Der SZ-Newsletter fürs Fußballwochenende.
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20. September 2024
Morgen im Stadion
Der SZ-Newsletter fürs Fußballwochenende
Philipp Selldorf
Sportredakteur
SZ Mail
Guten Tag,
die wiederholten Streiks der Lokomotivführer haben dem Gewerkschaftschef Claus Weselsky den Ruf des Erpressers eingetragen, der bereit sei, „ein ganzes Land in Geiselhaft zu nehmen“. Zur Erleichterung der Deutschen befindet sich Weselsky inzwischen im Ruhestand, aber es zeichnet sich ein weiterer Arbeitskampf ab, der das Land an einem Nerv treffen würde: Fußballprofis drohen damit, ihre Stollenschuhe in der Kabine zu lassen! Der spanische Nationalspieler Rodri, Angestellter von Manchester City, erklärt, viele Fußballer seien über das Stadium hinaus, den Streik bloß zu erwägen: „Wir sind kurz davor, es zu tun.“ Der Anlass sei offensichtlich: Zu viele Spiele stünden im Terminkalender.

Die veränderte Champions League, eine auf vier Wochen ausgedehnte Fifa-Klub-WM: Zu viel, findet Rodri, der in der vorigen Saison inklusive Länderspielen 63 Partien bestritten hat. Prominente Kollegen geben Rodri recht: Nur durch Streiks könne man sich bei den Funktionären Gehör verschaffen und auf die Risiken der Hochbelastung hinweisen.

Wird der Fan also demnächst in Geiselhaft genommen, weil Fußballer ebenso wie Lokführer nicht nur mehr verdienen, sondern auch weniger arbeiten wollen? Vier-Tage-Fußballwoche bei vollem Lohnausgleich?

Der Vergleich ist wegen der komplett verschiedenen Berufe und Bezahlungen unsinnig. In Wahrheit betrifft der Konflikt auch nicht das Gros der Profis, die beim VfL Bochum, bei Rayo Vallecano oder US Lecce spielen. Doch das Problem besteht. Und dass der 28-jährige Rodri circa zwölf Millionen Euro Jahresgehalt bezieht, versagt ihm nicht das Recht, Überarbeitung zu beklagen. Die Frage ist bloß, ob er das so vorwurfsvoll formulieren muss: „Wir sind die Leidtragenden dieses Sports oder Geschäfts – wie immer Sie es nennen wollen“, sagte Rodri und gab mit dem Sarkasmus zu erkennen, dass er die Sache nicht zu Ende durchdacht hat. Woher resultiert sein hohes Gehalt? Aus einem System, in dem die Topklubs unter ständigem Geldbeschaffungsdruck stehen und in dem Spitzenspieler wie Rodri die größten Preistreiber sind.

Rodri hat recht: Es gibt zu viele Spiele. Für die Spieler – und fürs Publikum, das ebenfalls Ruhepausen benötigt, um wieder fasziniert vor dem Fernseher sitzen zu können. Da aber bestimmt weder die Verbände noch die Klubs daran etwas ändern werden, hier ein Vorschlag: Nicht die Profis, sondern die Fans streiken. Dann regulieren sich Überfluss und Überlastung von selbst. 

Solange aber weiter, immer weiter gespielt wird, empfehle ich Ihnen diesen Text meines Kollegen Thomas Hürner, der aus Anlass des Gastspiels des großen FC Bayern München den Befindlichkeiten beim nicht mehr ganz so großen SV Werder Bremen nachgespürt hat (SZ Plus):
SZPlus
Bundesliga: Werder stellt sich Grundsatzfragen
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Falls auch Sie zu denjenigen gehören, die sich den neuen Bayern-Trainer Vincent Kompany erst nach und nach erschließen: Mein Kollege Josef Kelnberger, SZ-Korrespondent für die Europäische Union in Brüssel, hat für uns bereits im Sommer Kompanys faszinierende Familiengeschichte aufgeschrieben. Ich verlinke Ihnen den Text noch einmal in unserer Best-of-Rubrik "Das ist Fußball".

Und falls Sie sich diesem Streikaufruf am Wochenende anschließen wollen: Sie verpassen nichts! Am Montag steht dann ja alles Wichtige und bestimmt auch manches Unwichtige, aber Unterhaltsame auf den Fußballseiten der SZ.

Herzliche Grüße und viel Spaß beim Lesen,
Philipp Selldorf
Sportredakteur
SZ Mail
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