Liebe Frau Do, auch heute Morgen gibt es leider wenig Erbauliches in Sachen Corona zu berichten. Der Anteil der britischen Mutante in Deutschland liegt bei 30 Prozent, die Zahlen sinken nicht mehr, der Impfstoff ist knapp. In NRW gibt es zudem Streit um die Reihenfolge beim Impfen, wie Maximilian Plück berichtet. Weil Grund- und Förderschullehrer vorgezogen werden, rücken Polizisten nach hinten. Der NRW-Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei ist erbost. Man wolle den Lehrern auf dem Rücken der Polizei die Rückkehr an die Schulen schmackhaft machen, vermutet Michael Mertens. Die Polizei habe in der Krise keine einzige Wache geschlossen und keinen Einsatz abgesagt: „Das hier ist der Moment der Wahrheit. Wie steht die Politik zur Polizei?“ Maximilian Plück ordnet den Vorgang in seinem Leitartikel ein. Dass große Demonstrationen derzeit nur schwer möglich sind, hat der "Fridays for Future"-Bewegung im Frühjahr einen Schlag versetzt. Dass das Thema Umwelt- und Klimaschutz dieser Tage nicht ganz in den Hintergrund rückt, ist auch das Verdienst von Luisa Neubauer, die in Talkshows, in Podcasts und den sozialen Medien stark präsent ist. In einem Interview, das Jana Wolf geführt hat, äußert die Klima-Aktivistin und Autorin die Befürchtung, dass in Zukunft immer wieder Krankheitserreger vom Tier auf den Menschen überspringen. Als Ursachen nennt sie Wildtierhandel und die zunehmende Zerstörung von Lebensräumen. Dass die Krisen Pandemie und Klimawandel eng zusammenhängen, ist für Neubauer offensichtlich. Optimistisch gibt sie sich trotzdem: "Ich finde es einen schönen Gedanken, über diese Krise als Anfang von einem neuen Selbstverständnis nachzudenken, das Menschen, ihre Gesundheit und Lebensräume künftig viel ernster nimmt." Neuen und für Familien bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, war das Ziel der "Wohnraumoffensive", die die Bundesregierung vor zwei Jahren gestartet hat. 1,5 Millionen Wohnungen sollten bis zum Ende der Legislaturperiode gebaut werden. Doch die Bilanz fällt bislang durchwachsen aus. Kanzlerin Angela Merkel hält das Ziel zwar weiter für erreichbar, doch Gewerkschaften und Kommunen finden, das zentrale Problem sei nicht gelöst: Es fehlten bis heute Hunderttausende Wohnungen, zudem fielen mehr Sozialwohnungen aus der Preisbindung, als neue hinzukämen. Birgit Marschall hat sich die Zahlen genauer angeschaut. Gestern wurde es am Ende der "Stimme des Westens" schon kurz musikalisch (die Düsseldorfer Band "Love Machine", Sie erinnern sich vielleicht), heute geht es um die Elektronik-Musiker von "Daft Punk". Nach 28 Jahren im Geschäft und zahlreichen Chart-Erfolgen ("One More Time") ziehen sich die Franzosen jetzt zurück. Unser Musik-Experte Philipp Holstein blickt zurück auf die größten Hits des Duos, beschreibt seinen großen Einfluss auf den Gegenwartspop und hat auch einen Grund für die Auflösung ausgemacht: Heimweh nach der Zukunft. Ich wünsche Ihnen nun einen guten Start in diesen Mittwoch – natürlich ohne Heimweh (im Lockdown ja auch eher selten) und mit gesundem Optimismus für die Zukunft. Bis morgen! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |