Warum? Immer wieder ertappe auch ich mich dabei, wie ich in das große Klagen einsteige, dass alles so schön und einfach wäre, wenn doch nur die Anderen nicht wären. Die Anderen, die sich uns in den Weg stellen, uns nicht hören, uns übergehen oder meinen, alles besser und vor allem alleine machen zu können.
Aber was nützt uns ein Träumen von einem besseren Morgen, wenn wir selbst nicht diejenigen werden, die in diesem Morgen leben? Deshalb mein Vorschlag heute: Beginnen wir, selbst demokratischer zu werden. Jeden Tag ein bisschen. Ich übe mich seit über 30 Jahren darin – und habe immer noch viel zu lernen. Wie kann ich andere Meinungen außer meiner eigenen zulassen? Wie sehr kann ich wirklich auf meine Gegnerinnen und Gegner zugehen? Wie sehr bin ich eigentlich in der Lage, die andere Perspektive in der anderen Meinung zu erkennen? Wie kann ich damit umgehen, überstimmt zu werden? Wie erlebe ich mich in der Minderheit? Wir leben in einer Demokratie. Aber diese Demokratie ist nur so demokratisch, wie wir auch demokratisch sind. Wer fordert, gehört zu werden, muss selbst zuhören können. Wer Toleranz erwartet, muss selbst tolerant sein. Wer Minderheiten schützen will, muss sich selbst als Minderheit erleben. Wer Lösungen vorschlägt, muss auch andere nach Lösungen fragen. Demokratiefitness macht Spaß, und ist so lehr- wie hilfreich. Wir bei Mehr Demokratie trainieren uns und bieten Trainings an. Und: Auf Demokratiefitness haben nicht nur die Erwachsenen Lust. Sie ist auch für Kinder und Jugendliche geeignet. Das Beste aber ist, dass die Trainings jedem Vortrag über Demokratie Konkurrenz machen und auf einfache Weise demokratische Erlebnisse erzeugen: Die Demokratie steckt mit einem Mal in uns – wir verkörpern sie! Ich werde jeden Tag ein bisschen mehr Demokratin, indem ich selbst jene werde, die ich mir in anderen wünsche. Und wie fit sind Sie? Es grüßt Sie herzlich Ihre |