Stromtipp Newsletter Newsletter vom 23. Februar 2017

Topnews der letzten 7 Tage


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Achtung: Preiserhöhungen 2017 !

Strom- und Gastarifwechsel nicht verpassen


Viele Anbieter haben Anfang 2017 die Strom- und Gaspreise erhöht, andere haben dies angekündigt.

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Topnews der letzten 7 Tage
‣ RWE: 5,7 Milliarden Euro Verlust

Der Energieversorger RWE hat sein vorläufiges Jahresergebnis 2016 veröffentlicht und weist einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro aus. Gründe für den hohen Verlust sind insbesondere Abschreibungen auf Kraftwerke sowie die Erhöhung der Kernenergierückstellungen.
Das Jahresergebnis der Essener RWE AG wird stark durch Abschreibungen für deutsche Kraftwerke sowie Rückstellungen für Zahlungen in den staatlichen Fonds zur finanziellen Absicherung der Folgekosten des Atomausstiegs. Die Abschreibungen tragen mit einem Betrag von 4,3 Milliarden Euro, die Rückstellungen mit 1,8 Milliarden Euro zum Konzernverlust von 5,7 Milliarden Euro bei.
Sinkende Strompreise und weiter abnehmende Auslastung der Kraftwerke von RWE zwingen RWE zu hohen Abschreibungen. Desweiteren hatte sich RWE – zusammen mit E.ON, EnBW und Vattenfall zu Milliardenzahlungen in einen staatlichen Fonds verpflichtet. Dieser Fonds sichert die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls finanziell ab. Der Fonds-Anteil von RWE beträgt 35 Prozent, was rund 6,8 Milliarden Euro entspricht. Diesen Betrag möchte RWE zum 01. Juli 2017 entrichten.
Das operative Geschäft verlief nach Unternehmensangaben besser als erwartet, dennoch verschlechterte sich die Ertragslage im Vergleich zum Vorjahr. Das bereinigte Nettoergebnis lag für 2016 bei 0,8 Milliarden Euro. RWE sieht in einer Umstrukturierung seiner konventionellen Stromerzeugung Möglichkeiten, das Ergebnis zukünftig zu verbessern.
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‣ AIDA: Baustart für erstes LNG-Kreuzfahrtschiff

Das Kreuzfahrtunternehmen AIDA Cruises hat zusammen mit der Meyer Werft in Papenburg den Bau des weltweit ersten LNG-Kreuzfahrtschiffes begonnen. Die Reederei will mit ihrem Konzept „Green Cruising“ Umweltbewusstsein zeigen und entsprechende Kundengruppen gewinnen.

Mit dem symbolischen Stahlschnitt haben die Unternehmen AIDA Cruises aus Rostock und die Meyer Werft den Bau des ersten vollständig mit Flüssiggas betriebenen Kreuzfahrtschiffes begonnen. Im ersten Schritt wurden zwei LNG-Kreuzfahrtschiffe in Auftrag gegeben. Das erste Schiff wird im Herbst 2018, das zweite im Frühjahr 2021 in See stechen.  Beide Schiffe werden über 2.500 Kabinen verfügen.
Die heutigen Kreuzfahrtschiffe fahren mit besonders umweltschädlichem Schiffsdiesel. Dies führt zu einer starken Belastung der Luft, was insbesondere in den Hafenstädten zu Problemen führt. Die Schiffsmotoren mit LNG anzutreiben, ist da deutlich umweltverträglicher. Allerdings müssen auch die Häfen, die von den Kreuzfahrtschiffen angelaufen werden, umrüsten. Derzeit sind noch wenige Häfen auf LNG-Schiffe eingestellt. Hamburg hat im letzten Jahr mit einer LNG-Tankanlage die Möglichkeit zur Betankung von LNG-angetriebenen Schiffen errichtet. 
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‣ Korruptions- und Untreue-Ermittlungen lähmen EWE

Der Oldenburger Energieversorger EWE steckt tief in der Krise. Staatsanwälte ermitteln wegen des Verdachts auf Untreue und Korruption, der ursprünglich fünf-köpfige Vorstand reduzierte sich auf nunmehr zwei Personen, überforderte Aufsichtsräte und eine beginnende Schlammschlacht. Das Unternehmen aus der niedersächsischen Provinz verkommt zur traurigen Lachnummer.

Am morgigen Mittwoch trifft sich der Aufsichtsrat der EWE AG. Die Vertreter der Anteilseigner – im Wesentlichen 21 Kreise und Städte aus Nordwest Niedersachsen – haben einiges zu besprechen und zu entscheiden. Anlass der Sitzung ist die anstehende Abberufung des Noch-Vorstandsvorsitzenden der EWE AG Matthias Brückmann. Brückmann ist unhaltbar geworden durch eine EWE-Spende an die Boxbrüder Vitali und Wladimir Klitschko in Höhe von 253.000 Euro. Die Großzügigkeit Brückmanns war jedoch nicht durch die Unternehmensrichtlinien gedeckt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Untreue.
Parallel zur „Spendenaffäre“ ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Korruption. Wie Medien berichten, sollen Mitarbeiter aus dem Unternehmensbereich EWE Netz sich von Partnerunternehmen Thailand-Urlaube, Hochzeitsfeier und diverse Abendessen bezahlt haben lassen. Auch Bargeldzahlungen sollen von den EWE-Mitarbeitern gefordert worden sein.
Die Korruptionsverdächtigungen führten bereits zu EWE-internen Ermittlungen. Vorstandschef Brückmann soll diese forciert haben. Nun wird spekuliert, ob Brückmanns Aufklärungseifer ihm intern nicht nur Freundschaften beschert haben. Neben der „Spendenaffäre“ werden Brückmann seither weitere Vergehen angelastet. Ein anonymes Schreiben dazu ging wohl an den Aufsichtsrat.
Eine Schlammschlacht erster Güte. Nun ist der Aufsichtsrat gefordert, klare Entscheidungen zu treffen und EWE wieder aus den Schlagzeilen zu holen. Doch das dürfte einigermaßen schwierig werden. Schon bei den Entscheidungen über die vakanten Vorstandsposten wird es kritisch. Von fünf Positionen sind derzeit de facto nur zwei besetzt. Bereits im letzten Jahr musste Personalvorstand Nikolaus Behr im Verlauf der sogenannten Spitzelaffäre seinen Posten räumen. Ihm folgte im Herbst Technikvorstand Ines Kolmsee. Nach der absehbaren Abberufung von Vorstandschef Brückmann verbleiben die Vorstände Wolfgang Mücher und Michael Heidkamp. Heidkamp ist allerdings durch die „Spendenaffäre“ selber belastet. Er zeichnete die Klitschko-Spende ab. Dass der Aufsichtsrat ihm das Vertrauen aussprach, ist eher ein Indiz für den derzeitigen Personalnotstand in der EWE-Führungsetage als ein langfristiger Vertrauensbeweis.
Dass sich die EWE AG derzeit in einem katastrophalen Zustand präsentiert, zeigt auch die Schwäche des Aufsichtsrates. Der Aufsichtsrat repräsentiert die Struktur der Anteilseigner, die wiederum aus 21 Kreisen und Städten des niedersächsischen Nordwestens besteht. Mitglieder sind auf der Seite der Anteilseigner in der Mehrzahl Landespolitiker. Aufsichtsratschef Stephan-Andreas Kaulvers hat bereits seinen vorzeitigen Rückzug aus dem Gremium angekündigt. Kritiker werfen dem Gremium vor, einerseits die Entwicklung von EWE durch regionale Einzelinteressen zu blockieren, andererseits zu wenig Verständnis für die Kontrolle eines Großunternehmens mitzubringen. Insofern darf man gespannt auf die anstehenden Personalentscheidungen blicken. Mögliche Kandidaten für Vorstandsposten sind ausgerechnet Führungskräfte, die sehr eng mit dem Geschäftsbereich EWE Netz verbunden sind. Vielleicht sollten dort erst einmal die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft abgewartet werden.
Die EWE AG mit Sitz in Oldenburg beschäftigt rund 9.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Konzernumsatz von ungefähr 8 Milliarden Euro. EWE bietet Neben Strom und Gas auch Telekommunikationsprodukte an.
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‣ Wohnen neben der Fabrik: Schön warm



Normalerweise gehören Wohnungen in unmittelbarer Nähe zu Industrieanlagen nicht unbedingt zu den beliebtesten. Ein Vorteil kann diese Nähe jedoch bieten, wenn die Fabrik günstige und „saubere“ Wärme liefert. In Hamburg soll jetzt ein neuer Stadtteil mit überschüssiger Wärme des Kupferherstellers Aurubis beliefert werden.

