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Lieber Geldanleger,

 

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Viele Anleger sind entsetzt. Ihre Aktien steigen nicht mehr, manche Aktien stürzen komplett ab. Für neue, unerfahrene Aktionäre ein Drama. Dabei hatte ich mehrfach vor dieser Entwicklung gewarnt!


Wichtig für Dich: Der Börsen-Boom setzt sich auch im Jahr 2021 fort – es sind nur ganz andere Aktien gefragt. Welche erfährst Du in diesem Video (hier klicken).

Und nun zum heutigen Thema:



Big Tech „boombastisch“: Alphabet, Amazon, Apple, Facebook und Microsoft im Gewinnrausch!


Nähert sich die Schreckensherrschaft von Corona dem Ende? Es sieht ganz so aus. In den USA ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung geimpft und auch andernorts kommt die Impfwelle voran. Und selbst Nachzügler Deutschland dreht nun langsam auf. Es mehren sich also die Anzeichen dafür, dass demnächst die Infektionszahlen deutlich zurückgehen und dann bald sogar die Schwelle für die sogenannte Herden-Immunität überschritten werden könnte. Damit einhergehend werden schrittweise die Einschränkungen, der Lockdown, aber auch die Abstands- und Hygiene-Vorschriften zurückgefahren und vielleicht können wir uns bald wieder ohne Masken unterhalten.

Im Zuge dieser Entwicklungen haben abgestrafte Corona-Verlierer und konjunktursensible Aktien Oberwasser. Ihre Kurse haben sich stark erholt, während im Technologie-Sektor viele Werte noch weit unter ihren vormaligen Höchstständen notieren. Gerade dieser Sektor hatte ja sehr stark von Stay@Home, Home-Office und Lockdown profitiert und nun bestehen Sorgen, dass die Zeit der wunderbaren Wachstumsraten vorbei sein könnte.

Es gibt aber nicht nur hippe junge Wachstums-Unternehmen, sondern auch die Technologie-Schwergewichte, die die Aktien-Indizes seit der Finanzkrise so massiv nach oben gezogen haben. Viele Marktbeobachter haben ein Ende ihrer Dominanz ausgerufen, weil sie von den „jungen wilden Überfliegern“ überrundet würden.

Was die Aktien-Kursentwicklung angeht, sind die Tech-Dinos schwerfälliger. Was aber auch nicht verwundern kann, denn sie bringen ja Gewichte von mehr als 1 Billion US-Dollar auf die Waage. Da fällt es schwer, deutlich zweistellig zu wachsen. Auch weil der „adressierbare Markt“ nicht unendlich ist.

Schaut man auf die Aktien-Kurse von Amazon, Apple, Facebook und Microsoft, so sieht man deutliche Parallelen: Nach dem starken Corona-Einbruch erfolgte eine ebenso schnelle Korrektur nach oben und zumeist sogar ein Überschreiten der vorherigen Höchstkurse mit anschließender längerer Konsolidierungsphase. Nur Alphabet sticht aus diesem Muster hervor, denn der Kurs erholte sich weniger stark, kletterte in der Folgezeit aber schier unaufhörlich weiter an. Möglich, dass auch die deutlich ausgeweiteten Aktien-Rückkäufe hier eine Rolle spielen.

Jetzt zeigt sich: Die Konsolidierungsphase war die Ruhe vor dem Sturm, der nun losbricht in Form der Zahlen zum 1. Quartal, die bei allen 5 Tech-Dinos für Begeisterung sorgen.


 Alphabet 

Alphabet steigerte im 1. Quartal 2021 seine Erlöse um 34 Prozent auf 55,3 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Vorjahreswert und das operative Ergebnis hat sich von 7,98 auf 16,44 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt. Der Gewinn je Aktie sprang sogar von 14,89 auf 58,61 US-Dollar je Aktie, allerdings sollte man das nicht überwerten. Denn hier spielt das Bewertungsergebnis eine maßgebliche Rolle, also der Gewinnanteil aus der Aufwertung von Unternehmensbeteiligungen.

Und dank der starken Börsen fallen hier Zuschreibungen an, die seit einigen Jahren dann auch im Gewinn ausgewiesen werden müssen. Der hat damit seine Aussagekraft weitgehend verloren, so dass man sich lieber auf das operative Ergebnis fokussieren sollte.

In seinen jeweiligen Segmenten konnte Alphabet überzeugen. Die Werbeerlöse beliefen sich auf 44,7 Milliarden US-Dollar und legten damit um 11 Milliarden US-Dollar zu. Besonders beeindruckend war das Umsatz-Wachstum bei YouTube, das bei 49 Prozent lag, während die Werbeerlöse deutlich auf 6,01 Milliarden US-Dollar zulegten. YouTube wächst damit neben dem Suchmaschinen-Geschäft rasant zum zweiten Gewinnstandbein des Konzerns heran. Im Netzwerkgeschäft steigerte Alphabet den Umsatz um 30 Prozent auf 6,8 Milliarden US-Dollar.

Etwas anders sieht es bei der Google Cloud aus. Die spielt nach wie vor Verluste ein und wuchs auch nur im Rahmen der Erwartungen. Die erzielten 4,1 Milliarden US-Dollar Umsatz waren immerhin 52 Prozent mehr als Im Vorjahr. Damit hinkt Google weiterhin erheblich hinter Weltmarktführer AWS (Amazon) und dem Zweitplatzierten Azure (Microsoft) hinterher – die auch noch beide enorme Gewinne im Cloud-Segment einfahren. Google hat hier noch einen Berg an Hausaufgaben vor sich.

Am Ende wuchs der Cashberg von Alphabet nun auf 135 Milliarden US-Dollar an; alleine in den letzten vier Quartalen kamen 50 Milliarden hinzu. Alphabet hat nun weitere Aktien-Rückkaufe im Volumen von 50 Milliarden US-Dollar angekündigt.

Alphabet Inc. (ISIN: US02079K3059)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 21e/22e/23e
Kurs
A14Y6F / GOOGL
1,67 Bio. USD
27 / 26 / 23
2.350,81 USD


 Amazon 

Im 1. Quartal steigerte Amazon den Umsatz im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 108,5 Milliarden US-Dollar, während der Nettogewinn sich um mehr als das Dreifache auf den Rekordwert von 8,1 Milliarden US-Dollar bzw. einen Gewinn je Aktie von 15,79 US-Dollar hochschraubte.

Dabei bleibt das Cloud-Segment Amazon Web Services die Ertrags- und Wachstumsperle des Konzerns. AWS generierte im 1. Quartal Erlöse von 13,5 Milliarden US-Dollar und damit rund ein Drittel mehr als im Vorjahr, bei einem von 3,1 auf 4,2 Mrd. US-Dollar erhöhten Betriebsgewinn. Mit 47 Prozent Anteil am gesamten Betriebsgewinn von Amazon steuert AWS annähernd die Hälfte bei.

Und so beeindruckend diese Zahl auch ist, zeugt sie doch von Amazons neuer Stärke. Denn vor einigen Jahren stammte der Gewinn fast ausschließlich aus dem Cloud-Segment, während Amazon im E-Commerce gerade mal auf eine schwarze Null kam. Diese Zeiten sind vorbei, auch weil Amazon immer stärker auf das Plattform-Modell setzt und so die Umsätze und Gewinne deutlich(er) zulegen. Besonders stark zeigte sich der Bereich E-Commerce im Heimatmarkt USA.

Ebenfalls immer wichtiger wird die Online-Werbung für Amazon, die Amazon auf seiner E-Commerce-Seite generiert. Die Werbeeinnahmen steuern den größten Anteil zur Rubrik „andere Umsätze“ bei, die im 1. Quartal um 73 Prozent auf 6,9 Milliarden US-Dollar zulegten.

Das Management gab zudem einen seltenen Einblick, wie sich das Streaming-Geschäft entwickelt hat. Amazon Prime Video verfügt nun über 175 Millionen Mitglieder, die aktuell rund 70 Prozent mehr Inhalte konsumieren als vor der Corona-Pandemie. Die weltweite Gesamtzahl aller Prime Mitglieder liegt inzwischen bei über 200 Millionen – und diese sorgen durch ihre Mitgliedsgebühren für einen stetigen und steigenden Einnahmestrom.

Der weitere Ausblick kann überzeugen. Im 2. Quartal sollen die Erlöse in einer Spanne zwischen voraussichtlich 110,0 und 116,0 Milliarden US-Dollar liegen, was auf Jahressicht ein Wachstum zwischen 24 und 30 Prozent bedeuten würde.

Über die im Vorfeld mal wieder aufgekommene Spekulation hinsichtlich eines Aktien-Splits ließ Amazon nichts verlauten. Dieser hätte allerdings große Bedeutung, denn wenn die Aktie nur stark genug gesplittet wird, könnte sie Aufnahme in den Dow Jones Index finden (das liegt an der antiquierten Zusammensetzungsmethodik des Dow, denn die erfolgt kursgewichtet). Bei Apple war dies vor einigen Jahren auch der Grund für den vorletzten Aktien-Split und die iPhone-Aktie wurde gleich zum Schwergewicht des Index. Und musste deshalb von den vielen Index-Fonds und ETFs gekauft werden. Dem Kurs hat das keinesfalls geschadet.

Amazon.com, Inc. (ISIN: US0231351067)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 21e/22e/23e
Kurs
906866 / AMZN
1,75 Bio. USD
65 / 50 / 36
3.505,96 USD


 Apple 

Und da sind wir schon beim Apfel-Konzern, der ebenfalls mit seinen Quartalszahlen zu überzeugen wusste. In seinem zweiten Geschäftsquartal steigerte Apple den Umsatz im Jahresvergleich um 54 Prozent auf 89,6 Milliarden US-Dollar und konnte den Gewinn mit 23,6 Milliarden US-Dollar bzw. 1,40 US-Dollar je Aktie mehr als verdoppeln.

Im Vorfeld hatte es große Bedenken hinsichtlich eines angeblich schwachen iPhone-Absatzes in China sowie Einschränkungen aufgrund des Chip-Mangels gegeben. Aber Apple strafte diese Spekulationen Lügen. Das iPhone spielte knapp 48 Milliarden US-Dollar an Umsatz ein, und damit rund 66 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei den Mac-Computern lag das Plus sogar bei 70 Prozent und der Umsatz bei 9,1 Milliarden US-Dollar. Noch gefragter waren iPads deren Umsatz um 79 Prozent auf 7,8 Milliarden US-Dollar anwuchs.

Dabei wird Europa für Apple immer wichtiger. Die Erlöse stiegen hier im Jahresvergleich um 56 Prozent auf knapp 22,3 Milliarden US-Dollar. Das Geschäft in China wuchs sogar um 87 Prozent auf 17,7 Milliarden US-Dollar – allerdings lag China bei Corona auch einige Monate voraus und hatte im 1. Quartal 2020 bereits massive Einschränkungen und Lockdowns zu verzeichnen mit entsprechenden Umsatzeinbrüchen, so dass die Vergleichsbasis hier viel niedriger ist und die Erholungszuwächse dem entsprechend hoch. Die prozentuale Steigerung kann also nicht einfach auf das Gesamtjahr fortgeschrieben werden.

Die Services-Umsätze konnten nicht ganz so beeindrucken. Mit dem App Store, der iCloud und Abo-Diensten wie Apple Music wurden 27 Prozent mehr erlöst als im Vorjahresquartal. Diese Erlöse sind die stetige Einnahmequelle von Apple und sorgen für Beständigkeit. Anders als Verkaufserlöse fallen sich nicht einmalig und hoch an, sondern in kleinen Teilbeträgen über monatliche Raten. Daher ist das sich beschleunigende Abonnenten-Wachstum sehr erfreulich, denn Apple konnte 40 Millionen neue monatlich zahlende Kunden hinzugewinnen.

Apple verdient Unmengen an Geld und hatte dies über viele Jahre lang angehäuft. Inzwischen fährt man eine andere Strategie und möchte seinen Cashberg komplett auf null reduzieren – der Cashflow ist einfach so gewaltig, dass man keine „Kriegskasse“ mehr benötigt.

Aber das Geld wird nicht in die Dividenden fließen, denn die erhöht Apple nur um magere 7 Prozent. Stattdessen wird das Aktien-Rückkaufprogramm um weitere 90 Milliarden US-Dollar aufgestockt. Und, nicht zu vergessen, Apple hatte vor einigen Tagen angekündigt, alleine in den USA innerhalb der nächsten 5 Jahre 430 Milliarden US-Dollar zu investieren. Eine gewaltige Summe, die höher liegt als das Haushalts-Budget der meisten Staaten auf der Welt.

