Bürger-Newsletter

der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes

 

Liebe Leserinnen & Leser,

gerade ist die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für 2022 erschienen. Laut ihr gab es im vergangenen Jahr wieder mehr Fahrraddiebstähle, und auch die Zahl der Taschendiebstähle ging nach oben: 265.562 Räder – darunter viele teure E-Bikes – wurden im vergangenen Jahr entwendet. Und in fast 100.000 Fällen griffen meist professionell organisierte Taschendiebe zu.

Nachdem sich nun wieder Fahrradwetter einstellt und Frühjahrsmärkte und Großveranstaltungen stattfinden, in deren Gedränge auch Taschendiebe unterwegs sind, lesen Sie in unserem Newsletter, wie man sich schützen kann. Neben vielen weiteren Infos erfahren Sie außerdem, wie Sie geistesgegenwärtig reagieren, falls bei Ihnen ein sogenannter Schockanruf eingeht – inzwischen passiert das nicht mehr nur Senioren, sondern praktisch allen Altersklassen.

Wir wünschen Ihnen einen sicheren Start ins Frühjahr; bleiben Sie aufmerksam,

Ihre Polizeiliche Kriminalprävention.




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Sicher vor Betrug und Diebstahl im Urlaub

Frühjahr und Sommer kommen und damit die Reisezeit. Doch selbst in der stressfreisten Zeit des Jahres sollte man nicht allzu sorglos werden. Denn auch im Urlaub werden viele Menschen Opfer von Diebstahl oder Betrug – und sogar schon vorher, z.B. bei Online-Reisebuchungen. Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, sich zu schützen.

Bei Buchungen im Internet sollten Anbieter genau geprüft werden, um nicht auf einen sogenannten Fake-Shop hereinzufallen. Hier helfen die Verbraucherzentralen mit ihrem Fakeshop-Finder oder auch eigene Internet-Recherchen zu Kommentaren oder Erfahrungen mit den jeweiligen Anbietern weiter. Zudem empfiehlt es sich, nicht per Vorkasse zu bezahlen, sonst könnte das Geld weg sein.

Wer verreist, sollte Nachbarn bitten, regelmäßig den Briefkasten zu leeren und z. B. die Rollläden oder Lichtschalter zu bedienen, damit das Zuhause nicht unbewohnt aussieht. Hinterlassen Sie auf dem Anrufbeantworter und in den sozialen Netzwerken keine entsprechenden Nachrichten - das könnte eine Einladung für Einbrecher sein.



 
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Fahrraddiebstahl: So schützen Sie sich

Steigende Temperaturen und Sonnenschein bringen viele Menschen im Frühjahr dazu, vom Auto aufs Rad umzusteigen. Doch Vorsicht: Diebe haben Fahrräder zum Stehlen gern. Dabei schlagen sie nicht nur in dunklen Ecken oder an einsamen Plätzen zu. Auch aus nicht wirksam gesicherten Kellern oder Garagen werden vermehrt insbesondere teure Elektroräder gestohlen.

Zwar haben viele solcher Räder ein Rahmenschloss, das Vorder- und Hinterrad blockiert, es genügt allerdings nicht als Diebstahlschutz, da das Rad weggetragen oder in ein Auto verladen werden kann. Die Polizei rät daher zu einem massiven Stahlketten-, Bügel- oder Panzerkabelschloss mit „geprüfter Qualität“ aus hochwertigem Material. Entweder sollte das Schloss so groß sein, dass sich Vorder-, Hinterrad und Rahmen an einen festen Gegenstand anschließen lassen, oder man nutzt mehrere Schlösser. Wertvolles Zubehör wie Akku oder Display sollte mit einem verlässlichen Schloss gesichert oder mitgenommen werden.

Damit ein wiedergefundenes Rad problemlos seinem Eigentümer oder seiner Eigentümerin zugeordnet werden kann, braucht es eine individuelle Kennzeichnung. Fachhändler etwa können diese anbringen, z.B. durch Eingravieren. Viele Räder haben bereits beim Kauf eine individuelle Rahmennummer.

Wurde ein Rad gestohlen, hilft ein Fahrradpass, es wiederzufinden. Darin werden wichtige Infos zum Rad notiert. Einen Pass zum Ausfüllen bietet unser Faltblatt „Räder richtig sichern“. Den Aufkleber „Finger weg! Mein Rad ist codiert“ können Sie hier herunterladen.

Lesen Sie außerdem Wissenswertes zur Sicherung von Kellern.




