legen sich Waffennarren blaue Bohnen ins Osternest? Nach den neuen Erkenntnissen zum Amoklauf bei den Zeugen Jehovas frage ich mich umso mehr: Warum dürfen Leute, die sie nicht beruflich benötigen, scharfe Waffen besitzen? Wenn Sie ein gutes Argument kennen: Schreiben Sie mir! Aber bitte nichts, das im Wesentlichen auf einer Freiheits-Argumentation fußt. Ist mir zu dünn, solange ich nicht legal vor der Kita 100 km/h fahren darf und es kein Heroin bei Rossmann gibt. Die Aufarbeitung dieses Falles liefert reihenweise Argumente, ultrarestriktive Waffenvorschriften zu erlassen. 1. Der Vater warnte die Behörden. 2. Ein Vertrauter warnte offenbar den „Hanseatic Gun Club“, wo Philipp F. schoss. 3. Ein konkreter Hinweis ging an die Polizei. Alles half: nichts. Was braucht es noch, um zu dem Schluss zu kommen, dass wir Lichtjahre von funktionalen Kontrollmaßnahmen entfernt sind? +++ Ärger um Tanzverbot-Kontrollen in Hamburg: Nachdem die Polizei in der Nacht zu Karfreitag zahlreiche Clubs kontrollierte, gehen die Betreiber auf die Barrikaden. Das Clubkombinat fordert die Abschaffung des Tanzverbots – und bekommt Unterstützung von einem Senator. +++ Weil eine alleinerziehende Hafenarbeiterin um familienfreundliche Arbeitszeiten gebeten hatte, wurde ihr vom Terminal-Betreiber Eurogate gekündigt. Sie wehrte sich vor Gericht – und gewann. Doch für Karina Willms ist der Albtraum damit noch nicht beendet (M+) +++ Ostern 1968 liegt Revolution in der Luft. In Hamburg gehen Tausende Studenten, Schüler und Lehrlinge auf die Straße, liefern sich erbitterte Schlachten mit der Polizei. Auslöser ist ein Mordanschlag auf Studentenführer Rudi Dutschke in Berlin – und die Mitverantwortung, die sie Demonstranten dafür dem Springer-Verlag zurechnen. 55 Jahre nach den Osterunruhen lässt die MOPO zwei Männer zu Wort kommen, die damals mit dabei waren: den Revoluzzer Karlo Roth und den Polizeibeamten Detlev Hohn. Unglaublich packend, was sie zu erzählen haben. (M+) Frohe Ostern – mit bunten Eiern statt blauen Bohnen und der extradicken MOPO für die Feiertage wünscht Ihnen Maik Koltermann chefredaktion@mopo.de PS: Gestern haben Sie versehentlich den Newsletter von Donnerstag erneut zugesandt bekommen. Dafür bitten wir um Entschuldigung. |