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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 18.08.2023 | Sonne-Wolken-Mix, 19 bis 30°C. | ||
+ Keine Parkscheine für Gäste: Absurde Szenen bei der Parkraumbewirtschaftung + Tempo machen beim Tempelhofer Feld + Rettung in Echtzeit: Vivantes-Notaufnahmen zeigen Wartezeit jetzt online + |
von Anke Myrrhe und Lotte Buschenhagen |
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Guten Morgen, über den Atlantik schickt CP-Leser Florian Schramm diese Grüße: „Kaffee und Checkpoint zum Sonnenaufgang am Ohio River mit Blick auf die John A. Roebling Brücke und Cincinnati. Grüße aus Covington, Kentucky“ | |||
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Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint-aktion@tagesspiegel.de. | |||
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aus gegebenem Anlass starten wir heute mit einem Zitat von einem der vielleicht größten Philosophen unserer Zeit: Benjamin Blümchen. „Nichts, was Spaß macht, ist unnütz.“ Das gilt selbstverständlich ganz besonders für die Lektüre dieses Newsletters. Und weil das Schreiben mindestens ebenso viel Spaß macht (echt wahr), melde ich mich nach einer etwas längeren Auszeit nun offiziell zurück. Es ist mir eine Freude! | |||
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Viel Freude haben auch Berliner Autofahrer in den Sommerferien – sofern sie sich nicht in die Blechlawinen Richtung Ostsee et al. quälen, sondern ausgiebig die Parkplatzvielfalt zu Hause genießen. Die war in diesem Jahr vielerorts noch viel größer als in den Vorjahren. Denn die – Achtung, Wortmonstrum – „Parkraumbewirtschaftung“ soll im Innenstadtbereich Schritt für Schritt ausgebaut werden. Allein in Tempelhof-Schöneberg sind in diesem Jahr bereits sechs neue Zonen hinzugekommen, zwei weitere folgen in Kürze. Hier wurden innerhalb eines Jahres (Juli 22 bis Juli 23) laut Bezirksamt bereits 24.224 Parkausweise ausgestellt. In den Sommerferien führt das nun zu teils absurden Situationen: Der Besuch muss zwei Kilometer weit weg parken, während vor der Haustür alles frei ist. Alternativ könnten die Gäste natürlich auch drei Euro pro Stunde bezahlen und das bitte Montag bis Freitag, 9 bis 22 Uhr, sowie sonnabends, 9 bis 18 Uhr. Macht bei einer Woche mehr als 200 Euro. Müsste es da nicht eine unkomplizierte Gästeregelung geben? Umgehende Antwort vom Bezirksamt: Leider nein. Es gibt zwar Regelungen für Gäste, allerdings nur in Einzelfällen und mit Begründung wie gesundheitliche Einschränkungen oder Angehörigenpflege. „Zu viele Ausnahmen würden die Steuerungswirkung der Parkraumbewirtschaftung verringern“, teilte ein Referent der verantwortlichen Stadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne) mit. Nachfrage: Wie viele Gästevignetten hat der Bezirk denn in diesem Jahr schon ausgestellt? Antwort: Keine. Berlin, du kannst so gastfreundlich sein. | |||
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Ist das Wohnungsbündnis noch zu retten? Nachdem die Adler Group (18 000 Wohnungen in Berlin) das „Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen“ verlassen hat (um die Mieten zu erhöhen), ist die Stimmung ähnlich wie bei den Wohnungssuchenden in der Stadt (Benjamin Blümchen hätte jedenfalls kein Zitat dafür). In der Stadtentwicklungsverwaltung bemüht man sich um Ruhe: „Wir gehen nicht von weiteren Austritten aus“, teilte uns der Sprecher von Christian Gaebler (SPD), Martin Pallgen, gestern mit, ohne aufzuführen, wie man zu dieser Annahme kommt. „Die Vereinbarungen im Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen sind Selbstverpflichtungen, deren Einhaltung von den Partnerinnen und Partnern zugesichert worden ist und gegenseitig erwartet wird“, sagt Pallgen. „Die Umsetzung der Selbstverpflichtungen liegt in der Verantwortung der Bündnispartnerinnen und -partner.“ Oder wie es Sevim Aydin, Sprecherin für Wohnen und Mieten für die SPD im Abgeordnetenhaus, formuliert: „Ansonsten hat das Bündnis keinen Mehrwert.“ Wie es den dennoch haben könnte, ist allerdings völlig offen. Genauso wie die meisten Wohnungsgesuche. | |||
