Tag der Corona-Entscheidungen | Ansturm auf Praxen | Im Frust vereint
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Rheinische Post

Morgenausgabe

Stimme
des Westens

Moritz Döbler

18. November 2021

Liebe Frau Do,

heute wird es politisch besonders spannend: Endlich soll entschieden werden, wie es in der vierten Corona-Welle weitergeht. Zunächst berät der Bundestag, anschließend treffen sich die Ministerpräsidenten unter Vorsitz von Hendrik Wüst aus NRW mit Vertretern der geschäftsführenden Bundesregierung, allen voran die scheidende Kanzlerin Angela Merkel. Auch ihr designierter Nachfolger Olaf Scholz ist dabei, als aktueller Finanzminister. Wie der heutige Tag ablaufen wird und wo Konfliktlinien liegen, haben Jan Drebes und Jana Wolf recherchiert. Um 9 Uhr geht es im Bundestag los, wir informieren Sie laufend in unserem Corona-Blog.

Heute wichtig:

Bund-Länder-Runde: Ab 10.30 Uhr beginnt dann die Schalte der Regierungschefs der Länder. Eine Beschlussvorlage sieht vor, für die Boosterimpfung die Impfzentren zu reaktivieren. Auch werden Geimpfte und Genese aufgefordert, sich trotzdem regelmäßig testen zu lassen. Jan Drebes und Maximilian Plück haben die Punkte des Papiers zusammengefasst.

Regeln in NRW: Hendrik Wüst hat im Landtag die neuen Corona-Regeln verteidigt, die ab kommender Woche gelten sollen. Zentrale Punkte: 2G wird bei Freizeitaktivitäten Pflicht, die Bußgelder für Verstöße steigen. Einen Überblick über die Verschärfungen gibt Ihnen Maximilian Plück – und in einer Reportage schildert er das Geschehen im NRW-Parlament.

Booster-Ansturm: Der Chef des NRW-Hausärzteverbands rechnet nach der Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn mit einem Ansturm auf die Praxen. Teilweise seien in Praxen schon bis Februar keine Impftermine mehr zu bekommen. Was man jetzt wissen sollte, hat Antje Höning aufgeschrieben.

Meinung am Morgen:

Corona I: Boostern auch vor Ende der Sechs-Monats-Frist? Empfiehlt plötzlich der scheidende Gesundheitsminister Jens Spahn. Boostern für alle über 18? Schlenzt Stiko-Chef Thomas Mertens in die Debatte. Wie fatal diese beiden Äußerungen wirken, weil dahinter kein Plan erkennbar ist, schildert Antje Höning in ihrem Leitartikel.

Corona II: Dorothee Krings geht es in ihrer Gesellschaftskolumne letztlich um die Folgen solcher verunsichernden Diskussionen, nämlich den Frust und die Ermüdung nach anderthalb Jahren Pandemie und Dauerstreit. Die eigentliche Zumutung sei das Virus, und darauf gelte es sich zu besinnen.

Telekom: Eine Zumutung waren für viele Anleger auch die Kursverluste der T-Aktie. Als Volksaktie vor 25 Jahren angepriesen, verloren mit ihr sehr viele Menschen sehr viel Geld. Nur: Wer am Anfang dabei war und nicht verkauft hat, kommt heute, vor allem dank der Dividenden, auf eine Rendite von 15 Prozent. Kärglich, aber immerhin. Georg Winters zeigt in seiner Analyse, was alles schiefging. Nächste Woche wird übrigens vor Gericht über eine Musterklage von 16.000 Kleinaktionären verhandelt.

So gesehen:

Und noch eine Zumutung: Gestern habe ich mich bei einer Jahreszahl brutal vertan. Einige von Ihnen haben es gemerkt und mir geschrieben. Meine Erinnerung an Gerhard Schröders skurrile Reise nach Libyen ist mir zwar noch sehr präsent. Aber sie fand eben nicht 2010 statt, denn da regierte schon Angela Merkel, sondern 2004. Ein blöder Fehler, für den ich mich nur entschuldigen kann. Sechs Jahre daneben; ich bin älter, als ich dachte. Daneben ist auch (und aus ähnlichen Gründen wie Schröders damalige Reise) die Fußball-WM in einem Jahr in Katar, wie Robert Peters in seiner großen Analyse zeigt. Daneben ist aber hoffentlich nicht Ihr Start in diesen Donnerstag. Neuer Tag, neues Glück!

Herzlich,

Ihr

Moritz Döbler

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