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Wochenende Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Samstag, 19.03.2022 | Sonnige, frühlingshafte 10°C. | ||
+ Der Tagesspiegel Spendenverein sammelt Geld für die Ukraine-Hilfe + Hellersdorfer Kampfhunde trainieren Beißkraft an Schaukeln + Die unzähligen freiwilligen Helfer verdienen sich unzählige Goldmedaillen + |
von Lotte Buschenhagen |
Guten Morgen, auch heute beginnen wir den Checkpoint mit einem Blick auf die Ukraine: +++ Der Flughafen Tschornobajewka bei Cherson im Süden der Ukraine steht nach ukrainischer Darstellung weiterhin im Mittelpunkt erbitterter Kämpfe. Die ukrainischen Streitkräfte hätten das russische Militär an diesem Flughafen bereits das sechste Mal überfallen und dem Gegner dort schwere Verluste zugefügt. +++ Angesichts der anhaltenden Kämpfe in der Ukraine warnt die EU-Kommission vor einer Hungersnot in dem Land. „Die Menschen in den belagerten Städten sind apokalyptischen Zuständen ausgesetzt – keine Nahrung, kein Wasser, keine medizinische Versorgung und kein Ausweg“, sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic für humanitäre Hilfe und Krisenschutz. +++ Die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sowie ihre staatliche Unabhängigkeit sind und bleiben für Kiew die sogenannten roten Linien bei den aktuellen Friedensverhandlungen mit Russland. Diese seien „unverrückbar“, betonte der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk am Freitag. Alle weiteren Entwicklungen lesen Sie in unserem Liveblog auf tagesspiegel.de. Updates zur angespannten Lage der Geflüchteten in Berlin lesen Sie im Newsblog. | |||||
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20.000 Geflüchtete hat Berlin seit Beginn des Krieges untergebracht. Angekommen sind jedoch weit mehr: Durchschnittlich 10.000 Menschen steigen jeden Tag aus Zügen, Bussen, Privatautos – Tendenz steigend, sagt Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) dem Tagesspiegel am Freitag. Um die Geflüchteten zu registrieren, haben sich nach Giffeys Hilfsaufruf vom Montag bisher rund 220 Mitarbeitende der Verwaltung freiwillig gemeldet. Ursprünglich von der Bürgermeisterin angestrebt: 400. Wer selbst helfen will – auch in noch so kleiner Weise –, findet auf unserer Homepage weiter unzählige Berliner Adressen, die Hilfe benötigen. Auch Anlaufstellen für ukrainische Geflüchtete haben wir hier gesammelt. Für die sekundenaktuelle Übersicht über Spenden, die dringend an den Bahnhöfen gebraucht werden, klicken Sie sich hinüber auf die Plattform „Adiuto“ – denn: Auf keinen Fall sollten Güter ohne vorherigen Check abgegeben werden, schreibt uns Gründer Simon Gabriel Neuffer. „Wir haben das Problem, dass Menschen Dinge zu den Stationen bringen, die dort stören, ja, zuweilen sogar ein Sicherheitsrisiko darstellen. Das kostet uns einen ungeheuren Aufwand und bringt uns in Konflikt mit den Behörden.“ Finanzielle Spenden nehmen wir direkt beim Tagesspiegel Spendenverein entgegen: Zugunsten unseres Hauptkooperationspartners „Bündnis Entwicklung Hilft“ sammeln wir für die Opfer des Krieges in der Ukraine, in betroffenen Nachbarländern und in Deutschland, vor allem Berlin und Brandenburg. Spendenkonto: Empfänger: Spendenaktion Der Tagesspiegel e.V., Verwendungszweck: „Menschen helfen!/Ukraine“, Berliner Sparkasse BIC: BELADEBE, IBAN: DE43100500000250030942 Bitte Name und Anschrift für den Spendenbeleg notieren. Für die Steuer reicht bei Beträgen bis 300 Euro der Überweisungsbeleg. Grüße gehen an dieser Stelle raus an die FU: Am Mittwoch hat die Uni eine E-Mail verschickt, in der sie die Hausarbeitsfristen für ukrainische Studierende und anderweitig vom Krieg Betroffene verlängert. Schade nur, dass die Abgabe für ein Gros der Seminare schon am Vortag fällig war. Der Wille zählt. | |||||