Apple Inc. (ISIN: US0378331005)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 21e/22e/23e
Kurs
865985 / AAPL
2,23 Bio. USD
26 / 26 / 25
132,75 USD


 Facebook 

Der am meisten gehasste Konzern aus unserer Tech-Dino-Liste ist wohl die Social Media-Plattform Facebook mit ihrem nicht minder verhassten Gründer Mark Zuckerberg. Dennoch wächst sie und ist erfolgreicher denn je (warum hassen den alle, ist der Bayern-Fan?; Anm. Armin).

Im 1. Quartal steigerte Facebook seine Erlöse im Vorjahresvergleich um 48 Prozent auf 25,4 Milliarden US-Dollar. Das operative Ergebnis wuchs sogar um 93 Prozent auf knapp 11,38 Milliarden US-Dollar, wodurch sich die operative Marge von 33 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 43 Prozent verbesserte. Unterm Strich steht ein um 94 Prozent verbessertes Nettoergebnis von knapp 9,5 Milliarden US-Dollar, während das Ergebnis je Aktie (verwässert) 3,30 US-Dollar betrug (Vorjahr: 1,71 US-Dollar).

Der operative Cash-Flow wuchs auf 12,24 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 11 Milliarden) und der Free Cash-Flow auf 7,82 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 7,34 Milliarden).

Facebook und seine weiteren Dienste (Facebook Messenger, WhatsApp, Instagram) stoßen langsam an ihre Wachstumsgrenze, doch sie konnten ihre aktiven User nochmals weiter steigern. Die täglichen Aktiven (DAU) legten um 8,1 Prozent auf 1,88 Milliarden zu und die monatlich Aktiven (MAU) auf 2,85 Milliarden. Damit nutz fast jeder dritte Mensch auf der Welt mindestens einmal im Monat eines der Angebote des Facebook-Konzerns.

Während das Nutzerwachstum an seine Grenzen stößt, geht Facebook in die Breite. Mit anderen Worten: Es werden weitere Services ausgerollt, die die Nutzer auf den Seiten halten sollen. Während das Anzeigengeschäft boomt (und das, obwohl man politische Werbung weiterhin unterlässt), bietet Facebook künftige Wachstumstreiber, wie Augmented Reality, Virtual Reality und Metaverse. Darüber hinaus beginnt Facebook gerade erst, WhatsApp und Instagram zu monetarisieren und mit Payment-Funktionen auszustatten. Hier dürften die nächsten Gewinntreiber lauern.

Und auch der Ausblick ist erfreulich: Das starke Wachstum der Werbeerlöse im 1. Quartal wurde durch einen Anstieg des Durchschnittspreises pro Anzeige um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einen Anstieg der Anzahl der ausgelieferten Anzeigen um 12 Prozent getrieben.

Facebook geht davon aus, dass das Wachstum der Werbeerlöse auch im weiteren Verlauf des Jahres 2021 in erster Linie durch den Preis getrieben sein wird. Was daran liegt, dass die Corona-Einschränkungen fallen und die Menschen wieder verstärkt andere Aktivitäten nutzen werden, als vor dem Rechner oder Smartphone zu sitzen und Facebook zu nutzen.

Auf der anderen Seite kehren ehemalige wichtige Werbekunden zurück, denn während der Corona-Lockdowns haben Tourismus-Anbieter, Hotels, Gastronomie und Event-Veranstalter natürlich keine Werbung geschaltet. Da der Werbeplatz nicht unbegrenzt zur Verfügung steht, sorgt eine stärkere Nachfrage für höhere Preise. Wie schön für Facebook...

Facebook (ISIN: US30303M1027)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 21e/22e/23e
Kurs
A1JWVX / FB
934 Mrd. USD
26 / 22 / 19
325,00 USD


 Microsoft 

Zum Schluss blicken wir noch auf Microsoft und damit auf das einzige Unternehmen, das hervorragende Zahlen vorlegte, dessen Aktienkurs im Anschluss aber um mehrere Prozent fiel.

