Liebe Frau Do, schön, dass Sie sich auch am letzten Arbeitstag der Woche Zeit für unseren Newsletter nehmen. Neben den leider immer dramatischeren Nachrichten aus Kabul geht es heute um ein ungewöhnliches Interview mit einem Top-Ermittler der Polizei, die Konsequenzen des Urteils zu Datteln 4 und eine besondere Ausstellung für die Menschen an Rhein und Ruhr. Legen wir los! Heute wichtig: Explosionen in Kabul: Bei Anschlägen in der Nähe des Flughafens der afghanischen Hauptstadt sind nach Pentagon-Angaben 13 US-Soldaten ums Leben gekommen. Mindestens 60 afghanische Bürger wurden getötet, mehr als 140 verletzt. Der örtliche Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte den Anschlag für sich. US-Präsident Joe Biden drohte den Terroristen daraufhin mit Vergeltung: „Wir werden Euch jagen und Euch dafür bezahlen lassen.“ Die aktuellen Entwicklungen finden Sie auch heute in unserem Newsblog. Cold Cases: Mein Kollege Christian Schwerdtfeger hatte die seltene Gelegenheit, mit einem der Top-Ermittler vom Landeskriminalamt ein langes Gespräch zu führen. Thomas Jungbluth spricht erstmals über eine rätselhafte Mordserie, den „Rhein-Ruhr-Ripper“ und erklärt, warum ihm der Sprengstoffanschlag am Düsseldorfer Wehrhahn bis heute nicht aus dem Kopf geht. Das spannende Interview lesen Sie hier.
Streik: Die Gewerkschaft Verdi will heute mit Warnstreiks im Einzelhandel den Druck auf die Arbeitgeber im laufenden Tarifkonflikt erhöhen. In NRW sollen den Angaben zufolge mehr als 100 Betriebe betroffen sein, darunter einige Filialen von Kaufland, H&M, Douglas, Saturn und Zara. Noch mehr aktuelle Nachrichten gibt es zum Hören – von Montag bis Samstag jeden Morgen ab 5 Uhr in unserem „Aufwacher“-Podcast. Meinung am Morgen: Das Versagen des Westens: Afghanistan versinkt von Tag zu Tag tiefer im Chaos. Wenn kein westlicher Geheimdienst geahnt haben will, dass die Taliban das Land binnen weniger Tage übernehmen, hält das mein Kollege Holger Möhle für unglaubwürdig. In seinem engagierten Leitartikel fordert er, dass wir unsere Außen- und Verteidigungspolitik auf neue Füße stellen. Datteln 4: Zum zweiten Mal hat ein NRW-Gericht jetzt den Bebauungsplan für das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 für unwirksam erklärt. Klimaschützer haben das Verwaltungsrecht als mächtige Waffe entdeckt. Warum das Urteil nicht nur Uniper und der Industrie schadet, sondern letztlich auch dem Klimaschutz, arbeitet Antje Höning in ihrem Kommentar heraus. Heimat: Zum 75-jährigen Bestehen von NRW gewährt die Ausstellung „Unser Land“ viele Einblicke in die wechselvolle Geschichte unseres Landes. Sie soll etwas Identität für unser Bindestrich-Bundesland definieren. Dies ist gelungen, doch eine lokale Verknüpfung fehlt leider, wie Horst Thoren in seinem Leitartikel schreibt. Sie wollen noch mehr Analysen und Kommentare? Unser Meinungs-Ressort versorgt Sie jeden Tag mit aktuellen Beiträgen. So gesehen: Die Nachricht vom Tod Ludger Stratmanns hat viele Menschen betroffen gemacht. Der Arzt und Kabarettist ist im Alter von 73 Jahren in seinem Haus in Bottrop überraschend gestorben. Neben Herbert Knebel hat Stratmann viele Jahre lang die Kabarett-Szene im Ruhrgebiet geprägt. Einmal habe ich ihn live gesehen. Seine Mischung aus trockenem Humor und Selbstironie hat mir gut gefallen. Der hypochondrische Patient war seine Paraderolle, der Spruch „Herr Doktor, heute komm ich mal mit mein Bein“ gehört zu seinen bekanntesten Pointen. Ein Gag, mit dem Sie heute in einer Hausarzt-Praxis im Ruhrgebiet übrigens kein Lächeln mehr ernten. Jede Sprechstundenhilfe, jeder Arzt und jede Ärztin hat den Spruch schon unzählige Male gehört, in allen denkbaren Abwandlungen (Knie, Fuß, Schulter, Nacken). In der kommenden Woche könnte man den Spruch ausnahmsweise doch noch mal anbringen. Doktor Stratmann würde sich freuen. Kommen Sie gut in den Tag, bis morgen!
Herzliche Grüße, Ihr Christian Sieben Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |