Steinmeier und Clinton for president?
Liebe Frau Do, Frank-Walter Steinmeier ist Angela Merkels Lieblingssozi. Der unprätentiöse Sozialdemokrat und die pragmatische Konservative verstehen sich seit den Jahren der ersten großen Koalition unter Merkel, 2005 bis 2009. Merkel traf ihren Vizekanzler zu Vier-Augen-Gesprächen vor der Kabinettssitzung. Man war sich oft einig. Beim Nato-Gipfel in
szmtag

8. November 2016

Liebe Frau Do,

Frank-Walter Steinmeier ist Angela Merkels Lieblingssozi. Der unprätentiöse Sozialdemokrat und die pragmatische Konservative verstehen sich seit den Jahren der ersten großen Koalition unter Merkel, 2005 bis 2009. Merkel traf ihren Vizekanzler zu Vier-Augen-Gesprächen vor der Kabinettssitzung. Man war sich oft einig. Beim Nato-Gipfel in Bukarest 2008 wollte der scheidende US-Präsident George W. Bush unbedingt Georgien und die Ukraine in die Nato holen. Es sollte Bushs letzte große außenpolitische Tat sein, entsprechend hoch war der Druck aus Washington auf Deutschland. Doch in einer konzertierten Aktion verhinderten Merkel und Steinmeier die Nato-Erweiterung gegen den Willen Russlands. Seither marschieren Steinmeier und Merkel in der Außenpolitik gemeinsam. Wenn die Union nun also bei der Suche nach einem neuen Bundespräsidenten keine ernsthafte Alternative findet, könnte Merkel mit gutem Gewissen Steinmeier zur Wahl empfehlen. Unser Berliner Büro analysiert die „P-Frage“, die Frage nach dem künftigen Bundespräsidenten.

Durchatmen! Der härteste und wohl schmutzigste Präsidentenwahlkampf in der US-Geschichte geht heute zu Ende. Nach jüngsten Umfragen liegt Hillary Clinton in den umkämpften Bundesstaaten vorne. Es könnte also zu einem historischen Ereignis kommen. Erstmals würde dann eine Frau das (immer noch) reichste, mächtigste und einflussreichste Land der Erde regieren. Frank Vollmer sagt Ihnen, was sie über das komplexe Wahlsystem der USA wissen müssen und wann wir erfahren, wer Präsident oder Präsidentin wird. Meine Empfehlung: Unser USA-Korrespondent Frank Herrmann und ein vierköpfiges Team von RP Online halten Sie in der Nacht zu Mittwoch auf dem Laufenden.

Das Smartphone hat den öffentlichen Raum revolutioniert. Der gesenkte Blick ist zu einer obligatorischen Körperhaltung für die jüngere Generation geworden. In der Bahn. Beim Laufen. Sogar beim Fahrradfahren. Die auf ihre Displays starrenden Menschen, „computerzugerichtet“ hat sie der verstorbene frühere FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher genannt, sind überall. Aber ist das so schlimm? Philipp Holstein beschreibt in seinem Essay auch, warum das Handy und das permanente Surfen durch die sozialen Netzwerke Gutes bewirken können.

P.S. Seit gestern gehen sechs Reporter von sechs Medienhäusern „fremd“, darunter zwei Kollegen der Rheinischen Post. In einem ungewöhnlichen Projekt tauschen wir mit befreundeten Redaktionen anderer Verlagshäuser Reporter aus. Sie arbeiten eine Woche in einer für sie fremden Redaktion. Ziel: der unverstellte Blick von außen. Neue Themen, neue Ideen. Unsere Redakteure Andreas Gruhn und Merle Sievers sind deshalb gerade im hohen Norden (Itzehoe) und in Niedersachsen (Osnabrück). Wir freuen uns im Gegenzug über Delf Gravert aus Itzehoe und Jens Stubbe aus Hagen. Wie das alles funktioniert und warum wir das tun, können Sie hier nachlesen.

Herzlichst,

Ihr

Michael Bröcker

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