Stau wegen Umweltspur
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Stimme
des Westens

Eva Quadbeck

20. August 2019

Liebe Frau Do,

Experimentierfeld Düsseldorf: Die Landeshauptstadt nimmt vorweg, was Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) fürs ganze Land umsetzen will. Es soll eine Umweltspur auf einer zentralen Hauptverkehrsader eingerichtet werden, die Busse, Fahrräder, Taxis, Elektro-Fahrzeuge und Autos mit mindestens drei Insassen nutzen dürfen. Viele der täglich 300.000 Pendler wird das hart treffen: Wer nicht mit dem E-Scooter bei Wind und Wetter aus dem Bergischen Land nach Düsseldorf rollen möchte oder in seiner Nachbarschaft am Niederrhein nicht mindestens zwei Kollegen mit gleichen Arbeitszeiten findet, muss sich künftig auf eine noch längere Anfahrt einstellen. Neben der Umweltspur werden die klassischen Pendler in ihren mit Benzin oder Diesel betriebenen Autos im Stau stehen. „Das ist keine nachhaltige Verkehrspolitik, sondern Aktionismus“ – kommentiert mein Kollege Arne Lieb.

Für uns Europäer ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs feststehenden nationalen Grenzen respektiert werden. Dass Russlands Präsident Wladimir Putin anders denkt, wissen wir seit der Annexion der Krim. Auch US-Präsident Donald Trump liebäugelt mit einem strategisch interessanten territorialen Zuwachs für die Vereinigten Staaten. Er möchte dabei den Weg des Geschäftsmanns gehen und hat laut über einen Kauf von Grönland als „Immobiliengeschäft“ nachgedacht. Die riesige Insel zwischen dem Nordatlantik und dem Nordpolarmeer genießt zum Glück den Status eines autonomen Territoriums Dänemarks. Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hat das Angebot von Trump als „absurd“ beschieden. Florian Rinke hat die Details.

Wer sich trotz Sky, Dazn und Nitro noch gerne an die Sportschau erinnert, die man im Kreis der Familie auf einem brummenden Schwarz-Weiß-Fernseher sah, sollte die nostalgische Schilderung meines Kollegen Robert Peters lesen. Damals trugen die Moderatoren noch Krawatte und Einstecktuch statt Pulli und Sneakers. Es gab auch längst nicht alle Tore zu sehen – oft genug war es den Produktionsumständen geschuldet, was dem TV-Publikum präsentiert wurde. Warum sich dennoch 15 Millionen Menschen dafür vor den Bildschirmen versammelten, lesen Sie hier.

Viel Freude bei der Lektüre

Ihre

Eva Quadbeck

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