In der Hamburger Hafen City Ost sollen in den kommenden Jahren Wohnungen entstehen. Im etwas weniger glamourösen Ostende der Hafen City sollen insgesamt Menschen ein neues Zuhause und Arbeitsplätze finden. Rund 58 Prozent des Gebiets sind für Büronutzung und rund 15 Prozent für Gastronomie und Sondernutzungen eingeplant – ein Potenzial für 13.000 Arbeitsplätze. Für Wohnen verbleiben somit 27 Prozent der Flächennutzung – je nach Größe sind das rund 1.000 Wohnungen. Die Anbindung zur Innenstadt ist gut, doch direkt hinter der angrenzenden Autobahn befindet sich Europas größte Kupferhütte in Sichtweite. Die Nähe zur Kupferproduktion hat jedoch auch einen Vorteil.

Der Kupferhersteller Aurubis AG hat mit der enercity Contracting Nord GmbH einen Vertrag über die Lieferung von Wärmeenergie geschlossen.. Die Aurubis will die bei der Kupferproduktion anfallenden großen Mengen Abwärme nutzen, um den neuen Stadtteil mit Wärme zu versorgen. 

"Aurubis zeigt mit dieser Kooperation zur energieeffizienten Abwärmenutzung, wie die Energiewende im Wärmebereich erfolgreich funktionieren kann. Zukünftig wird fast ein ganzer Stadtteil mit industrieller Abwärme versorgt. Allein in der Hafencity Ost können dadurch bis 2029 bis zu 4.500 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden", sagt Andreas Kuhlmann von der Deutschen Energie Agentur. "Aurubis geht hier mit gutem Beispiel voran; es ist an der Zeit, dass weitere Unternehmen mit innovativen Ansätzen folgen. Unser Modellprojekt wird sie dabei unterstützen."

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‣ Care Energy ist insolvent


Die Unternehmen Care Energy AG, die Care Energy Holding GmbH und die Care Energy Management GmbH sind insolvent. Wie aus dem Justizportal des Bundes und der Länder hervorgeht wurde das Insolvenzverfahren am Freitag eröffnet.
 
Als die Care Energy Unternehmensgruppe vor einem Monat den Tod ihres Gründers und Gesellschafters Martin Kristek bekannt gab, wurde den Care Energy Kunden versichert, dass die Strombelieferung weitergeführt werden würde. Nun haben die eingesetzten Nachfolge-Geschäftsführer einen genaueren Einblick in die Bücher und Konten der Unternehmen erhalten und fühlten sich offenbar gut beraten, Insolvenz anzumelden. Care Energy stehen offensichtlich keine ausreichenden finanziellen Mittel zur Deckung der Forderungen zur Verfügung.
 
Die Insolvenz des Energieunternehmens kommt nicht gänzlich unerwartet. In den letzten Monaten häuften sich die negativen Meldungen. Kundenbeschwerden über fehlerhafte Abrechnungen und verzögerte Erstattungen von Guthaben. Care Energy verlor zudem den Großteil seiner Stromkunden. Hinzu kamen gerichtliche Auseinandersetzungen mit Netzbetreibern, bei denen es um hohe Nachforderungen an nicht oder zu wenig gezahlter EEG-Gebühren geht.
 
Der eingesetzte Insolvenzverwalter wird versuchen, zumindest Teile des Unternehmens zu restrukturieren und vor einer endgültigen Pleite zu retten. Ein Vorhaben, das zumindest bei den unrühmlichen Vorgänger TelDaFax und Flexstrom nicht umsetzbar war. Für Kunden von Care Energy ändert sich erst einmal nichts. Solange der Geschäftsbetrieb unverändert aufrecht erhalten wird, besteht für Kunden kein Sonderkündigungsrecht. 
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‣ Zu hohe Preise: Fernwärmeversorger müssen 55 Millionen Euro erstatten


Das Bundeskartellamt hat sein Verfahren gegen Fernwärmeversorger, mit der Auflage 55 Millionen Euro an betroffene Kunden zu erstatten, eingestellt. Die Fernwärmeversorger hatten in den Jahren 2010 bis 2012 zu hohe Preise verlangt.
 
Im Jahr 2013 eröffnete das Bundeskartellamt ein Preismissbrauchsverfahren gegen Fernwärmeversorger. Im Rahmen dieses Verfahrens wurden Preiserhöhungen in den Jahren 2010 bis 2012 untersucht. Bei insgesamt sechs Fernwärmeversorgern hatte das Bundeskartellamt Bedenken angemeldet und im Laufe des Verfahrens Zusagen zur Rückerstattung von den Versorgern erhalten. 
 
Insgesamt rund 55 Millionen Euro werden an die betroffenen Kunden erstattet. Den größten Erstattungsanteil tragen die Stadtwerke Leipzig GmbH mit knapp 41 Millionen Euro. Die Umsetzung der Erstattungszusage (über Preissenkungen) laufen bereits. Rückerstattungen hat auch innogy SE zugesagt. Fernwärme-Kunden in folgenden Gebieten können insgesamt 12,3 Mio. Euro erwarten: Fernwärmenetze Bensberg-Refrath, Dortmund-Schüren, Dortmund-Kirchlinde, Elmshorn, Hanhoopsfeld (Hamburg), Hochdahl, Langen-Oberlinden, Leverkusen-Steinbüchel, Mainz-Rodelberg, Marmstorf (Hamburg), Monheim, Moers-Kapellen, Rahlstedt-Meiendorferstr. und Rahlstedt-Ost (Hamburg), Schwalbach-Limes, Unna-Königsborn sowie Wuppertal-Hilgershöhe.
 
Zusagen über die Rückerstattung von immerhin noch knapp 2 Mio. Euro gaben die Unternehmen der Danpower-Gruppe Bitterfelder Fernwärme GmbH, EKT Energie- und Kommunal-Technologie GmbH, Wärmeversorgung Wolgast GmbH und Danpower Energie Service GmbH ab.
 
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Für die betroffenen Verbraucher ist die Entlastung im Umfang von rund 55 Mio. Euro eine gute Nachricht. Der Nachweis eines im kartellrechtlichen Sinne missbräuchlich überhöhten Preises ist im Fernwärmebereich ausgesprochen schwierig. Gleichzeitig ist der Verbraucher hier allerdings in besonderem Maße schutzbedürftig. Er hat in der Regel keine Wechselmöglichkeiten zu einem anderen Fernwärmeversorger. Selbst die Umstellung auf eine andere Heizenergieform ist – wenn überhaupt – nur in längeren zeitlichen Abständen und nicht ohne größeren finanziellen Aufwand möglich.“
 
Für weitere Fernwärmeversorger, deren Preise im Rahmen des Verfahrens untersucht wurden, konnte kein Missbrauch der Marktposition festgestellt werden. Darunter waren die Unternehmen HanseWerk Natur GmbH (als Rechtsnachfolgerin der E.ON Hanse Wärme GmbH) und Energie SaarLorLux AG, Saarbrücken sowie dieStadtwerke Rostock AG, Rostock.
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‣ Berliner Stadtwerke: 10 Mitarbeiter dürfen 100 Millionen ausgeben
Strom und Gas in Berlin

Der Berliner Senat hat beschlossen, die Berliner Stadtwerke – eine 100-prozentige Tochter der städtischen Wasserbetriebe – mit einem jährlichen Betrag von 100 Millionen Euro zu unterstützen. Mit diesem Betrag dürfen die derzeit 10 Mitarbeiter versuchen der Konkurrenz Kunden abzuwerben. In Berlin gibt es derzeit Angebote von rund 160 Stromanbietern.
 
