Bürger-Newsletter

der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes

 

Liebe Leserinnen & Leser,

der Oktober steht im Zeichen des „Cyber Security Month“ („Cybersicherheits-Monats“). Die europaweite Kampagne will an die vielen Gesichter von Internetkriminalität erinnern. Eins davon ist etwa der Verstoß gegen das Verbreitungsverbot (Onlinestellen fremder Fotos usw.), ein anderes das Cybermobbing. Drittes Beispiel: Internetkriminelle suchen ständig neue Schwachstellen, um den Bürgern ihr Geld aus der Tasche zu ziehen. Was Sie tun können, um beispielsweise Betrug über Messenger-Diensten vorzubeugen, lesen Sie in diesem Newsletter. Außerdem informieren wir darüber, wie Sie sich vor – immer trickreicherem – Datenklau per SMS schützen.

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Enkeltrick© Canva/twitter.com/polizei_nrw_gm
 

Vorsicht, Betrug: Falsche Enkel auf dem Handy

Aktuell sind vermehrt Trickbetrüger auf Messenger-Diensten wie beispielsweise WhatsApp unterwegs, wo sie nicht nur ältere Menschen frech belügen. Die Abzocker behaupten, der Enkel, die Tochter oder die Nichte zu sein und in einer finanziellen Notlage zu stecken. In einer Nachricht bitten sie um eine vier- bis fünfstellige Summe. Das Geld soll immer sofort überwiesen werden, um dem Opfer keine Zeit zum Nachdenken zu lassen. Die Betrüger erklären ihre unbekannte bzw. neue Nummer mit einem angeblich verlorenen oder kaputten Handy.

Die Polizei rät, keinesfalls prompt Geld zu senden, sondern zuvor auf einen Anruf oder eine Sprachnachricht zu bestehen. Oder aber Sie nehmen unter der Ihnen bislang bekannten Rufnummer Kontakt auf. Nur so können Sie überprüfen, ob es sich tatsächlich um den vermeintlichen Angehörigen handelt. Um Betrügern einen guten Schritt voraus zu sein, sollten Sie bei unbekannten Rufnummern immer auf diese Weise die Identität des Anrufers überprüfen.

Whatsapp und die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes raten dringend, vier einfache „Checks“ anzuwenden, um sich vor dem Betrug zu schützen:

  • Code checken: Teilen Sie niemals den sechsstelligen Code zur Verifizierung Ihres Accounts, den Sie bei Ihrer Registrierung per SMS erhalten haben.
  • PIN checken: Richten Sie eine persönliche PIN für Ihren Account ein, auch bekannt als Verifizierung in zwei Schritten.
  • Bild checken: Schützen Sie Ihr Profilbild, damit nur Ihre Kontakte es sehen können.
  • Kontakt checken: Wenn vermeintliche Kontakte Sie um einen Gefallen bitten, z.B. um Geld oder andere finanzielle Leistungen, überprüfen Sie ihre Identität, indem Sie um eine Sprachnachricht bitten oder anrufen.

Tipp: Teilen Sie die vier „Checks“ mit Ihren Kontakten und stellen Sie sie in Ihren Status. So werden Ihre Kontakte schnell informiert und vor dieser neuen Betrugsmasche gewarnt.



 
Betrug© Canva
 

SMS-Betrug: Smishing immer trickreicher

Derzeit versenden Kriminelle viele Mails, WhatsApps oder SMS mit schädlichen Links. Beim Draufklicken wird Schadsoftware auf dem PC oder Handy installiert. Oder aber die Empfänger werden über den Link aufgefordert, persönliche Daten einzugeben, etwa Passwörter oder Kontodaten. Damit bereichern sich die Diebe. Menschen fallen auf die Masche herein, da sich die Täter als vertrauenswürdige Absender ausgeben. Aktuell landen zum Beispiel SMS auf zahlreichen Handys, die angeblich vom Finanzministerium stammen und etwa eine Steuererstattung versprechen – natürlich nur durch Klick auf den beigefügten Link.

Die wichtigsten Tipps der Polizei gegen Smishing (zusammengesetzt aus „SMS“ und „Phishing“ = Datendiebstahl):

  • Löschen Sie Nachrichten unbekannter Herkunft, sperren Sie die Absender. Klicken Sie keinesfalls deren Links an oder installieren Apps. Laden Sie nur Apps aus bekannten Stores herunter.
  • Um möglicher Abzocke vorzubeugen, lassen Sie sich bei Ihrem Mobilfunkanbieter eine Drittanbietersperre einrichten.
  • Übermitteln Sie niemals online (über soziale Netzwerke, Smartphone usw.) persönliche Daten.

Was tun, wenn schon etwas passiert ist?

  • Schalten Sie Ihr Handy in den Flugmodus, damit es keine SMS versenden und Befehle von außen empfangen kann.
  • Sichern Sie in einem Backup Ihre Daten, Bilder und Videos.
  • Stellen Sie dann Ihr Smartphone auf Werkseinstellungen zurück. So werden alle Apps und Daten gelöscht, die beim Handykauf noch nicht vorhanden waren.
  • Ändern Sie alle Ihre Passwörter.
  • Informieren Sie Ihren Mobilfunk-Betreiber über das Problem. Fragen Sie, ob schon Kosten entstanden sind. Informieren Sie Ihre nächstgelegene Polizeidienststelle.




