Tag der Maske | Lockdown überflüssig? | Dylan und Run-DMC
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Stimme
des Westens

Moritz Döbler

27. April 2020

Liebe Frau Do,

liegt Ihre Schutzmaske bereit? Ab heute müssen Sie sie in Bus und Bahn und beim Einkaufen tragen. Falls Sie unsere Tipps rund um den Gebrauch der Masken verpasst haben, hier sind sie nochmal. Der frühere Tennisprofi Nicolas Kiefer ist übrigens unter die Maskenproduzenten gegangen, wie er meinem Kollegen Gianni Costa in einem Interview unter anderem verraten hat. Ob sich die Menschen an die Maskenpflicht halten werden? Schon viele der bisherigen Auflagen werden verletzt, wie Christian Schwerdtfeger recherchiert hat. Bei gutem Wetter ist es vor allem die Abstandsregel. Mir fallen besonders die Radfahrer in enganliegender Rennmontur auf, die nirgendwo warten wollen und durch Zwischenräume rasen, die Fußgänger bewusst einhalten. Fühlen sie sich unsterblich? Können sie keine Minute Verzögerung ertragen? Die mangelnde Rücksicht macht mich ratlos.

Aber manche Menschen sind es auch einfach satt und verletzen die Regeln bewusst. Die Bewährungsprobe kommt wohl erst noch. Die geltenden Einschränkungen gehen zurück auf Beschlüsse von Bund und Ländern, die sich dabei auf Experten stützen und Statistiken bemühen. Dass abweichende Meinungen geäußert werden dürfen, gehört zu den Vorzügen unseres politischen Systems. Stefan Homburg, Wirtschaftsprofessor und früherer Berater der Bundesregierung, behauptet in einem Gastbeitrag, dass die Virus-Ausbreitung auch ohne den Lockdown zum Stillstand gekommen wäre. Mich überzeugt das nicht wirklich, denn richtig ist ja, dass Deutschland bei vielen Corona-Indikatoren besser abschneidet als andere Staaten. Aber ich halte es für wichtig, sich mit solchen Argumenten vertraut zu machen.

Nach und nach werden die Einschränkungen gelockert, für Donnerstag sind weitere Beschlüsse zu erwarten, wenn die Ministerpräsidenten und die Bundeskanzlerin in ihrer Schalte zusammenkommen. Ab heute haben nun auch erwerbstätige Alleinerziehende einen Rechtsanspruch auf die Betreuung ihrer Kinder. Dass die entsprechende Verordnung erst am Freitag unterschrieben worden war, hatte für Unruhe bei Trägern und in den Kommunen gesorgt. NRW-Familienminister Joachim Stamp bittet um Verständnis. "Auch in den nächsten Wochen wird viel Improvisation und gegenseitige Rücksichtnahme aller Beteiligten nötig sein, wenn wir geeignete Schritte zur weiteren Öffnung für Kitas und Tagespflege gehen wollen."

Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet warb am Abend in der Talk-Runde bei Anne Will für seinen Kurs: „Die Diskussion ist nicht forsch, sondern angemessen“, sagte er, ein Seitenhieb auf eine Äußerung Angela Merkels. Laschet wollte die Diskussion auf die Vorteile der Lockerung von Schutzmaßnahmen lenken. Doch: Er scheiterte an der Kritik der anderen Gäste.

Viele Kinder können weiterhin nicht in Kitas und Schulen zurückkehren und brauchen Impulse. Schon seit einem Monat machen wir mit dem Jungen Schauspiel Düsseldorf die „Theaterpost“ mit Spielanleitungen und Videos für Kinder und Jugendliche, angelehnt an die Stücke des Ensembles. Unsere Kulturredakteurin Dorothee Krings betreut das entzückende Projekt. Falls Sie also Kinder zu Hause haben, die noch nicht in die Kita oder die Schule zurück dürfen, gibt es hier viel zu entdecken. Heute ist Montag, da gibt es immer Mitmachtipps. Wie es in den NRW-Schulen weitergeht, hat Kirsten Bialdiga recherchiert.

Aber auch die Erwachsenen, die mehr Zeit als sonst zu Hause verbringen, brauchen Impulse. Manche entdecken ihre alten Platten im Keller neu, andere suchen sich Playlists zusammen. Philipp Holstein erzählt passend dazu eine subjektive Geschichte der populären Musikkultur anhand von zehn Ereignissen.Grundlage sind Konzertaufnahmen und Interviewschnipsel bei YouTube, die als Wegmarken gelten können. Der Moment, als Bob Dylan 1965 zum ersten Mal seine Gitarre mit Strom versorgte. Der Auftritt von Elvis Presley 1973 in Honolulu, den 1,5 Milliarden Menschen weltweit an ihren Fernsehern verfolgt haben sollen. Das Konzert von Run-DMC beim „Live Aid Festival“ 1985, das den Siegeszug des Hiphop einläutete. Ferner dabei: die Beatles, Madonna, Patti Smith, Nirvana und Rihanna.

Auch Sie sind ein Star, aber niemand holt Sie da raus. Starten Sie trotzdem fröhlich und gelassen gut in die neue Woche.

Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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