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Liebe/r Leser/in,

auch in dieser Woche haben wir für Sie wieder interessante Informationen aus Wissenschaft und Gesundheit gesammelt. Wir berichten unter anderem über Hummeln, die in der Großstadt wunderbar gedeihen, einen neuen Therapieansatz, der Hoffnung bei chronischen Schmerzen macht, und wie man Osteoporose mit Sport vorbeugen kann.

 

Eine informative Woche wünscht Ihnen

Janina Zillekens,
Wissen & Gesundheit

 

Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Stadtliche Hummeln

Hummeln lieben die Stadt. In den Parks und Gärten finden sie mehr Nahrung als auf den landwirtschaftlich genutzten Feldern und sind weniger Insektiziden ausgesetzt. Jetzt haben Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung herausgefunden, dass „Stadthummeln“ größer und dadurch produktiver sind als ihre Geschwister auf dem Land. Für ihre Studie, die im Fachblatt „Evolutionary Applications“ erschienen ist, sammelten die Forscher mehr als 1800 Hummeln in neun Großstädten und deren ländlicher Umgebung und vermaßen sie. Das Ergebnis: „Tatsächlich waren die Hummeln aus urbanen, stärker fragmentierten Gebieten im Durchschnitt deutlich größer als die Artgenossinnen auf dem Land, um etwa vier Prozent“, sagt MLU-Biologin Antonella Soro. Das gelte für alle drei untersuchten Arten – die Steinhummel, die Ackerhummel und die Dunkle Erdhummel. Die Biologen vermuten, dass sich die Insekten mit dem Wachstum an die Verstädterung anpassen, also der zunehmend durch Straßen und großen Gebäuden zerstückelten Lebensräume in der Stadt. Die Körpergröße wirkt sich auch positiv auf den Stoffwechsel der Insekten aus. So könnten größere Hummeln besser sehen und lernen, würden seltener von Fressfeinden attackiert und legten größere Distanzen zurück. „Das bedeutet, dass sie pro Flug mehr Blumen anfliegen können, mehr Pollen transportieren und so bessere Bestäuber sind“, sagt Soro.

 

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Foto der Woche: Die goldene Kröte

Sie ist ein wahrhaft fabelhaftes Wesen: Als himmlischer „Gesandter Thanh Giang“ unterstützt eine goldene Schildkröte in Vietnams Sagenwelt die Herrscher dabei, ihr Land zu führen. Kürzlich kursierten im Internet Aufnahmen einer lebenden golden schimmernden Klappenweichschildkröte (Lissemys punctata). Bewohner des indischen Bundesstaats Odisha hatten sie entdeckt. Keine Überraschung für den deutschen Zoologen Hinrich Kaiser, Gastwissenschaftler am Forschungsmuseum Koenig in Bonn. Ihm zeigten Bauern in Nepal bereits 2018 ein solches Tier. In einem Fachaufsatz erklärte er nun: Grund für die Färbung ist eine seltene Genmutation. Dem Tier fehlt das Pigment Melanin, deshalb tönt sich sein Panzer in intensivem Gelb. Dieser „chromatische Leuzismus“ ähnelt dem Albinismus. Vietnams Mythologie hat demnach ein wissenschaftliches Fundament.   

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2. Moleküle verantwortlich für chronische Schmerzen

Chronische Schmerzen mindern für die Betroffenen massiv die Lebensqualität. Denn sie wirken sich nicht nur negativ auf die körperliche, sondern auch auf die psychische Gesundheit aus. Eine Studie des Weizmann-Instituts in Israel und des Max-Delbrück-Zentrums für Molekulare Medizin in Berlin macht jetzt Hoffnung. Die Wissenschaftler erprobten einen innovativen Therapieansatz, bei dem versucht wurde, die Gene im peripheren Nervensystem zu beeinflussen, die häufig für chronische Schmerzen verantwortlich sind. Oftmals ist eine Schädigung der Neuronen im zentralen Nervensystem an chronischen Schmerzen schuld. Diese Schädigung führt zu einer Art „Kurzschluss“, der zur Folge hat, dass Nervenzellen kontinuierlich Schmerzsignale ans Hirn weitergeben. Dieser Kreislauf soll mit den Transportmolekülen, den sogenannten Importinen, unterbrochen werden. Das Molekül alpha-3 ist für die Steuerung der Schmerz-Signalwege verantwortlich. Bei chronischen Schmerzen sammeln sich diese Moleküle vermehrt in Zellkernen an. Bei Versuchen mit Mäusen konnte mithilfe eines Virus das Molekül in den Zellen deaktiviert werden. Die behandelten Mäuse zeigten sich resistenter gegen chronischen Schmerz, was darauf hindeutet, dass die Übermittlung des Schmerzreizes ans Gehirn unterbunden wurde.

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3. Weniger Osteoporose durch Sport in der Jugend

Bewegung ist gesund, das weiß jeder. Forscher der Universität Bristol haben jetzt jedoch herausgefunden, dass wir durch Bewegung sogar stärkere Knochen bekommen. Hierfür werteten sie die Daten von 2569 Teilnehmern der „Children of the 90s“-Studie aus. Die Untersuchung ergab, dass die Teilnehmer, die ab dem zwölften Lebensjahr moderat bis intensiv Sport trieben, im Alter von 25 Jahren deutlich stärkere und gesündere Hüftknochen hatten. Unter moderater Bewegung versteht man einen zügigen Spaziergang, unter intensiver Bewegung zum Beispiel Joggen, bergauf Fahrradfahren oder Aerobic. Leichte Bewegung, wie ein entspannter Spaziergang, hat hingegen keinen Einfluss auf die Knochen. Um herauszufinden, wie sich die Hüfte entwickelt, verglichen die Wissenschaftler vier Beschleunigungsmessungen der Probanden im Alter von 12, 14, 16 und 25 Jahren. Ein Beschleunigungsmesser wird am Körper getragen und misst Bewegungsabläufe. Die Ergebnisse zeigen, dass Aktivität für die Ausbildung der Knochen im jungen Alter am wertvollsten ist und mit steigendem Alter stetig an Bedeutung verliert.

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