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Apropos: Was weiß Berlin eigentlich über die Spekulation mit Grundstücken und Baugenehmigungen? Offenbar nicht viel. Auf die Frage, wie viele Genehmigungen erloschen sind, weil auch nach sechs Jahren nicht fertig gebaut wurde (Q: Anfrage Gennburg/Schenker, Linke), kommt aus den Bezirken ein bunter Strauß Ausreden: „Dazu wird keine Statistik geführt.“ (Praktisch) „Diese Frage kann aufgrund des erheblichen Arbeitsaufwandes und der derzeitigen Personalsituation in der Kürze des zur Verfügung gestellten Zeitraums nicht mit belastbaren Zahlen beantwortet werden.“ (Schade) „Hierüber besteht kein Überblick.“ (Immer gut). Nur Pankow und Spandau können verlässliche Zahlen liefern: 2022 und 2023 sind im Norden zwölf Genehmigungen erloschen, weil nicht fertig gebaut wurde, im Westen keine. Und wie sollen die Bezirke mit Spekulationsvorhaben umgehen, die die Baugenehmigung verfallen lassen? Klar: „Es muss eine neue Genehmigung beantragt werden.“ Problem gelöst. | |||
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Aber das macht ja nichts, dann bauen wir eben alles aufs Tempelhofer Feld, nicht wahr? Die CDU will jetzt jedenfalls alle Grünen-Träume per Volksentscheid abräumen, und zwar noch vor der nächsten Wahl. „Schon 2024 müssen die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs vorliegen“, sagte CDU-Fraktionschef Dirk Stettner meinem Kollegen Christian Latz. „Danach werden wir die Bürgerbeteiligung durchführen, damit wir bis Ende 2025 wissen, was wir dort machen werden.“ Erst denken, dann machen – klingt zumindest nach einem Fortschritt im Verhältnis zu so mancher Verkehrssenatorin (grün wie schwarz). Wobei es wohl für kaum einen Ort der Welt bereits so viele Ideen (und Wettbewerbe) gab wie für diesen – vielleicht mal reinhören in unsere Podcast-Folgen „Berliner & Pfannkuchen“ vom 24. und 31. März. Spoiler: Vom Berg bis zur Vollbebauung war so ziemlich alles dabei. Und übrigens: Auch wir haben da ein paar neue Ideen (für unseren Podcast, nicht fürs Feld). Mehr dazu gibt’s in wenigen Tagen. | |||
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Apropos Orte, für die schon jemand mal eine Idee hatte, Teil II: ICC. Von der Flüchtlingsunterkunft bis zum Impfzentrum war auch da schon viel Schönes dabei. Letzte Idee, was man draus machen könnte: ein Kongresszentrum. Nicht schlecht, oder? Bevor es so weit ist, können Sie aber noch mal reinschauen: Fast zehn Jahre nachdem das Messezentrum geschlossen wurde, öffnet das Landesdenkmalamt die Hallen am 9. und 10. September erstmals 48 Stunden lang. Vorher seien bei wenigen Veranstaltungen zwar schon einzelne Räume zu besichtigen gewesen, sagte Visit-Berlin-Sprecher Christian Tänzler dem Checkpoint. Aber dass das ganze „Raumschiff“ jetzt geöffnet wird (und zwar kostenlos, hier), ist eine Premiere. Bloß nicht abheben. Ein „Tag der offenen Tür“? Otto: „Dafür ist Benjamin Spezialist, wenn der durch eine Tür geht, bleibt die garantiert offen.“ | |||
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Hallo ChatGPT, kannst du uns zum heutigen Tag der schlechten Poesie mal einen Beitrag mit Berlin-Dreh liefern? In Berlin, oh du Grau und Bunt, Wo Beton trifft auf Street-Art-Kunst, Die Ampeln blinken Rot und Grün, In diesem Stadtdschungel, ein wilder Ritt. Die U-Bahn rattert, die S-Bahn braust, Im Stau steckt jeder, der Auto vertraut, Die Spree fließt leise durch Beton und Stahl, Ein Fluss der Geschichten, doch auch manchmal schal. Die Currywurst duftet, der Döner ruft, Die Clubnächte lang, die Partys voll Luft, Berliner Luft, Berliner Charme, Eine Stadt, die niemals schläft, oh welch ein Alarm! ChatGPT, oh welch ein Schmarrn! Lassen wir lieber noch mal Benjamin Blümchen sprechen: Otto: „Computer können doch alles.“ Benjamin: „Auch auf der Wiese liegen und ,Töröö‘ machen?“ Die Frage reichen wir mal an ChatGPT weiter... | |||
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