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+ Ergebnisse unserer Umfrage + Quallen in der Oberhavel + Schon Kinder konsumieren in Berlin Ecstasy +
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Tagesspiegel
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 09.07.2019 | Tagsüber bedeckt bei max. 19° C.  
  + Ergebnisse unserer Umfrage + Quallen in der Oberhavel + Schon Kinder konsumieren in Berlin Ecstasy +  
Stefan Jacobs
von Stefan Jacobs
  Guten Morgen,

das nennt man wohl „überwältigende Resonanz“, wenn man weit mehr als 300 Mails bekommt, von denen mindestens die Hälfte so interessant ist, dass man sie gründlich liest – und nach ca. 300 Minuten Lesezeit feststellt, dass man weitere 300 Minuten bräuchte, aber dass 600 Minuten zehn Stunden sind und der Checkpoint nicht rechtzeitig fertig würde. Deshalb an dieser Stelle herzlichen Dank für die vielen profunden Anmerkungen zu der Frage aus dem gestrigen CP, wie sich die SPD zur Kandidatur Ursula von der Leyens als EU-Kommissionspräsidentin verhalten sollte.
Das Tsp-Kollegium versucht, im morgigen Tagesspiegel möglichst viel Platz freizuschaufeln, um Meinungen aus der CP-Leserschaft dort zu veröffentlichen.

Das Stimmungsbild ist völlig gemischt, wie die Strichliste zeigt: In 162 Mails wird die SPD teils vehement zum Neinstimmen aufgefordert. Als Begründung dafür dominiert die plötzliche, nachträgliche Nominierung von der Leyens, oft verbunden mit dem Hinweis auf ihre Performance als Verteidigungsministerin. Viele werfen auch der CDU/CSU vor, die SPD zu erpressen. 27 Einsender betonen, dass ein Nein der SPD auch zum Ende der GroKo führen sollte.

In 131 Mails wird Zustimmung verlangt. Einige CP-Leser aus dieser Fraktion werfen den Altvorderen in der SPD vor, die Partei durch vorschnell in die Welt gesetzte Parolen erneut in eine Sackgasse getrieben zu haben, aus der sie kaum heil herauskommen kann. Viele betonen aber, die SPD solle gerade jetzt Verantwortung für Europa übernehmen, statt zu schmollen. Diese Sicht vertreten vor allem jene, die die Kür durch den Rat, also die Staats- und Regierungschefs, als völlig korrekt empfinden: Nachdem sich das EU-Parlament auf keinen Spitzenkandidaten einigen konnte, musste dieser Weg gewählt werden, an dessen Ende das klare Votum von 27:0:1 gestanden habe.

Vorgeworfen wird der SPD, nach der Bremer Bürgerschaftswahl dieselbe Kai-aus-der-Kiste-Nummer aufgeführt zu haben, über die sie sich auf EU-Ebene jetzt empört. Und selbst Leser, die Ursula von der Leyen als Person kritisch sehen, sagen, eine deutsche EU-Kommissionspräsidentin sei aus hiesiger Sicht per se ein Glücksfall.

Die Bedeutung der Spitzenkandidaten wird extrem unterschiedlich bewertet: Timmermans und Weber seien nur für Niederländer und Bayern relevant, sagen die einen, während viele andere Verrat am Wähler beklagen. Daneben existiert eine Kompromiss-Fraktion, die der SPD teils zu innenpolitischen Forderungen für ein Ja und teils zur Freigabe des Stimmverhaltens ihrer EU-Parlamentarier rät. Vor allem solle sie die Kandidatin von der Leyen gründlich nach deren Agenda befragen und sich anhand des Inhalts eine Meinung bilden. Auf die Agenda kann aus Sicht dieser CP-Leser auch eine verbindliche Regelung des Spitzenkandidaten-Prinzips gehören, damit sich die aktuelle Misere bei künftigen EU-Wahlen nicht wiederholt.
 
     
 
 
 
 
 
 
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  Berlin, aber Sommerloch – Auf den aus früheren Sommern bekannten Killerwels vom Schlachtensee (Enten! Zehen! Kinder!) scheint kein Verlass mehr, sodass Ersatz her muss. Die „B.Z.“ präsentiert: Quallen in der Oberhavel, Höhe „Bürgerablage“. Nicht groß, aber zahlreich. Was sie da wollen? „Sie lassen sich gern im warmen Wasser schaukeln, die Sonne auf ihre gallertartige Schwabbel-Plauze scheinen“. Laut einem Wissenschaftler sind die Quallen in der Hitze der vergangenen Wochen aus Polypen entstanden. Ihre Nesselhaare könnten leichte Hautreizungen auf der Menschenplauze auslösen. Das für die Quallitätskontrolle der Badegewässer zuständige Lageso will jetzt mit quallifiziertem Personal nach den Tieren Ausschau halten.  
     
 
 
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Telegramm
 
 
In Vergleichen mit Hamburg erhält Berlin meistens die Silbermedaille. So wie gerade in der „FAZ“, die sich mit der Baupolitik beider Städte befasst hat. Dabei bekommt Berlin ordentlich eins auf den Mietendeckel: Michael Müller sei „ein Bürgermeister, der die Dinge gerne laufen lässt“ und klare Ansagen scheue, und Katrin Lompscher eine „Bauverhinderungssenatorin“. In Hamburg gebe es einen Konsens, dass die Stadt wachse. In Berlin gebe es mächtige Bezirkspolitiker wie Florian Schmidt, die in Vorkäufe statt in Neubau investierten. In Zahlen: 12.900 neu gebaute Sozialwohnungen in Berlin seit 2007 (HH: 28.500); durchschnittlicher Mietanstieg seitdem: 82% in Berlin, 46% in Hamburg.
 
     
 
 
 
Katrin Lompscher will wie gewohnt übers Bauen reden: Am Donnerstag stellt sie eine Info-Kampagne mit eingebautem Dialogangebot vor. „Berlin baut auf Dich“, heißt die Aktion, die einmal mehr die Berliner Mischung bewahren soll. Sie ist nicht zu verwechseln mit dem gestern präsentierten Projekt „Gemeinsam Stadt machen!“, bei dem eine Arbeitsgruppe aus BürgerInnen, Politik und Verwaltung in 18 Monaten Leitlinien für die Beteiligung der Öffentlichkeit an der Stadtentwicklung erarbeitet hat. Erklärtes Ziel ist, „Konflikte frühzeitig zu moderieren“. Mörteln kommt danach, wenn überhaupt.
 
     
 
 
 
Im Lichtenberger Ortsteil Karlshorst hat Lompschers Verwaltung gerade den Neubau von 1000 Wohnungen gestoppt, weil der Bezirk mit dem Investor eine Mietpreis- und Belegungsbindung nur für 20 statt der vom Land für geförderten Neubau vorgeschriebenen 30 Jahre vereinbart hat. Durch das Veto dürften es – von heute an gerechnet – sogar noch ein, zwei Jahre mehr werden, weil sich der Baubeginn entsprechend verzögert.
 
     
 
 
 
 
 
 
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28. adidas Runners City Night am 3. August 2019
Auf der superschnellen Strecke über den Kudamm fallen die Bestzeiten über 10 und 5 km. Die City West wird zur rauschenden Party Zone. Hot Spots, Sambabands, internationale Läufer und das hippe Bühnenprogramm auf dem Breitscheidplatz sorgen für die Lauf-Party des Jahres. Lass dir das nicht entgehen und melde dich an unter www.berlin-citynight.de
 
 
 
 
 
Wie jetzt bekannt wird, hat sich Berlins beliebtestes Wohnungsunternehmen im August 2018 vor dem Landgericht eine Niederlage eingefangen, die zum Präzedenzfall werden kann: Laut „Berliner Zeitung“ hat ein Mietrechtsportal eine an den Mietvertrag gekoppelte Zusatz-Vereinbarung weggeklagt, mit der die Deutsche-Wohnen-Tochter GSW eine Wohnung ein wenig aufwerten und dafür die Monatsmiete von 573 auf 717 Euro erhöhen wollte. Fun Fact: Schon die (nur theoretisch vorgesehenen) 573 Euro lagen weit über dem von der Mietpreisbremse erlaubten Maximum.
 
     
 
 
 
Denkmalschutz muss kein Litfaß ohne Boden sein: Nur 24 von 2548 vorhandenen Litfaßsäulen hat das Landesdenkmalamt bei einer Bestandsaufnahme für schutzwürdig befunden. Die auserwählten stehen in Denkmalbereichen wie der Karl-Marx-Allee, der Reichsbanksiedlung Schmargendorf oder dem Mexikoplatz. Die mutmaßlich älteste geschützte Säule am Hackeschen Markt ist aus Blech und ca. von 1900. Die jüngste Säule ist erst 32, sieht aber älter aus, was beabsichtigt war: Sie schmückt das 1987 entstandene Nikolaiviertel.
 
     
 
 
 
Digital first, Beackern second: Die Umweltverwaltung baut an einer Online-Plattform für gemeinschaftliches Gärtnern. Erst wenn die steht, soll auch ein „gesamtstädtisches Konzept“ zum Urban Gardening erarbeitet werden, heißt es auf Anfrage von Turgut Altug (Grüne). Dafür wurde eine Stelle in der Verwaltung geschaffen, die zum Oktober besetzt werden soll. Zum Anforderungsprofil gehörten neben Kenntnissen der aktuellen Gartentrends auch Konfliktfähigkeit und Verhandlungsgeschick. Nach den bisherigen Erfahrungen ist mit den Kleinstgärtnern vor allem, wenn es um Flächenverteilung geht, nicht gut Kirschen essen.
 
     
 
 
     
 
BER Count Up - Tage seit Nichteröffnung:
 
 
 
 
 
2 5 9 3
 
 
 
 
     
 
 
 
Zitat
 
 
 
 
 
Aber nicht auf die lange Bank schieben, es ist mir schon ernst.

Regiermeister Michael Müller hat in der „Abendschau“ seine aus Wien importierte Idee eines 365-Euro-Jahrestickets für die BVG erläutert. Die Debatte über Sinn, Finanzierung und Machbarkeit nimmt gerade volle Fahrt auf.
 
 
 
 
 
 
     
 
Tweet des Tages
 
 
 
 
 
@katjaberlin

„Unser Bildungssystem muss verdammt gut sein, wenn Millionen Asylrechtsexperten so schnell auf Seerechtsexperten umschulen konnten.“
 
 
 
 
 
 
 
 
     
 
Berlin heute
 
     
 
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Stadtleben
 
 
Essen & Trinken – Das neueröffnete Boujee in Charlottenburg ist gleich doppelt Crossover: Betrieben wird es von dem russischen Modehändler Sergei Braude, der als Laie in die Kulinarik-Szene der Hauptstadt einsteigt. Dafür hat er sich einen erfahrenen Küchenchef an die Seite geholt – den Italienier Chrisitan Lorenzini, der in Moskau eine Marke ist und sich seine Kochkünste vornehmlich dort angeeignet hat. Wilde Mischung, das Menü hingegen ist klassisch gehalten. Gastro-Kritiker Bernd Matthies empfiehlt Spaghetti Vongole (17 Euro), oder der Fisch in Salzkruste (24 Euro), der noch am Tisch vom Koch flambiert wird. Einen runden Abschluss bietet das Zitronensoufflé. Wer sich über die teuren Preise wundert: „Boujee“ ist Rapper-Slang für „bourgois“ – das erklärt einiges. Aber immerhin können sich auch die bezahlbaren italienischen Weine in der Pariser Straße 18a sehen lassen. U-Bhf Uhlandstraße, Mo-Sa ab 18 Uhr
 
     
 
 
 
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Mit diesem Stadtleben wünscht Ihnen Carmel Schnautz einen schönen Dienstag.
 
     
 
Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag – Dr. Motte, bürgerlich Matthias Roeingh (59), DJ und Mitgründer der Loveparade / Stefan Gelbhaar (43), Rechtsanwalt, Strafverteidiger und Bundestagsabgeordneter (Grünen) / Julia Hartmann (34), Schauspielerin / Kurt Kister (62), Chefredakteur Süddeutsche Zeitung / „Liebe Patricia Wolf, die herzlichsten Geburtstagsglückwünsche, lass dich ordentlich feiern, Sanne" / Anne Blöss, „Kaffee-Freundin, Kiez-Walkerin, positiv-Denkerin und Sticker-Queen“
 
 
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
 
GestorbenIlse Eckart, * 24. Dezember 1924 / Michael Grabow, * 13. Dezember 1953, Richter am Amtsgericht Pankow / Klaus Nicklitz, * 14. Februar 1941, ehem. im Vorstand des BBU
 
 
Stolperstein – Mommsenstraße 10, Charlottenburg: Hier wurde für Arthur Bach (Jhg. 1875) ein Stolperstein verlegt. Er war als Amtsrichter tätig, bis er 1933 aufgrund des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ seinen Beruf verlor. Aus finanzieller Not heraus emigrierte Bach 1939 in die Niederlande, die jedoch ab Mai 1940 von der Reichswehr besetzt wurden. Am 6. Juli 1943 wurde Arthur Bach zusammen mit seiner Frau Gertrud Bach ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und heute vor 76 Jahren ermordet.
 
 
 
 
 
 
     
 
Artikel­empfehlung
 
 
 
 
 
Kommunalpolitik, hieß es über Jahre, sei etwas für Pragmatiker. Da arbeiteten Leute von der CDU problemlos mit Leuten von der Linkspartei zusammen. Das hat sich geändert, seit die AfD zum politischen Faktor geworden ist. Lesen Sie die Reportage von Werner van Bebber aus Falkensee heute auf Seite 3 im Tagesspiegel und im E-Paper.
 
     
     
 
 
Encore
 
 
Wie bekommt man Ferienkinder an die frische Luft? Mit einer Jagd! Genauer gesagt mit einer Mückenjagd (muss man ja nicht vorher verraten) im Dienste der Wissenschaft. Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung will das von Mückinnen (nur die Weibchen stechen) eingesaugte Blut untersuchen, um zu erfahren, welche Mückenarten welche Tiere stechen und wo sie vorkommen. Dafür sucht das Forscherteam Freiwillige, die bei Spaziergängen in Parks und Wäldern Mücken von den Bäumen schütteln und vollgesogene (erkennbar am roten Po) einsammeln: „Alle Mückenjäger bekommen dafür eine Ausrüstung, die sie am Ende des Projektes zusammen mit den gefrorenen Mücken wieder zurückgeben.“ Wenn Sie also noch Platz im Tiefkühlfach haben…
 
     
 
 
 
 
 
 
Morgen zapft Lorenz Maroldt für Sie hier wieder exklusive Quellen an. Machen Sie’s gut – und schlagen Sie sich wacker!
 
 
Unterschrift Stefan Jacobs
 
 
Ihr Stefan Jacobs
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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