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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 15.08.2019 | Bewölkt und windig bei max. 23°C. | ||
+ Spitzen von CDU und SPD streiten öffentlich + Neue Chancen für Franziska Giffey + Potsdam und Pankow rufen Klimanotstand aus + |
von Robert Ide |
Guten Morgen, wer hätte das gelacht: Berlin kann witzig sein. Deshalb gibt es hier inzwischen das „Institut für systematisches Lachen“ – und das nimmt seine Sache wirklich ernst. In einer Mitteilung an den Checkpoint kündigen die Lacherinnen Julia von Randow und Julia Johannsen jetzt ein Basistraining an: „Systematisch Lachen in der Gruppe, Lachtanzen, Die Systematisch-Lachen-Sprache, Lachen als Meditation“. Sinn und Gag davon sei, „die verschiedensten Momente des Alltags als Lachgelegenheit zu nutzen, wie das Warten an der roten Ampel oder den Blick in den Spiegel“. Berlins bisheriges Stadtmotto wird damit zum schlechten Witz: „Nicht meckern, sondern motzen“. | |||
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Im Senat baut sich mal wieder was zusammen. Denn Nicht-Bau-Senatorin Katrin Lompscher (Linke) will heute eine ganze geplante Wohnsiedlung in Pankow aus dem Flächennutzungsplan streichen lassen. Die Fläche für 2500 vorgesehene Wohnungen im schon von der DDR vorgehaltenen Bebauungsgebiet „Buch V“ im Norden Pankows soll heute im Parlament zu unbebaubarem Acker umgewidmet werden. Aus der Wohnungsnotwird so flugs eine Tugend des Nichtstuns. Laut Vorlage wird die „Wohnbaufläche auf Buch V nicht weiter verfolgt“, wie mein Kollege Ralf Schönball herausgefunden hat. Dabei gibt es hier einen S-Bahn-Anschluss; dabei droht nun Schadenersatz an die Deutsche Wohnen, die das Bauland vom Land erworben hat; dabei hat der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) gerade Lompschers „Stadtentwicklungsplan Wohnen“ gestoppt, weil er zu wenig Baupotenziale ausweist. Berlin baut weiterhin nur eines: politische Kartenhäuser. | |||
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Damit schalten wir ins Bonner Bundesdorf am Berliner Reichstag. Hier herrscht die große Koalitionskonfusion. Denn die SPD, inzwischen Schlummernde Partei Deutschlands, hat doch noch zwei nicht ganz so kleinkarätige Kandidaten für ihren Parteivorsitz gefunden: Bedächtigkeitspräsidentin Gesine Schwan und Parteipoltervize Ralf Stegner wollen antreten. Was allerdings CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak zum Nachtreten veranlasste: „Stegner hat nun doch eine Frau gefunden … Wenn beide noch den Kevin adoptieren, könnten wir eine Neuauflage von ’Eine schrecklich nette Familie‘ aufführen. #Familientherapie“. Was wiederum SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil familiär konterte: „Sehr halbstark, Paul. Verächtlich über Menschen reden, die sich engagieren. Aber wenigstens hört man überhaupt mal wieder was von Dir.“ Und zu schlechter Letzt musste auch noch SPD-Selbstsprachrohr Johannes Kahrs umnachtet twittern: „Gesine ist die größte. Erst Kevin, jetzt Ralf. Bin gespannt, wen sie als nächsten aus dem Rennen nimmt. Beste Frau.“ Das nennt man wohl die heiße Phase des Wahlkrampfs. | |||
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Der Walkman ist längst abgelatscht, und das Sony-Center am Potsdamer Platz geht wegen der vielen Touristen nur noch als „Zoni-Center“ durch. Trotzdem glaubt der Konzern an ein „Wirtschaftswunder“ in Berlin – so heißt zumindest Sonys neue Firmenzentrale an der Potsdamer Straße in Schöneberg, auf der am Mittwoch Richtfest gefeiert wurde. Die für Wirtschaftswunder zuständige Senatorin Ramona Pop (Grüne) – einst selbst mit Walkman aufgewachsen – würdigte dabei die Hausdesigner von Studio Karhad, die auch den Innenausbau des Berghain besorgt hätten. Fragt sich jetzt nur noch: Wo ist der Darkroom bei Sony? Und dürfen da auch Zonis rein? | |||
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