 
 
 
© Polizeiliche Kriminalprävention
 

Wachsame Nachbarn – gemeinsam gegen Einbruch

Jetzt beginnt die dunkle Jahreszeit, in der Einbrecher am liebsten aktiv sind. Zum Tag des Einbruchschutzes am 30.10. erinnert die Polizei an allgemeine Vorsorgetipps gegen Einbruch.

Die Polizei betont außerdem, dass Nachbarn mit einfachen Mitteln helfen können, Einbrüche zu verhindern. Holen Sie sich dazu kostenlos unser Faltblatt „Mehr Sicherheit in unserem Viertel".

Neben sicherheitsbewusstem Verhalten und aufmerksamen Nachbarn sind einbruchhemmende Vorrichtungen wichtig. Guten Schutz bieten Türen und Fenster nach DIN EN 1627 (mindestens Widerstandsklasse RC 2). Fehlt dieser Schutz, hebeln Einbrecher Türen und Fenster in Sekundenschnelle auf. Eine nützliche Ergänzung bieten Alarmanlagen.

Übrigens: Fachberater kommen auf Anfrage zu Ihnen nach Hause, um Sie persönlich und unabhängig zum Einbruchschutz zu beraten.



 

Heimweg© Polizeiliche Kriminalprävention

Heimgehen im Dunkeln – aber sicher

Abends auf dunklen Straßen nach Hause zu gehen, kann beklemmend sein. Deshalb kamen in den letzten Jahren sogenannte Heimweg-Apps in Mode. Die Polizei hält diese technischen Begleiter aber für wenig wirksam. Denn bei einer Bedrohung schützen nur die eigene Aufmerksamkeit und der Notruf (110). Natürlich haben vor allem Frauen nachts ein mulmiges Gefühl, weshalb rücksichtsvolle Männer die Straßenseite wechseln oder Frauen rasch überholen, statt längere Zeit hinter ihnen her zu gehen.

Schutz auf dem Heimweg

  • Wählen Sie nach Möglichkeit belebte, beleuchtete Straßen, auch wenn Sie dafür einen Umweg gehen müssen, und haben Sie enge Gassen und Einfahrten im Blick. Besser: Taxi oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
  • Tragen Sie Ihr Smartphone immer aufgeladen und griffbereit bei sich.
  • Wenn Sie sich unsicher fühlen, rufen Sie eine Freundin oder einen Freund an. Sagen Sie ihnen, wohin Sie gehen und welchen Weg Sie nehmen.



 

Mobbing© Canva

Mobbing - was kann man dagegen tun?

Eine vereinzelte Hänselei oder ein Streit – beides ist kein Mobbing. Von Mobbing spricht die Polizei erst, wenn jemand systematisch und andauernd erniedrigt oder ausgegrenzt wird und sich nicht dagegen wehren kann. Laut Zahlen von statista.com, dem Statistik-Portal, wurden schon jeder dritte Erwachsene und über 20 Prozent der Schüler Opfer von Mobbing. Ähnliche Zahlen gelten für das Cybermobbing – also die Schikane per Internet. Diese hat während der Corona-Pandemie etwa unter Schülern zugenommen.

Unser Film "Verklickt" für Jugendliche ab Klasse 7 zeigt, wie sicheres Surfen geht. 





Halloween-Kürbis© Canva

Halloween – wo der Spaß aufhört

Die Nacht der Hexen und Gespenster naht: Als solche verkleidet ziehen Kinder und Jugendliche in der Nacht vom 31.10. auf den 01.11. um die Häuser und sagen an den Türen ihren Spruch auf: „Süßes oder Saures“. Wer keine Naschereien verschenkt oder die Tür gar nicht erst öffnet, dem droht „Saures“ in Form eines Streichs. Dieser ist oft nicht böse gemeint, kann aber trotzdem eine Sachbeschädigung darstellen. Dann droht eine Geldstrafe. Auch wer bei Streichen dabei ist, ohne sich daran zu beteiligen, kann wegen „gemeinschaftlicher Sachbeschädigung“ angezeigt werden. In schweren Fällen (zerstörte Parkbänke usw.) droht gar eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren.

Um solche schwerwiegenden Folgen zu vermeiden, rät die Polizei Eltern:

  • Klären Sie Ihre Kinder darüber auf, dass es nicht lustig ist, Böller in Briefkästen oder Eier an Hauswände zu werfen, sondern dass solche Streiche als Sachbeschädigung gewertet werden können. Schlimmstenfalls folgt eine Anzeige.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind, eine Halloweengruppe zu verlassen, die dabei ist, einen bösen Streich zu spielen.
  • Beachten Sie, welche Gegenstände Ihr Kind zur Halloweentour mitnimmt.