Das Flüchtlingslager Smara liegt mitten in der Wüste im Grenzgebiet von Algerien zur Westsahara. Ein unwirtlicher Ort, Wüstensand, Sandstürme, kaum Wasser. Maima und ihr Mann Saleh leben hier schon seit 48 Jahren, seit sie vor der marokkanischen Besetzung und dem Krieg geflohen sind. Ihre Kinder und inzwischen auch die ersten Enkel sind in diesem Lager geboren. Der Hof ihres kleinen Hauses ist grün, voller Leben, voller Pflanzen. In der Ecke steht ein Gewächshaus, an der Mauer des Grundstücks mehrere Obst- und Moringabäume. „Viele Jahre lang haben wir nur von den Rationen des Welternährungsprogramms gelebt“, erzählt Maima. „Wir haben lange gehofft, dass wir wieder in unser Land zurückkommen. Außerdem glaubten wir nicht, dass hier irgendetwas wachsen könnte“. Durch die vielfältigen weltweiten Krisen wird die Versorgung der sahrauischen Geflüchteten in den fünf Lagern in der algerischen Wüste immer prekärer. Ein Basisversorgungspaket der internationalen Hilfe besteht aus Reis, etwas Mehl, Hirse, Öl und Zucker. Manchmal ist auch etwas Gemüse oder Fleisch dabei, Milchprodukte fehlen vollständig. Für Schulkinder gibt es gelegentlich angereicherte Kekse, doch sind Mangelerscheinungen unübersehbar. So entstand die Idee der Familiengärten in den Flüchtlingslagern. Mit den von den ASW-Partnern aufgebauten Familiengärten wird dieser Missstand zumindest eingedämmt, eine Vollversorgung ist unter den klimatischen Bedingungen aber nicht möglich. |
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