Liebe Leserinnen und Leser,
 

Für das laufende Jahr rechnet der Bundesfinanzminister mit rund 100 Milliarden weniger Einnahmen als vor der Corona-Krise angenommen. Welche konkreten Auswirkungen wird diese abstrakt erscheinende Zahl haben? Am Beispiel Berlin kann man erahnen, wo die Reise für viele eh schon klamme Kommunen hingehen wird. Die oft ohnehin sanierungsbedürftige Infrastruktur wird noch kaputter gespart als sie ohnehin schon ist. Die Folge werden erbitterte Verteilungskämpfe sein, schreibt Rainer Balcerowiak.
 

Behörden und Ämter dürften ebenfalls von den kommenden Sparmaßnahmen betroffen sein. Dabei sieht man am Beispiel der Gesundheitsämter, wie prekär die Lage jetzt schon ist: Corona-Fallzahlen werden per Fax (ja, das gibt's noch) übermittelt, am Wochenende schicken manche Ämter gar keine Zahlen ans RKI, weil das Personal fehlt oder am Wochenende nicht arbeiten will. Hugo Müller-Vogg über Beamtenmentalität in Zeiten der Krise.
 

Es scheint, als ob die Corona-Krise einige Missstände aufdeckt. Nicht nur in Behörden, auch in der Wirtschaft. Durch hohe Corona-Fallzahlen in Fleischverarbeitungsbetrieben kommen beispielsweise die prekären Arbeitsverhältnisse der Branche ans Licht. Jonas Bohl, Pressesprecher der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, kritisiert im Gespräch mit Rixa Rieß die gesamte Branche im Interview scharf und appelliert an die Konsumenten. 
 

Inzwischen gehen immer mehr Menschen auf die Straße, die unzufrieden mit der Corona-Politik der Bundesregierung sind und Angst haben vor einer ungewissen Zukunft. Bei Demonstrationen gegen die Einschränkung der Grundrechte treffen Opfer der Krise auf Verschwörungstheoretiker und Tierschützer. Eine etwas skurrile Mischung, die man aber trotzdem ernstnehmen sollte, sagt der Protestforscher Dieter Rucht im Interview mit Antje Hildebrandt.
 

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Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur

 
 
 
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Corona-Finanzlücken in Berlin
Spart kaputt, was schon kaputt ist
VON RAINER BALCEROWIAK
 
Die Corona-Krise dürfte schwerwiegende finanzielle Folgen für Bund, Länder und Kommunen haben. Fest steht jetzt schon: Man wird sparen müssen. Für Städte mit knappen Kassen wie Berlin kann das zu fatalen Verteilungskämpfen führen.
 
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Gesundheitsämter in Corona-Zeiten
Bitte nicht stören, der Beamte muss das Faxpapier wechseln
VON HUGO MÃœLLER-VOGG
 
Die Gesundheitsämter haben in der Corona-Krise eine Schlüsselfunktion. Ihre Arbeit ist die Grundlage für politische Entscheidungen. Trotzdem schaffen es viele nicht einmal, am Wochenende Zahlen ans RKI zu übermitteln. Beamter bleibt eben Beamter, auch wenn es um Leben und Tod geht.
 
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Corona-Fälle in der Fleischindustrie
„Das System ist von Grund auf krank“
INTERVIEW MIT JONAS BOHL
 
Durch hohe Corona-Fallzahlen in Fleischverarbeitungsbetrieben kommen die prekären Arbeitsverhältnisse der Branche ans Licht. Jonas Bohl, Pressesprecher der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, kritisiert die gesamte Branche im Interview scharf und appelliert an die Konsumenten. 
 
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Demos gegen Grundrechtsbeschränkungen
„Es darf auch absurde Kritik geäußert werden“
INTERVIEW MIT DIETER RUCHT
 
Die Demos gegen die Einschränkung der Grundrechte ziehen immer größere Kreise. Der Protestforscher Dieter Rucht erklärt, was Opfer der Krise, Impfgegner, Verschwörungstheoretiker und Tierschützer verbindet und warum die Politik diese Proteste ernst nehmen sollte.
 
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Manager von Roberto Blanco
Quarantäne im Caravan
VON CHRISTOPH WÖHRLE
 
Jöran Steinsiek, Manager von Roberto Blanco, wollte trotz Corona-Angst in Bewegung bleiben. Als Verdachtsfall lebte er isoliert – im Wohnmobil. Stationen einer ungewöhnlichen Reise.
 
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coronavirus-grossbritannien-koenig-england-boris-johnson
Corona in Großbritannien
Boris Johnson schrumpft zum König von England
VON TESSA SZYSZKOWITZ, LONDON
 
Boris Johnson hat nicht nur mit dem Brexit einen englischen Alleingang hingelegt. Die Schotten, Nordiren und Waliser stemmen sich jetzt auch gegen seine Pläne zur Lockerung der Corona-Maßnahmen.
 
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Cocktail mit Nebenwirkungen
 
Cocktail mit Nebenwirkungen
 
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