Die seit letztem Jahr amtierende sozialistisch-grüne Landesregierung geht ein weiteres Prestigeobjekt an. Die bisher wenig erfolgreichen Berliner Stadtwerke sollen mit einer kräftigen Finanzspritze neue Kunden gewinnen. Mit der Idee, in Berlin selbst produzierten Strom zu verkaufen (Eigenwerbung: „Strom zum Anfassen“), konnten die 10 Mitarbeiter des Stadtwerks erst 2.500 Kunden gewinnen. In Berlin kein Grund an der Notwendigkeit eines eigenen Stadtwerkes zu zweifeln. Im Gegenteil hat die rot-rot-grüne Regierung des notorisch klammen Stadtstaates noch 100 Millionen Euro übrig, um endlich größere Kundenzahlen zu erreichen.
 
Neben der Finanzspritze soll es den Berliner Stadtwerken zukünftig erlaubt werden, Strom zu handeln, d.h. auf dem Markt einzukaufen und an eigene Kunde zu liefern. Die bisher selber produzierte Strommenge ist für ein größeres Wachstum nicht ausreichend. Damit werden die Berliner Stadtwerke zu einem Stromversorger wie die schon bisher am Markt vertretenen rund 160 Versorger. Ohne nennenswerte Eigenproduktion entfällt jedoch auch das Marketinginstrument „Berliner Strom für Berliner Bürger“. Wie neue Kunden gewonnen werden sollen, bleibt bisher noch offen, da die Stadtwerke nicht in Preiskämpfe einsteigen wollen. 
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‣ Erstes Ausschreibungsverfahren für Offshore-Windparks beginnt


Die Bundesnetzagentur hat die Rahmenbedingungen für die erste Ausschreibungsrunde für Offshore-Windanlagen bekannt gegeben. Investoren und Betreiber haben nun bis April Zeit Angebote abzugeben. Mit niedrigeren Strompreisen und einer sinkenden EEG-Umlage ist jedoch erst langfristig zu rechnen.
 
Seit diesem Jahr werden Projekte für Offshore-Windanlagen im Ausschreibungsverfahren vergeben. Dieses Verfahren löst das System der fixen Vergütungen für Offshore-Windstrom ab, dass in den vergangenen Jahren die Branche beflügelt hat, jedoch auch die Strompreise über eine permanent steigende EEG-Umlage nach oben trieb. Mit dem neuen Ausschreibungsverfahren erhofft sich die Bundesregierung deutlich niedrigere Vergütungen und somit die Möglichkeit die EEG-Umlage abzusenken.
 
In der ersten Ausschreibungsrunde mit Frist bis April diesen Jahres legt die Bundesnetzagentur einen Preisobergrenze von 12 Cent pro Kilowattstunde fest. Nur Gebote unterhalb dieser Grenze werden überhaupt zugelassen. In den vergangenen Jahren wurden fixe Vergütungen um 20 Cent pro Kilowattstunde gezahlt. Die Erwartungen für die Gebote gehen aufgrund von ausländischen Ausschreibungsergebnissen deutlich unter 12 Cent. Erst Ende letzten Jahres hatte der Shell-Konzern eine Ausschreibung mit einem Gebot unter 6 Cent pro Kilowattstunde gewonnen. Das gesamte Volumen der 2017er Ausschreibung umfasst 1.550 Megawatt. 
 
Niedrigere Strompreise erst ab 2020
Die EEG-Umlage, die jeder private und die meisten gewerblichen Stromkunden zahlen, gleicht die Differenz zwischen subventionierten Ökostrom und den Strompreisen an der Börse aus. Je mehr Ökostrom in das Netz eingespeist wird, desto höher die Umlage. Mit den zukünftig niedrigeren Preisen für Ökostrom wird auch die Differenz zum Börsenpreis schrumpfen und die EEG-Umlage kann abgesenkt werden. Die Projekte, die in diesem Jahr per Ausschreibung vergeben werden, werden jedoch erst im Jahr 2020 Strom produzieren und einspeisen. Die niedrigeren Preise werden daher erst langfristig wirken.
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‣ Stiftung Warentest: Photovoltaikversicherungen mit Lücken


Die Stiftung Warentest hat in ihrer März-Ausgabe Photovoltaikversicherungen getestet. Nicht alle getesteten Versicherungen deckten die möglichen Risiken für die Solaranlage vollständig ab.
 
