der Mann neben mir schimpft: „Es ist unfassbar. Hier findet ein Konzert mit Tausenden von Menschen statt und wir warten in der Kälte eine Ewigkeit auf die S-Bahn.“ Der Bahnsteig in Wilhelmsburg ist brechend voll. Es ist kurz vor 23 Uhr an einem Samstag. Die Bahn Richtung Innenstadt ist gerade weg. Jetzt heißt es warten – und zwar 20 Minuten. Die Wartenden haben überwiegend bessere Laune als der Mann von eben, sie eint aber ein Gefühl: Dauert ganz schön lange hier. Alternative Buslinien werden geprüft. Carsharing-Apps geöffnet. Wie kommt man schneller weg? Das Fazit: Gar nicht. Also warten sie, quetschen sich in die pickepackevolle Bahn, um auf die andere Seite der Elbe zu gelangen.
Wer im Süden der Stadt wohnt, der kennt die Problematik. Die Anbindung an die restliche Stadt ist mau. Seit Jahren prüft die Politik deshalb, ob das nicht auch besser geht. Passiert ist allerdings wenig. Vor einigen Monaten wurde die Idee öffentlich, vielleicht doch eine Straßenbahn zu bauen. Nun wird ein spektakulärer Plan geprüft: Eine Magnetschwebebahn soll die City mit Wilhelmsburg und Harburg verbinden. Die leise Bahn gilt als Alternative für eine Verlängerung der U4 Richtung Süden. Die Hamburger Finanzbehörde hat jetzt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Und hat bei den verschiedenen Varianten einen klaren Favoriten, wie meine Kollegin Sandra Schäfer zu berichten weiß.
Herzliche Grüße
Julian König
Ressortleiter Lokales
julian.koenig@mopo.de