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Zu den anderen Neuigkeiten des Tages: Die Maske fällt – bald auch in Berlin. Am Mittag hat der Bundestag das neue Infektionsschutzgesetz beschlossen. Damit kommt der vielzitierte „Freedom Day“ für große Teile Deutschlands am Sonntag: Masken müssen demnach nur noch in Pflegeheimen, Kliniken und dem ÖPNV getragen werden, getestet wird nur noch in Heimen, Schulen und in Kitas. Das gefällt Virus und FDP – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der bald vor kognitiver Dissonanz zerbersten müsste, hält das Gesetz für einen Kompromiss. Dennoch ließ auch er verlauten: „Die Pandemie ist leider noch nicht vorbei. Wir brauchen weitere Schutzmaßnahmen.“ In der Hauptstadt dauert es noch bis zum 1. April, bis die Schutzmaßnahmen fallen. Heute Morgen um 9 Uhr kommt der Senat zu einer Sondersitzung zusammen, um die Berliner Übergangsregeln zu beschließen. Tag der Freiheit, Tag des Feierns? Für Risikopersonen ist der Maskenfall ein mehr als fragwürdiger Freiheitsbegriff. Überhaupt scheinen heute frühere Zeiten absurd, in denen wir selbstverständlich ohne Mundschutz – aber dafür mit rasselndem Husten – Bahnen, Supermärkte und Hörsäle mit Viren zusprühten. Die Freiheit, andere mit der Grippe zu beehren? Danke, nein. Meine Maske bleibt auf – auch beim post-pandemischen Schnupfen. | |||||
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Kurzer Blick auf den Demo-Freitag: Große Klappe, nichts dahinter. Von den angemeldeten 17.000 Corona-Protestler:innen hat sich gerade einmal eine niedrige zweistellige Zahl nach Mitte begeben, wie die Polizei am Freitagnachmittag berichtet. Weitreichende Straßensperrungen gab es trotzdem, ab 10 Uhr ging auf der Straße des 17. Juni nichts mehr. Wenige Meter weiter am Brandenburger Tor klebten sich währenddessen sage und schreibe vier Aktivist:innen der „Letzten Generation“ am Boden der Ebertstraße fest, rund um Kanzleramt und Bundestag kamen 15 weitere Klebende dazu (Ankündigung: „massive Blockaden“ im ganzen Stadtgebiet). Dass die Polizei die Klima-Aktivist:innen ausgerechnet mit Sonnenblumenöl abzulösen versuchte (aktuelles Hamsterprodukt Nr. 1!), bietet dabei Stoff für hochinteressante Verschwörungstheorien – Korrelation? Kausalität? Ein andermal. Lautstarke Empörungsrufe der Berliner Opposition sind auch nach diesem Protest selbstverständlich nicht ausgeblieben. Beim schleichenden LKW-Korso für den Tankrabatt (CP vom Donnerstag) fielen diese übrigens noch zaghaft aus. Ein Mysterium! Apropos Spritpreis: Echte Checkpoint-Sparfüchse lösen ihr Dilemma mit einem BZ-Abo – denn das verbindet das Blatt in Schlitzohr-Manier ab sofort mit Tankgutscheinen. Manchmal muss man Opfer bringen. | |||||
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Hier geht’s in der Kurzstrecke nicht weiter – in der Checkpoint-Aboversion verraten wir Ihnen aber, wer in dieser Woche auf unser Berliner Treppchen klettert (und, bei wem es nur für Blech gereicht hat). On top gibt’s einen Wochenendtipp nach dem anderen, denn die Sonne will genutzt werden: Hier entlang. Neben dem Checkpoint lesen Plus-Abonnent:innen unsere exklusiven digitalen Tagesspiegel-Inhalte. Diese Woche besonders oft geklickt: „Mein eigener Vater glaubt mir nicht“: Alexander Kauschanski über den Riss durch ukrainisch-russische Familien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Gefolgsleute um sich versammelt. Wer die Menschen sind, die mit ihm in Kiew ausharren, hat Claudia von Salzen aufgeschrieben. Bauzinsen steigen unerwartet schnell: Was Wohnungskäufer jetzt beachten müssen, weiß Kerstin Leitel. Für Berliner Leser:innen außerdem spannend: „Eklatanter Vertrauensbruch“ durch Berliner Linke: Warum „DW enteignen“ politisch zunehmend isoliert ist, verrät Alexander Fröhlich. „Berlins Behörden treiben uns zum Wahnsinn“: Helfer von Kriegsgeflüchteten fühlen sich hilflos. Christian Hönicke hat sich umgehört. | |||||
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Zum Abschluss eine Runde Bullshit-, äh, Betriebsbingo: Wer bis zum November einen Bachelor in der Tasche hat, möge sich doch bitte bei der Senatsverwaltung für Inneres melden, sagt das gestrige Amtsblatt (S. 702). Für zwei Jahre sucht die Behörde Trainees (Einstiegsgehalt: 3051,16 Euro) und hat dafür wohlklingende Anforderungen, deren Definitionen uns brennend interessieren würden – wir deklamieren: „Was du bist + Teamplayer + konzeptionell + Familienmensch + karrierebewusst + Organizer + uvm.“ Da kann nix mehr schiefgehen! Also, konzeptionelle Familienmenschen (uvm.) Berlins: Hier geklickt. | |||||
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Jung, dynamisch und belastbar hat heute Morgen Lionel Kreglinger (Produktion) diesen Checkpoint verschickt. Garantiert keinen Bullshit schreibt am Montag meine Kollegin Nina Breher. Kommen Sie gut durch das Wochenende! Ihre Lotte Buschenhagen | |||||
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