In der Untersuchung der Stiftung Warentest wurden Zusatzbausteine zur Gebäudeversicherung wie auch separate Versicherungen für die Photovoltaikanlage getestet. In beiden Kategorien fanden die Tester nur wenige Versicherungen, die mögliche Risiken vollständig abdeckten. Insbesondere bei den Zusatzbausteinen, die Anlagenbesitzer als Ergänzung zur Gebäudeversicherung abschliessen können, tauchten Deckungslücken auf. 
 

Diese Zusatzversicherungen sind mit bis zu 130 Euro im Jahr zwar günstiger als separate Versicherungen, decken teilweise aber nur die „üblichen“ Risiken für Gebäude wie Hagel, Sturm und Feuer ab. Andere Risiken wie Überspannung und Marderbiss waren nur lückenhaft abgedeckt.
 
Separate Photovoltaik-versicherungen sind mit 60 bis 250 Euro teilweise teurer. Nur zwei Tarife erfüllten den Finanztest-Mindestschutz. 
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‣ DIW: Derzeitige Braunkohle-Kapazitäten sind ausreichend


Bis zur vollendeten Energiewende wird die Braunkohle noch gebraucht. Das DIW weist jedoch darauf hin, dass zur Versorgungssicherheit kein weiterer Ausbau der derzeitigen ostdeutschen Braunkohletagebaue benötigt wird.
 
Damit Deutschland seine Klimaziele bis 2030 erreichen kann, wird der Ausbau Erneuerbarer Energie weiter vorangetrieben. Wenn jedoch durch die Abschaltung der Atomkraftwerke bis zum Jahr 2025 danach keine Versorgungslücken entstehen, müssen konventionelle Kraftwerke weiterhin Strom liefern. Neben Gas- sind dies hauptsächlich Kohlekraftwerke, wovon ein großer Teil mit sehr umweltschädlicher Braunkohle betrieben wird.
 
Das DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) hat nun ausgerechnet, dass zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit die derzeitigen Braunkohletagebaue ausreichen. Neue Abbaugebiete brauchen nicht erschlossen werden. So mahnt das DIW folgerichtig an, dass der unausweichliche Strukturwandel in den ostdeutschen Braunkohlerevieren frühzeitig angegangen wird. „Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass die Sorgen der Beschäftigten berechtigt sind und ernst genommen werden müssen“, so DIW-Studienautor Luke Haywood. „Hier sind Betreiber und Politik in der Pflicht, den Abbau frühzeitig einzuleiten und planbar zu gestalten, damit die Beschäftigten die Chance bekommen, sich umzuorientieren.“
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‣ Vattenfall erhöht Grundversorgungspreise zum 01.04.2017



Der Energieversorger Vattenfall ist bundesweiter Anbieter von Strom und Gas. In Hamburg und Berlin ist Vattenfall zudem Grundversorger im Bereich Strom. In beiden Städten werden jetzt die Strompreise in den Basis-Tarifen zum 01. April angehoben.

Während die meisten Stromanbieter die erhöhten Netzentgelte und die erneut gestiegene EEG-Umlage bereits in Form von Preiserhöhungen zum 01. Januar bzw. 01. Februar an ihre Kunden weitergegeben haben, zieht Vattenfall jetzt zum 01. April nach. Kunden in den Basis-Tarifen von Vattenfall in Hamburg und Berlin müssen dann höhere Preise zahlen. In der Hansestadt steigt der Strompreis um durchschnittlich knapp 3 Prozent, in der Hauptstadt um knapp 4 Prozent. 

Für Kunden mit einem jährlichen Verbrauch von bspw. 2.200 kWh bedeutet dies zusätzliche 24 Euro in Hamburg, Berliner müssten pro Jahr etwa 30 Euro mehr zahlen. In beiden Städten haben Vattenfall-Kunden eine große Auswahl an alternativen Stromanbietern. Durch einen Stromanbieterwechsel lassen sich leicht und schnell einige Hundert Euro sparen.

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