Sehr geehrter Herr Do,  die Menschen in Syrien versuchen zu überleben. Viele fliehen und stoÃen an geschlossene Grenzen, wie zurzeit Zehntausende im Norden des Landes. "Auch unsere eigenen Mitarbeiter mussten mit ihren Familien ihre Dörfer verlassen", so unser Apotheker Ahmed, der vom türkischen Kilis aus für unsere Hilfe in Syrien arbeitet. Er berichtet, dass die Teams z. B. Anfang Februar Nachschub für drei Monate für verschiedene medizinische Einrichtungen in Aleppo sowie fünf weitere im Landesinneren bereitgestellt haben. In dem brutalen Krieg wird die syrische Zivilbevölkerung rücksichtslos angegriffen. Gleichzeitig wird die medizinische Hilfe zum Ziel: Die Zerstörung des von uns unterstützten Krankenhauses in Maarat Al-Numan in der Provinz Idlib im vergangenen Monat ist das jüngste Beispiel für die völlig inakzeptablen Angriffe auf medizinische Einrichtungen. Bei dem Vorfall starben 25 Menschen, darunter neun Mitarbeiter. Ein von uns veröffentlichter Bericht zeigt, dass allein im vergangenen Jahr 63 der 150 von uns unterstützten Krankenhäuser bei 94 Angriffen bombardiert oder beschossen wurden- in diesem Jahr bereits sieben weitere. 2015 wurden fast 155.000 Kriegsverletzte in diesen Einrichtungen behandelt und mehr als 7.000 Tote registriert. Das ist erschütternd, doch nur ein kleiner Ausschnitt der schrecklichen Realität. Die ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates, von denen vier aktiv am Krieg in Syrien beteiligt sind, müssen die von ihnen beschlossenen Resolutionen einhalten! Diese verbieten Angriffe auf die Zivilbevölkerung und auf medizinische Einrichtungen sowie Belagerungen und Strategien des Aushungerns. Die traurige Realität ist jedoch, dass fünf Jahre nach Kriegsbeginn genau diese inhumanen Strategien angewandt werden. Wir können nur hoffen, dass die vereinbarte Waffenruhe zu einem ersten Schritt heraus aus dieser unerträglichen Situation wird. Unsere Hilfe in Syrien rettet trotz allem sehr vielen Menschen das Leben: in unseren Einrichtungen und in denjenigen syrischer Mediziner, die wir durch Medikamenten- und Materiallieferungen, durch Kostenübernahmen und Beratung unterstützen. Sie machen das möglich, indem Sie unsere weltweite Nothilfe durch eine Spende unterstützen. Mit freundlichen GrüÃen  Florian Westphal Geschäftsführer von Ãrzte ohne Grenzen |