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Am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag ist über Tschechien eine Wetterfront hinweggezogen mit starken, teils extremen Gewittern, Regengüssen, starken Windböen und Hagel. Die Feuerwehr musste vor allem im Westen des Landes mehrere Dutzend Einsätze fahren. Zur Nachtmitte hin zog die Front nach Südmähren weiter.
Umgestürzte Bäume erschwerten den Bahnverkehr auf einigen der Haupttrassen in den Kreisen Plzeň / Pilsen, Karlovy Vary / Karlsbad und Mittelböhmen. Zeitweise war auch der Betrieb auf dem Prager Václav-Havel-Flughafen eingeschränkt.
Durch die Gewitter wurde zudem das Zeltlager in Prag-Troja beschädigt, in dem Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht sind. Noch in der Nacht konnten die Schäden aber behoben werden.
Tschechien gehört zu den fünf Ländern, die derzeit die meisten Waffen in die Ukraine liefern. Wie der stellvertretende Verteidigungsminister Tomáš Kopečný mitteilte, sei in das Land, das sich gegen die Aggression von Seiten Russlands wehrt, bisher Armeetechnik im Wert von mehreren Milliarden Kronen geschickt worden. Schon in den ersten Wochen nach Kriegsbeginn habe die tschechische Regierung Militärhilfe für mehr als drei Milliarden Kronen (1,2 Milliarden Euro) genehmigt. Eine weitere Milliarde Kronen (41 Millionen Euro) sei demnach durch Spendensammlung zusammengekommen.
Ein Vielfaches mehr wurde nach den Worten Kopečnýs „aus anderen Quellen“ aufgebracht. Tschechien habe der Ukraine bisher fast alle Arten von Waffen und Armeetechnik zur Verfügung gestellt, die hierzulande hergestellt werden. Dies beinhalte auch schwere Technik, Raketenwerfer sowie Haubitzen, so der Ministeriumsvertreter.
Die tschechische Regierung will versuchen, schon 2024 den Verteidigungshaushalt auf zwei Prozent des Bruttoinlandproduktes anzuheben. Dies wäre ein Jahr früher, als es in der Programmerklärung festgehalten ist. Dies erklärte Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) am Samstag nach einer Beratung bei Staatspräsident Miloš Zeman auf dessen zweiten Amtssitz Schloss Lány. Dort kam am Vormittag das Expertenteam für Auslandspolitik für ein mehrstündiges Treffen zusammen.
Fiala bestätigte erneut die Pläne Zemans, im Juni am Nato-Gipfel in Madrid teilzunehmen. Das Expertenteam habe zudem über die anstehende EU-Ratspräsidentschaft Tschechiens in der zweiten Jahreshälfte debattiert sowie über den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und Fragen der Energiesicherheit, so der Premier.
Das Büro des tschechischen Staatspräsidenten auf der Prager Burg hat im vergangenen Jahr 197 Millionen Kronen (acht Millionen Euro) mehr aufgewendet, als es sein Etat vorsah. Ihren zuvor genehmigten Haushalt haben auch beide Parlamentskammern überzogen. Der Senat wies in der Jahresbilanz 27 Millionen Kronen (1,1 Millionen Euro) mehr aus und das Abgeordnetenhaus 22 Millionen (890.000 Euro).
Die Burg hatte 2021 zur Bewältigung der Corona-Krise einen außerordentlichen Zuschlag aus den Regierungsreserven bekommen und griff zudem – wie Senat und Abgeordnetenhaus auch – auf eigene Ersparnisse aus den vergangenen Jahren zurück. Dies besagt der Entwurf zur Abrechnung der Staatsfinanzen für das vergangene Jahr.
Wanderfreunde brechen am Samstag zum 55. Jahrgang der Langstreckenwanderung zwischen Prag und Prčice / Pertschitz in Mittelböhmen auf. Während die Veranstaltung in den vergangenen zwei Jahren wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte, musste die Teilnehmerzahl in diesem Jahr wegen Einschränkungen beim Bahnverkehr begrenzt werden. Am Freitag vermeldeten die Organisatoren 20.000 Registrationen, die Anmeldung blieb aber noch geöffnet.
Die verschiedenen Wandertrassen haben Längen von 23 bis 70 Kilometern. Es gibt zudem ausgewiesene Trassen für Radfahrer, Kinder und Rollstuhlfahrer. Die Wanderung Prag-Prčice fand erstmals im Jahr 1966 statt, als etwa 500 Menschen aufbrachen, um die Entfernung von 100.000 tschechischen Ellen zu überwinden. Dies entspricht etwa 60 Kilometern.
Im Alter von 78 Jahren ist der legendäre Basketballspieler Jiří Zídek senior gestorben. Der erste Tscheche, der in die Hall of Fame des Weltbasketballverbands FIBA aufgenommen wurde, erlag einer langen Krankheit. Darüber informierte der tschechische Basketballverband am Samstag auf seiner Website.
Der gebürtige Prager war 1962-1979 im Spitzensport aktiv. Mit dem tschechoslowakischen Nationalteam gewann er bei den Europameisterschaften Silber und Bronze. Im Jahr 2001 wurde Zídek sen. zum tschechoslowakischen Basketballer des 20. Jahrhunderts ernannt. Als einziger Tscheche wurde er zudem 2008 unter die 50 wichtigsten Persönlichkeiten der Basketball-Euroleague gewählt.
Am Sonntag ist es in Tschechien heiter bis wolkig, Niederschläge werden keine erwartet. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 19 bis 23 Grad Celsius.
Die Prager Akademie der Bildenden Künste wurde 1799 als die erste Kunstschule in den Böhmischen Ländern gegründet. In der Gegenwart bietet sie Hochschulbildung in verschiedenen Fächern an – darunter Malerei, Bildhauerei, Zeichnen und Graphik, aber auch Neue Medien und Restaurierung. Zum Studienaufenthalt nach Prag kommt regelmäßig auch eine große Zahl ausländischer Studierender. Martina Schneibergová hat die graphischen Werkstätten der Akademie besucht und mit einigen der Austauschstudierenden gesprochen.
Ein Ziel des Dritten Reichs im Zweiten Weltkrieg war es, weite Teile Ostmittel- und Osteuropas auf der Grundlage der NS-Rassendoktrin zu kolonisieren und zu germanisieren. In Prag wurde daher ein Forschungszentrum aufgebaut, in dem an den theoretischen Konzepten dafür gearbeitet wurde. Gegründet wurde es vom Stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich. In Prag gibt eine Ausstellung unter dem Titel „Die Neue Weltordnung“ einen Einblick in die Aktivitäten Heydrichs.
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