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Liebe/r Leser/in,

die Woche, die heute beginnt, hätte es eigentlich niemals geben dürfen. Es sind Tage im Vakuum, ohne Führung, die Zeit zwischen der Regierung Merkel und der Regierung Scholz.

Am Donnerstagabend wird Angela Merkel mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet, frühestens ab 6. Dezember soll Olaf Scholz gewählt und vereidigt werden. In den Tagen dazwischen dürfen die Mitglieder von SPD, Grünen und FDP über den Koalitionsvertrag abstimmen. So darf es in Zeiten einer tödlichen Pandemie nicht sein, meine ich.

Die Inzidenz klettert auf neue Rekordwerte, täglich sterben derzeit mehr als 300 Menschen an den Folgen des Coronavirus. In mehreren Bundesländern sind die Intensivstationen voll, Patienten werden deshalb durch Deutschland geflogen. In Brandenburg sind die Weihnachtsmärkte geschlossen, in Berlin sind sie offen. Hier geselliges Zusammensein, dort einsames Sterben. Jedes Land versucht sich an seinen eigenen Regeln und scheitert nach und nach.

Dass es so nicht weitergeht, sagen Ärzte, Wissenschaftler und diejenigen Ministerpräsidenten, deren Kliniken überlaufen. Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn fordert radikale Kontaktreduzierungen, kann sie aber allein nicht durchsetzen. Der Bald-Gesundheitsminister ist noch nicht gefunden. Die geschäftsführende Bundeskanzlerin sagt nichts mehr, der designierte Bundeskanzler sagt noch nichts.

Eine neue Virusvariante verstärkt die Ungewissheit: Schützen die Impfungen auch gegen Omikron? Ist die Variante ansteckender, gar tödlicher?

Die Ministerpräsidenten werden sich schon recht bald wieder zusammenschalten. Der 9. Dezember, der Tag, den Scholz angekündigt hatte, ist aber vielen zu spät. Denn die Zeit drängt, in den Kliniken zählt jede Stunde.

Deshalb läuft Olaf Scholz nun Gefahr, dass ihm das Heft des Handelns von den Ländern aus der Hand genommen wird. Wenn diese sich dem „Team Vorsicht“ von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder anschließen und gemeinsam eine Art Lockdown verhängen, haben die Bundesländer das Vakuum gefüllt, das Merkel und Scholz derzeit hinterlassen.

Bleiben Sie gesund!

Mit vielen Grüßen

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Robert Schneider,
Chefredakteur FOCUS-Magazin

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Drei Thesen um drei

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Endlich gibt es einen Krisenmanager

Jetzt bekommt also auch  Deutschland einen „Corona-General“. Carsten Breuer soll er heißen, derzeit Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr in Berlin. Zwar hätte es „nicht unbedingt eines Generals bedurft“, wie Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery im Gespräch mit FOCUS sagt, aber er und die meisten Experten bestätigen, dass eine koordinierte Führung der Anti-Pandemie-Politik überfällig ist.

Gute Erfahrungen mit klaren Strukturen aus Portugal und Israel, wo die (Auffrischungs-)Impfrate jeweils höher ist als in Deutschland, scheinen das zu bestätigen. Der Ampel-Koalition gebührt das Verdienst, Krisenstab und Expertenkommission ins Leben gerufen zu haben. Jetzt kommt es freilich darauf an, wann Breuer, der noch ungenannte Bundesgesundheitsminister und andere Krisenmanager zu arbeiten beginnen können.

Die Omikron-Variante und die vielen offenen Fragen um sie beweisen, dass nahezu jede Minute zählt.

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Die Generalfrage in der CDU

Drei Männer bewerben sich um das Amt des CDU-Parteichefs, zwei haben spannende Personen für den Posten des Generalsekretärs vorgeschlagen: Friedrich Merz geht mit Mario Czaja ins Rennen, Helge Braun setzt auf Serap Güler. Während viele Merz vorwerfen, dass er zu konservativ sei, muss sich Braun anhören, zu farblos zu sein.

Beide nutzen ihren Personalvorschlag, um das Bild in der Öffentlichkeit zu korrigieren. Ob das gelingen kann, lesen Sie im neuen FOCUS.

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Sex, Lügen und Ghislaine Maxwell

In New York beginnt heute der Prozess gegen Ghislaine Maxwell. Im Auftrag ihres Freundes Jeffrey Epstein soll sie Teenagerinnen für einen Missbrauchsring rekrutiert haben. Epstein beging vor zwei Jahren unter mysteriösen Umständen Selbstmord.

Maxwell könnte nun Einzelheiten ans Licht bringen, die vor allem die amerikanische und britische Oberschicht belasten könnten. Zu den Vertrauten von Epstein und Maxwell sollen unter anderen die Ex-US-Präsidenten Bill Clinton, Donald Trump und der britische Prinz Andrew gehören.

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