, Fortschritte in der Medizin bewegen sich oft zwischen Hoffnungsträger und Tabubruch. Nehmen wir zum Beispiel den Fall von Louise Brown, die 1978 als erstes »Retortenbaby« zur Welt kam – gezeugt mithilfe beziehungsweise Dank künstlicher Befruchtung. Tatsächlich löste die Geburt neben großen Hoffnungen auch viele Ängste aus: Die Kirchen sprachen von einem teuflischen Eingriff in die Schöpfung, viele beschworen die Horrorvision von »Baby-Zucht-Anstalten« herauf. Heute hilft die In-vitro-Befruchtung Paaren weltweit, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Und ihr wissenschaftlicher Vater, der Brite Robert G. Edwards, ist seit 2010 Nobelpreisträger. Moralisch »schwierig« ist auch folgende Frage: Ist es vertretbar, Tiere als Ersatzteillager für den Menschen zu halten? In der Kardiologie beispielsweise werden seit Jahren Herzklappen von Schweinen eingesetzt, wenn das menschliche Material schlappmacht. Millionen Diabetiker spritzten sich Insulin aus der Bauchspeicheldrüse von Schwein und Rind. Und seit Freitag ist klar: Es können sogar Organe wie das Herz vom Schwein in den Menschen transplantiert werden. Viel Spaß beim Lesen! Melanie Ehrhardt Redakteurin medical design |