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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 11.07.2023 | Mix aus Sonne und Wolken, 15 bis 29°C. | ||
+ Ausgebrannt: Feuerwehr in Berlin überlastet wie nie + Ausgerutscht: Columbiabad in Neukölln vorerst geschlossen + Ausgeforscht: Geschichtslücken am neuen Tacheles + |
von Robert Ide |
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Guten Morgen, was ist ein typischer Berliner Moment? Auf jeden Fall einer von erheiternder Ehrlichkeit. So einen erlebte der Regierende Bürgermeister gestern Abend auf dem Sommerfest der Berliner Wirtschaft. „Ich will dafür sorgen, dass die Kinder so ausgebildet sind, dass sie lesen, schreiben, rechnen können“, sagte Kai Wegner in seiner Rede und erntete Gelächter bei den Unternehmerinnen und Unternehmern. Als seine Wirtschaftsdoktrin gab der CDU-Politiker einen Schlagertitel an: „Machen ist wie wollen, nur krasser“ (Video hier). Na, das kann heiter werden. | |||
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Jetzt kann man Berlin nicht mal mehr den Buckel runterrutschen. Weil es immer wieder Randale und Rangeleien in Freibädern gibt (zuletzt am Sonntag im Prinzenbad in Kreuzberg und im Columbiabad in Neukölln), haben die Bäderbetriebe das Columbiabad vorläufig geschlossen. Vor zweieinhalb Wochen waren deshalb schon die Rutsche in Neukölln sowie Sprungturm und Rutsche im Freibad Pankow gesperrt worden – und zwar vorerst dauerhaft. „Wieso werden alle Badegäste bestraft, weil andere randaliert haben?“, fragt sich nicht nur Checkpoint-Leserin H. Hermann. Sie beschreibt einen friedlichen Neuköllner Bade-Nachmittag mit ihrer Tochter vor der Schließung so: „Ein Bademeister sitzt auf dem Turm. Vorhin waren es noch zwei. Die andern reden seit Stunden am Schwimmmeisterturm. Ich habe mindestens sechs Security-Leute gesehen. Die haben auch nichts zu tun. Und ich frage mich: Wieso ist da die Rutsche geschlossen?“ Die Bäderbetriebe antworten rätselhaft rutschig: „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch keine Angaben dazu machen, wann und unter welchen Bedingungen die Attraktionen wieder geöffnet werden.“ Klar ist nur: Irgendwann ist der Sommer vorbei – und vielen Kindern ein Spaß durchgerutscht. | |||
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Wie gesichtslos das Gelände am früheren Schmelztiegel Tacheles in Mitte geworden ist, weiß inzwischen jede und jeder, der daran vorbeikommt (obwohl es für letzteres in der glattsanierten Gegend an der Oranienburger Straße kaum noch gute Gründe gibt). Dazu präsentiert sich das neueste Ausstellungsstück hochpreisiger Stadtentwicklung auch noch geschichtslos. So wird an der Fassade „Am Tacheles“ mit verschiedenen Infotafeln die Historie des Geländes vorgestellt – allerdings fehlen die historisch durchaus nicht irrelevanten Jahre des Nationalsozialismus (via Paul Gäbler). „Die temporäre Gestaltung eines Teils der Fassaden hat insgesamt einen dekorativen und informativen Zweck und orientiert sich vornehmlich an baulichen und für die Stadtkultur prägenden Ereignissen im Sinne dauerhafter Nutzungen“, schreibt dazu Christian Fox, Managing Director von „Markengold pr“, auf Checkpoint-Anfrage. Eine seltsame Begründung dafür, dass man bislang nur online erfährt, dass die Nationalsozialisten in dem Gebäude die „Vermögensverwaltung der Deutschen Arbeitsfront“ eingerichtet hatten und das berüchtigte Zentralbodenamt der SS hier die Akten von mehr als eine Million Grundstücksenteignungen aus eroberten osteuropäischen Ländern verwaltete. Nach unserer Nachfrage versprechen die Betreiber nun, „auch die nicht ausgestellten Inhalte noch mal präsenter darzustellen“. Wie wäre es damit, sie einfach endlich auszustellen? | |||
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Wir fahren fort mit einem besonderen Spielzug von Klara Bayer, neun Jahre jung und neue Berliner Schnellschachmeisterin der Mädchen. Für Berlin wünscht sie sich mehr Bienen, mehr Bäume und mehr Marienkäfer, außerdem „weniger Müll in der Umwelt“ – und mehr junge Schachspielerinnen wie sie. Die kleine Dame aus Spandau zieht den König seit der ersten Klasse übers Feld und sagt: „Es wäre schön, wenn mehr Kinder, vor allem Mädchen, Schach spielen würden. Die Kinder sollen mitbringen: gute Laune, Spaß am Lernen, Spielen und Gewinnen. Dazu gehört Fleiß und Konzentration.“ Unserem Bezirksreporter André Görke (seinen Kiez-Newsletter lesen Sie hier) hat Klara verraten, dass ihre Lieblings-Spielfigur der Springer ist – „weil er so schön wendig ist“. So nimmt man jeden Turm im Sturm. | |||
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