jetzt eine junge Frau vor Gericht, weil sie mit ihrem Fahrrad eine Seniorin totgefahren hat. Sie soll dabei auf ihr Handy statt auf die Straße geguckt haben. Vor Gericht kam es zu emotionalen Szenen. (M+) Einen schönen Mittwoch wünscht Mathis Neuburger chefredaktion@mopo.de |