Liebe Frau Do, heute entscheiden die Bundeskanzlerin und die 16 Ministerpräsidenten in einer großen Schaltkonferenz, ob und wie Lockerungen der Corona-Maßnahmen infrage kommen. NRW ist fest entschlossen, die Schulen bereits ab Montag wieder schrittweise zu öffnen. Eltern, Lehrer und Kommunen halten dieses Vorhaben für überstürzt. Aber es passt zu den Vorstößen, die Ministerpräsident Armin Laschet bei der sogenannten Exit-Strategie gemacht hat. Vor einigen Wochen wurde es in der großen Corona-Schaltkonferenz zwischen ihm und seinem bayerischen Amtskollegen Markus Söder laut. Auch heute dürfte es nicht geräuschlos abgehen. Den Stand der Debatte haben unsere Berliner Korrespondentinnen Kristina Dunz und Birgit Marschall recherchiert. Mit unserem ständig aktualisierten Liveblog bleiben Sie tagsüber auf dem Laufenden. Aber was ist das eigentlich: eine Exit-Strategie? In der Wirtschaft steht der Begriff für das Streben, aus einer Firmenbeteiligung möglichst viel Geld zu machen, indem man sie verkauft oder an die Börse bringt. Hier geht es aber, wie Armin Laschet auch selbst beschrieben hat, um Leben und Tod. Exit-Strategie ist also ein durchaus zwiespältiger Begriff, wie unser Berliner Korrespondent Gregor Mayntz in seiner Analyse schreibt. Denn suggeriert wird damit, man könne klar sagen, wie die nächsten Schritte, einer nach dem anderen, auszusehen hätten. Ganz so einfach ist es leider nicht. Wie unterschiedlich die Situation in verschiedenen Regionen ist, zeigen die Statistiken, die Sie ständig aktuell in unserem großen Daten-Dossier finden. Mitten in der Coronavirus-Pandemie legt US-Präsident Donald Trump die Beitragszahlungen für die Weltgesundheitsorganisation auf Eis. Er habe die Regierung angewiesen, die Beitragszahlungen zu stoppen, während überprüft werde, welche Rolle die WHO bei der „schlechten Handhabung und Vertuschung der Ausbreitung des Coronavirus“ gespielt habe, sagte Trump am Dienstagabend. Will er damit von eigenen Versäumnissen ablenken? Immer nur Corona! Dieses Wort hat sich inzwischen tief in unser Leben eingenistet. Aber wo kommt es eigentlich her? Mir fiel bis vor Kurzem nur eine Biermarke dazu ein, andere denken an Lanzarote, Zigarren oder Fußballspieler. Mein Kollege Frank Vollmer hat sich ausgiebig mit dem Wort und seiner Herkunft beschäftigt, seinen Text, entstanden im Home-Office, kann ich Ihnen nur empfehlen. Wie man in Home-Office und Quarantäne mit sich selbst klarkommt, ist ein Thema für den Benediktiner-Pater und Bestsellerautor Anselm Grün. Sein gerade brandaktuell erschienenes Buch zum Thema ("Quarantäne! Eine Gebrauchsanweisung") rezensiert Dorothee Krings. "Rituale geben unserem Leben Form - und halten uns in Form", schreibt Pater Grün. Ich freue mich, dass es zu Ihren morgendlichen Ritualen zu gehören scheint, die "Stimme des Westens" bis zu Ende zu lesen. Sonst wären Sie ja nicht bis hierhin gekommen. Und wenn Pater Grün recht hat, hält Sie das sogar in Form. Dann können Sie jetzt so kraftvoll in den Tag starten, als ob Sie gerade vom Fitnesstraining kommen. Viel Freude dabei! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |