Liebe Leserin, lieber Leser
Letztes Wochenende strömten die Klimademostranten wieder auf die Strasse: In Bern versammelten sich 100'000 Menschen. Im Hinblick auf die bevorstehende Neubesetzung des Schweizer Parlaments wird längst von einer Klimawahl gesprochen. Davon möchte auch die SP profitieren, die sich selber als Umweltpartei sieht. Im Ranking von WWF und anderen Organisationen landet sie denn auch auf Platz zwei – noch vor den Grünliberalen. Doch von der Klimabewegung profitieren vor allem die Grünen und die Grünliberalen, wie Wahlumfragen zeigen. Die Genossen fühlen sich verkannt. Ich empfehle Ihnen unseren Schwerpunkt.
Am schweizerischen Arbeitsmarkt mehren sich die Anzeichen von Schwäche. Die Arbeitslosigkeit ist im internationalen Vergleich zwar einigermassen tief. Doch bei den Löhnen kommt die Schweiz seit längerem nicht recht vom Fleck. Nie stiegen sie weniger als in der vergangenen Dekade. 2009 bis 2019 war das schwächste Lohnjahrzehnt seit dem Zweiten Weltkrieg. Und die Wende lässt auch im nächsten Jahr auf sich warten. Letzteres hat auch mit Donald Trump zu tun, wie Sie in unserem Artikel erfahren.
Nächste Woche werden wieder die Nobelpreise verleihen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit werden vor allem alte weisse Männer ausgezeichnet – und erst noch die falschen. Denn während sich die Forschung in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt hat, wurden die Statuten des Preises nicht angepasst. Heute wird vor allem im Team geforscht und oft auch interdisziplinär. Und es sind neue, wichtige Gebiete entstanden: Doch wo bleibt der Nobelpreis für Computerwissenschaften? Es ist Zeit, die Regeln neu zu schreiben. Lesen sie unsere Analyse.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende mit spannender Lektüre,
Raffael Schuppisser, Stv. Chefredaktor