Liebe Leserinnen und Leser,
 

heute vor 80 Jahren endete die Schlacht um Stalingrad mit der Kapitulation der deutschen Armee. Diese Niederlage der Wehrmacht war der Anfang vom Ende des Dritten Reiches und kündigte den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland an. Die Schlacht von Stalingrad ebenso wie der gesamte „Große Vaterländische Krieg“ hat aus nachvollziehbaren Gründen für die russische Gesellschaft seit jeher eine herausragende Bedeutung. Leider wird der heutige Gedenktag vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Ukraine in Russland für propagandistische Zwecke missbraucht. Sogar Stalin wird zu diesem Zweck rehabilitiert: Im Wolgograd, dem einstigen Stalingrad, wurde sogar eigens eine neue Stalin-Büste enthüllt.

 

Historisches Erinnern sollte niemals zur Legitimation von aktuellem politischen Handeln herangezogen werden, meint daher der Philosoph und Kulturjournalist Alexander Grau. Doch gilt das eben auch für die Ukraine und ihre deutschen Unterstützer, so Grau in seinem Artikel über „die gefährliche Instrumentalisierung des Erinnerns“.

 

Weniger ideologisch als vielmehr pragmatisch ist der Umgang der USA mit dem Ukraine-Konflikt. Joe Biden will keine F-16 Kampfjets an die Ukraine liefern. Waffenlieferungen sind in der US-Bevölkerung derzeit ohnehin nicht sonderlich beliebt. Hinzu kommt, dass der US-Präsident im Zusammenhang mit verschlampten Geheimdokumenten innenpolitisch immer mehr unter Druck gerät, wie Eva C. Schweitzer berichtet.

 

Derart zögerliche Kriegsunterstützung behagt vielen deutschen Journalisten nicht. Sie gefallen sich darin, die Politik vor sich herzutreiben. So waren es die Medien, die lautstark die Lieferung von Panzern an die Ukraine forderten, als die Bundesregierung noch zauderte. Dass ihnen ein ganz ähnliches Verhalten während der Corona-Krise jetzt allmählich auf die Füße fällt, scheint viele Kollegen nicht zu stören, beobachtet Ralf Hanselle in seiner Glosse „Die kleinen Tintenstrolche und der Krieg“.

 

Seit Mittwoch ist es offiziell: Es gibt zwei Ebenen des Klimaschutzes. Die eine ist quasi beruflich, wenn man sich in Stuttgart auf die Straße klebt. Die andere ist privat, wenn man als Klimaaktivist der „Letzten Generation“ nach Bali fliegt. Einen Widerspruch sehen die jungen Klimaretter hier offenbar nicht. Cicero-Redakteur Ben Krischke über „die letzte Degeneration“.

 

Schwächling, Aufschneider, brutaler Streber – der letzte deutsche Kaiser genießt keinen guten Ruf. Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster möchte Wilhelm II. deshalb als Namensgeber canceln. Zu Recht?, fragt Harry Nutt in seinem Gastbeitrag.

 

Heute erscheint ein neues Buch der Journalistin Marlene Knobloch: „Serious Shit“. Darin beschreibt sie den Realitätsschock der 30-Jährigen. Im Interview mit Lena Middendorf spricht sie über eine Gesellschaft, die immer individualistischer wird – und warum sich das in Zukunft ändern muss. Knobloch meint: „Wir müssen ein Gemeinschaftsverständnis erlernen.“

 

Ihr Ingo Way, Leiter Online-Redaktion

 
 
 
 
 
 
 
Stalin-Büste in Wolgograd
 
80 Jahre Stalingrad
 
Die gefährliche Instrumentalisierung des Erinnerns
 
VON ALEXANDER GRAU
 
 
Der Jahrestag des Endes der Schlacht von Stalingrad wird in Russland für propagandistische Zwecke missbraucht. Aber auch für die Ukraine und ihre deutschen Unterstützer gilt: Historisches Erinnern sollte niemals zur Legitimation von aktuellem politischen Handeln herangezogen werden.
 
 
 
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F-16 Kampfjet
 
US-Präsident Biden unter Druck
 
Kampfjets für die Ukraine?
 
VON EVA C. SCHWEITZER
 
 
Joe Biden will keine F-16 Kampfjets an die Ukraine liefern. Waffenlieferungen sind in der US-Bevölkerung derzeit ohnehin nicht sonderlich beliebt. Hinzu kommt, dass der US-Präsident im Zusammenhang mit verschlampten Geheimdokumenten innenpolitisch immer mehr unter Druck gerät.
 
 
 
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Stefan Raab fährt auf einem Panzer
 
Krisenjournalismus
 
Die kleinen Tintenstrolche und der Krieg
 
VON RALF HANSELLE
 
 
Journalisten gefallen sich darin, die Politik vor sich herzutreiben. So waren es die Medien, die lautstark die Lieferung von Panzern an die Ukraine forderten, als die Bundesregierung noch zögerte. Dass ihnen ein ganz ähnliches Verhalten während der Corona-Krise jetzt allmählich auf die Füße fällt, scheint viele Kollegen nicht zu stören.
 
 
 
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Klimaaktivisten „privat“ auf Bali
 
Die letzte Degeneration
 
VON BEN KRISCHKE
 
 
Seit Mittwoch ist es offiziell: Es gibt zwei Ebenen des Klimaschutzes. Die eine ist quasi beruflich, wenn man sich in Stuttgart auf die Straße klebt. Die andere ist privat, wenn man als Klimaaktivist der „Letzten Generation“ nach Bali fliegt.
 
 
 
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Namensgeber-Debatte an der Uni Münster
 
Ein Opfer seines Wortschwalls
 
VON HARRY NUTT
 
 
Schwächling, Aufschneider, brutaler Streber – der letzte deutsche Kaiser genießt keinen guten Ruf. Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster möchte Wilhelm II. deshalb als Namensgeber canceln. Zu Recht?
 
 
 
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Marlene Knobloch im Gespräch
 
„Wir müssen ein Gemeinschaftsverständnis erlernen“
 
INTERVIEW MIT MARLENE KNOBLOCH
 
 
Die Journalistin Marlene Knobloch beschreibt in ihrem heute erscheinenden Buch „Serious Shit“ den Realitätsschock der 30-Jährigen. Es ist ein Essay über eine Gesellschaft, die immer individualistischer wird - und warum sich das in Zukunft ändern muss.
 
 
 
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Maaßen, Sarrazin
 
Parteiausschluss
 
Das Problem der CDU heißt nicht Maaßen, sondern Feigheit
 
VON DANIEL GRÄBER
 
 
CDU-Funktionäre wollen den früheren Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen aus der Partei schmeißen. Damit droht ihnen ein Debakel. Sie sollten sich lieber darum kümmern, wie Deutschland Merkels Fehler in der Migrationspolitik korrigieren kann.
 
 
 
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Metastudie zu Masken
 
Maskenstreit: Butter bei die Fische
 
VON RALF HANSELLE
 
 
Morgen fällt bei der Deutschen Bahn und im ÖPNV die Maskenpflicht. Doch wie wirksam war das Bedecken von Mund und Nase wirklich? Eine neue Cochrane-Metastudie dürfte den Bundesgesundheitsminister beunruhigen.
 
 
 
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Politische Korrektheit
 
Messerangriffe: Bloß nicht sagen, was ist
 
VON JENS PETER PAUL
 
 
In den letzten Monaten kam es immer wieder zu Messerangriffen von Migranten. Doch statt der unangenehmen Wahrheit ins Auge zu sehen, drucksen große Teile der Politik und der Medien um die Verwahrlosung des öffentlichen Raums herum.
 
 
 
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Karikatur
 
Nancy Faeser kann auch Two Loves
 
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