 
 
 
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Taschendiebe auf Frühjahrsmärkten

Auch Frühjahrsmärkte oder Großveranstaltungen ziehen Diebe magisch an. Dort nutzen sie gern das Gewimmel zum Griff in fremde Taschen, um alsdann blitzschnell wieder in der Menge zu verschwinden. Doch man kann sich schützen. Wir informieren Sie über die perfiden Tricks der Diebe. Sie tarnen sich etwa als „Beschmutzer“, „Anrempler“ oder falsche Touristen.“

So bitten falsche Touristen mit Stadtplan in der Hand um eine Wegbeschreibung. Während man Auskunft gibt, drängt sich meist ein Komplize – vorgeblich, um besser auf die Karte sehen zu können – an einen heran. Da man mit der Wegerklärung abgelenkt ist, kann der Dieb unbemerkt in Jacken- oder Hosentasche greifen. Wie oben genannte und weitere Tricks funktionieren, sehen Sie in unseren Kurzfilmen.

Wurde ein Dieb in flagranti ertappt, aber konnte entkommen, sollte man Folgendes tun:

  • Tätermerkmale einprägen
  • Notruf 110 wählen
  • Sich um das Opfer kümmern
  • Als Zeuge zur Verfügung stehen

Bürger dürfen Diebe im Rahmen der sogenannten „Jedermann-Festnahme“ aufhalten und der Polizei übergeben. Aber wichtig ist, sich hierbei nicht selbst in Gefahr zu bringen, Umstehende einzubeziehen und um Mithilfe zu bitten sowie die Polizei über Notruf zu verständigen.



 

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Schockanrufe - Vorsicht vor Telefonbetrug

Sogenannte Schockanrufe können bei jedem jederzeit eingehen. Noch vor einiger Zeit traf diese Betrugsmasche vor allem Senioren (Stichwort: „Enkeltrick“, mehr dazu unten). Mittlerweile haben es die Täter auch auf Geld, Schmuck und Wertsachen jüngerer Menschen abgesehen.

Und so funktioniert ein Schockanruf: Die Kriminellen geben sich als Verwandter, Polizist oder Rechtsanwalt aus und täuschen eine Notsituation vor – etwa einen Verkehrsunfall eines nahen Verwandten. Dieser müsse sofort operiert werden oder eine Kaution bezahlen, und dazu solle der oder die Angerufene sofort Geld überweisen oder Wertsachen zur Abholung bereitlegen. Die Betrüger manipulieren ihre Opfer dabei sehr geschickt, bauen enormen Zeitdruck auf und drängen so zu unüberlegten Entscheidungen. Ergebnis: Die Angerufenen überweisen oder lassen hohe Geldsummen oder Wertsachen von angeblichen „Polizisten“ abholen. Den Betrug bemerken die Geschädigten erst, wenn es zu spät ist.

Tipps zum Schutz vor Telefonbetrug

  • Legen Sie auf, wenn Sie unsicher sind, wer anruft oder Sie unter Druck gesetzt werden.
  • Rufen Sie Ihren Angehörigen unter der bekannten Nummer an.
  • Übergeben oder überweisen Sie niemals Fremden Geld oder Wertsachen.




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Polizeiliche Kriminalstatistik 2022: Welche Delikte nahmen zu, welche ab?

Die jüngst veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für 2022 zeigt im Vorjahresvergleich positive Entwicklungen, aber auch deutliche Steigerungen bei den Fallzahlen vieler Straftaten. Die Zahlen müssen allerdings vor dem Hintergrund coronabedingter Einschränkungen in den letzten Jahren eingeordnet werden.

Ein bloßer Vorjahrsvergleich gibt in vielen Deliktsbereichen wegen nicht vergleichbarer Tatgelegenheiten ein verzerrtes Bild ab, wie z.B. beim Wohnungseinbruch. Die PKS verzeichnet 65.908 Fälle für 2022 (im Jahr davor waren es noch 54.236). Mitursächlich für den Anstieg ist auch das Ende pandemiebedingter Beschränkungen. Mit der Rückkehr zum öffentlichen Leben bieten sich wieder mehr Tatgelegenheiten für Einbrecher. Dennoch liegt die Fallzahl für 2022 weiterhin deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie: 2019 wies die PKS noch 87.145 Fälle einschließlich Einbruchsversuche aus.

2022 waren wieder mehr Diebe von Kredit- und Girokarten unterwegs als im Vorjahr und auch bei der Verbreitung kinderpornografischer Inhalte über digitale Dienste verzeichnen die Fallzahlen einen erneuten Höchststand.

Übrigens: Wir haben die Entwicklung der Zahlen zu Themen wie Einbruch, Kartendiebstahl und -betrug, Kinderpornografie, Kindesmisshandlung oder Tatmittel Internet (Waren-, Computerbetrug usw.) in verständlichen Infotexten für Sie aufbereitet.