Mit einem Umsatzzuwachs von 19 Prozent auf 41,71 Milliarden US-Dollar lieferte Microsoft sein stärkstes Quartal seit mehreren Jahren ab. Auch der Gewinn stieg und zwar um 31 Prozent auf 17 Milliarden US-Dollar bzw. 1,95 US-Dollar je Aktie.

Vor allem die anhaltend starke Nachfrage nach Desktop-PCs und Notebooks befeuerte die Geschäfte dank des Betriebssystems Windows und eigener Hardware wie den Surface-Books. Die Surface-Umsätze legten gegenüber dem vorangegangenen Quartal um 12 Prozent und das Geschäft mit den Windows-Lizenzen um rund 10 Prozent zu.

Die Fantasie spielt aber in der Cloud. Azure packte 50 Prozent drauf und damit erneut deutlich mehr als Platzhirsch AWS, zu dem man immer schneller aufschließt. Beeindruckend ist das Wachstum auch deshalb, weil Analysten mit einer Abschwächung der Wachstumsrate auf 46 Prozent gerechnet hatten. Microsoft investiert viel in spezielle Branchen-Clouds, um sich noch besser vom Wettbewerb abzusetzen. Das kommt an, kostet aber auch erstmal viel Geld. Dem entsprechend sank die operative Marge der Cloud-Sparte von 44,5 auf 42,5 Prozent.

Ein weiteres Wachstumselement ist Microsoft Teams. Die Anzahl der Nutzer der Kollaborations-Plattform stieg zwischen November 2019 und März 2021 von 20 auf 145 Millionen. Der Umsatz bei Microsoft Dynamics 365 und Office 365 Commercial stieg um 45 bzw. 22 Prozent und die Nutzerzahlen beim Karrierenetzwerk LinkedIn zogen um 25 Prozent an.

Die Xbox-Sparte verzeichnete ein Umsatzplus von 34 Prozent, ihre Unterabteilung „Hardware“ machte gar einen 232-Prozent-Sprung nach oben. Die Nachfrage nach der Next-Gen-Konsole ist ungebrochen.

Wie auch Apple könnte Microsoft von der zunehmenden Knappheit bei den Micro-Chips getroffen werden, da man immer mehr Hardware anbietet. Ein Problem, das immer mehr Branchen trifft, sogar die Automobil-Industrie. Und schnelle Abhilfe ist nicht in Sicht.

Microsoft will aber nicht nur organisch wachsen, sondern sieht sich auch gezielt nach Übernahmezielen um. Nachdem die Übernahme von TikTok nicht geklappt hat und man wohl auch bei Discord nicht zum Zuge kommt, kauft Microsoft das KI-Unternehmen Nuance, dessen Technik vor allem im Gesundheitswesen eingesetzt wird. Microsoft stärkt so seine Marktstellung im Gesundheits-Sektor und will hier seine Cloud-Angebote durch den Ausbau seiner Spracherkennungsfähigkeiten attraktiver machen.

Microsoft Corp. (ISIN: US5949181045)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 21e/22e/23e
Kurs
870747 / MSFT
1,90 Bio. USD
32 / 31 / 27
251,59 USD


Mein Fazit:

Alle 5 Unternehmen haben starke Zahlen präsentiert. Alle gehören zu den Corona-Gewinnern, haben partiell aber auch unter Corona gelitten. Wie Apple und Microsoft durch das Schließen ihrer Flagship-Stores oder Google und Facebook durch den Einbruch bei den Werbeanzeigen. Amazon musste Milliarden-Investitionen in die Lagerlogistik und Warenströme leisten, um sie Corona-konform zu gestalten.

Alle Unternehmen haben sich den Herausforderungen gestellt und haben sie gemeistert. Alle haben ihre dominante Marktstellung weiter ausgebaut, fahren steigende Umsätze, Cashflows und Gewinne ein.

Alle, bis auf Microsoft, sind ins Fadenkreuz der Justiz und der Kartellbehörden geraten, weil sie ihre dominierende Marktstellung zum Schaden der Verbraucher und Konkurrenten oder der eigenen Kunden ausgenutzt haben sollen. Ihnen allen drohen hohe Strafen oder sogar die Zerschlagung. Doch diese Entscheidungen stehen noch lange nicht an. Bis es hier ein abschließendes Urteil gibt und dieses ggf. umgesetzt wird, werden noch viele Jahre vergehen. Anschließend wären Berufungsverfahren und damit weitere jahrelange Verzögerungen zu erwarten.

Microsoft hat als einziges der Unternehmen ein solches Verfahren schon hinter sich. Und verloren. Das Urteil lautete auf Zerschlagung. Aber es wurde nie umgesetzt, weil sich nach mehr als 10 Jahren Verfahrensdauer am Ende der eigentliche Grund längst erledigt hatte: Die Dominanz des Internet Explorers, der mehr als 90 Prozent des Marktes abdeckte, war Geschichte. Er war abgelöst worden durch Firefox und später Chrome. Die Zerschlagung Microsofts hatte seine Dominanz beenden sollen und als das Fallbeil endlich hätte fallen sollen, hatte die Konkurrenz den Verurteilten längst aus dem Weg geräumt. So kann es, muss es aber nicht, auch bei den Verfahren gegen die vier anderen Dominatoren ausgehen.

Bis dahin bleiben sie das Maß der Dinge. Ihre Qualität speist sich aus ihrem dominanten, kaum angreifbaren Geschäftsmodell, das einem breiten ökonomischen Burggraben gleichkommt. Hieraus generieren sie enorme Cashflows, die weit mehr einspielen, als für Investitionen sinnvoll ausgegeben werden können. Auch deshalb stecken die Unternehmen zunehmend Geld in Aktien-Rückkäufe – außer Amazon, denn die investieren weiter den Großteil ihres Cashflows in ihre Expansions-Strategie.

Der Erfolg dieser 5 Unternehmen spiegelt sich in ihren Aktien-Kursen wider, die alle auf oder nahe ihrer Allzeithochs notieren. Und als schwergewichtige Mitglieder des S&P 500 diesen maßgeblich in die Höhe treiben. Im Dow Jones sind bisher nur Apple und Microsoft vertreten.

Ihre Gewaltigkeit kann man auch anhand einer anderen Zahl ermessen: die kombinierte Börsenkapitalisierung von Apple, Microsoft, Amazon und Alphabet liegt bei rund 7,5 Billionen US-Dollar und ist damit höher als das BIP aller Länder der Welt zusammen mit Ausnahme der USA und Chinas.

Es bleibt die Erkenntnis, dass Qualität ihren Preis hat, aber auch ihren Wert. Man muss nicht unbedingt auf die heißesten Aktien-Werte setzen, um langfristig an der Börse Erfolg zu haben. Um überdurchschnittliche Renditen einzufahren reicht es durchaus, auf die besten der großen Werte zu setzen. Wer sich die Geschäftszahlen und die Aktien-Kurse der letzten 10 oder 5 Jahre ansieht, erkennt schnell, weshalb gerade Alphabet, Amazon, Apple, Facebook und Microsoft zu den Überfliegern gehören.

Gleichzeitig bieten sie, trotz der im historischen Vergleich hohen Bewertungen, auch ein Sicherheitsnetz: Durch ihren Burggraben, durch ihre gewaltigen Cashflows und ihre Kriegskasse. Deshalb haben sich ihre Aktien-Kurse bisher immer relativ schnell von Kurseinbrüchen erholt. Sie stehen auch Krisen gut durch und haben die Power, sie sogar zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Daher sollten sie einen festen Platz als Basis-Werte in jedem gut sortierten Depot haben, diese Wachstums-Aktien mit Value-Qualitäten.


Die heutige Ausgabe entstand wieder in Zusammenarbeit mit Michael C. Kissig,
Value Investor und Betreiber des Blogs
„iNTELLiGENT iNVESTiEREN“.

Hinweispflicht nach §34b WpHG: Der/die Verfasser ist/sind in ein oder mehreren der oben genannten Wertpapieren/Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels investiert: Alphabet, Amazon, Apple, Facebook & Microsoft. Es können daher Interessenskonflikte vorliegen. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

 


 

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Viel Erfolg bei Deinen Finanzentscheidungen &
ein schönes Wochenende wünscht Dir

Dein
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report

>> Die nächste Ausgabe erscheint am 8. Mai

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