So können Sie in Schwellenländer investieren!? – Meine Einschätzung zum Silberpreis...
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Ihr Rendite-Report vom 3. Mai 2017


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Tesla-Aktie –
Luftnummer oder Rallye ohne Ende?

Liebe Leser,


Tesla ist eine tolle Sache. Gäbe es den kalifornischen Konzern nicht, der voll auf Elektroantrieb setzt, würden unsere deutschen Hersteller in dieser Hinsicht vermutlich weiter vor sich hin schnarchen und wären überwiegend mit der Manipulation von Abgaswerten beschäftigt.


Aber nicht zuletzt durch die vielen Milliarden Dollar, die Tesla in die Batterietechnik und andere Entwicklungen investiert, wird die Elektromobilität vorangetrieben. Volkswagen, Daimler und BMW bleibt gar nichts andere übrig als nachzuziehen.

 

Hedgefonds-Manager: Tesla-Aktie fällt auf 0 Dollar!

 

Aber sollten Sie die Tesla-Aktie deswegen kaufen? Diese Frage steht auf einem ganz anderen Blatt. Der Kurs ist aufgeblasen durch hohe Erwartungen und große Euphorie. Tesla bringt eine schöne Story mit, die sich auch an der Börse gut verkaufen lässt. Zukunft, Umwelt, Geld verdienen, gutes Gewissen – all dies ist in der Elektroauto-Aktie vereint.


Dazu kommt mit Unternehmensgründer Elon Musk ein Visionär, der nicht nur unerfahrene Kleinanleger begeistern kann, sondern auch immer wieder bei großen Investoren Geld locker macht.

 

Halten das Unternehmen und die Aktie den hohen Erwartungen stand? Der bekannte Hedgefonds-Manager Mark Spiegel ist nicht dieser Meinung. Er hat das Kursziel "0 Dollar" ausgegeben. Eine mehr als mutige Prognose, wenn man bedenkt, dass die Aktie gerade auf ein neues Allzeithoch gestiegen ist:

 

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Heute Abend gibt Tesla die Quartalszahlen bekannt. Viele Anleger sind offenbar
in Vorfreude auf gute Ergebnisse eingestiegen, Tesla notiert auf einem Allzeithoch.

 


Kennzahlen: Tesla Inc.

 

WKN / ISIN:

A1CX3T / US88160R1014

Marktkapitalisierung:

53,007 Mrd. USD

Umsatz 2017e:

11,411 Mrd. USD

Nettoergebnis 2017e / 2018e:

-811 / -142 Mio. USD

 


Kursziel 0 Dollar? Wirklich ernst nehmen kann ich das nicht, denn Mark Spiegel nennt eigentlich nur die bekannten Kritikpunkte an der Aktie und zieht daraus diese spektakuläre Schlussfolgerung. Und natürlich verfolgen Hedgefonds auch eigene Ziele, negative Äußerungen zu einzelnen Unternehmen sollten Sie daher mit Vorsicht betrachten.


Grundsätzlich falsch sind die Argumente Spiegels deswegen dennoch nicht: Die Schulden seien hoch, die Verluste auch. Das mache spätestens 2018 weitere Kapitalerhöhungen notwendig. Spiegel meint auch, dass die Qualität der Tesla-Modelle überschätzt sei. Ob das so ist, kann ich nicht beurteilen, habe aber bislang kaum Kritik in dieser Richtung gehört.

 

Schulden, Verluste, hoher Kapitalbedarf

 

Die langfristigen Schulden des US-Konzerns sind Ende 2016 auf 5,8 Mrd. US-Dollar angewachsen. Ohne die regelmäßigen Kapitalerhöhungen wäre Tesla wahrscheinlich schon pleite. Seit 2007 produziert das "Zukunftsunternehmen" nur Verluste.


Die Analysten der britischen Barclays Bank glauben, dass bis 2023 weitere 7,5 Mrd. US-Dollar verbrannt werden. Das Geld werde für die Produktion des neuen, günstigeren Modell 3, die Batteriefabrik und die Integration des Solar-Segments benötigt.

 

Die nächste Kapitalerhöhung zeichnet sich daher am Horizont ab. Wahrscheinlich schon 2018 wird Tesla seine Aktionäre erneut um Geld bitten. Noch nicht einmal eingerechnet in den Kapitalbedarf sind technische Probleme, die den Start von Modell 3 im Massenmarkt verzögern könnten. Diese aber sind nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich.


Schon bei den bisherigen Modelleinführungen gab es Rückschläge, das ist bei Neuentwicklungen normal.


Zudem herrscht bei Tesla eher die Philosophie einer Softwarefirma: Testversionen werden einfach mal auf den Markt gebracht, nachgebessert wird dann nachträglich. Da sind Schwierigkeiten, Rückrufe und Klagen sozusagen vorprogrammiert.

 

Tesla wird höher bewertet als General Motors oder Ford

 

Doch Elon Musk schafft es immer wieder, berechtigte Kritik durch immer neue Zukunftsvisionen zu übertönen. So stellte es zuletzt die Markteinführung eines Elektro-LKW in Aussicht. Um es in der Sprache eines Aktienanalysten auszudrücken: Tesla ist eine "Konzeptaktie", fundamentale Bewertungen spielen keine Rolle.


Oder wie ließe es sich sonst erklären, dass Tesla inzwischen an der Börse höher bewertet ist als die beiden großen verbleibenden US-Autokonzerne General Motors und Ford? Ein Dollar Umsatz wird bei Tesla 15-mal so hoch bewertet wie bei GM und Ford.


Und wenn es so weitergeht, dann wird Tesla auch bald die drei großen deutschen Hersteller einholen, was die Börsenbewertung betrifft:

 

Unternehmen/Aktie

Markt-

kapitalisierung*

Umsatz

2017e*

Kurs-Umsatz-Verhältnis
Tesla Motors
53.007 11.411 4,65
General Motors
51.612 161.301 0,32
Ford
45.474 142.510 0,32
Volkswagen
80.302 220.677 0,36
Daimler
79.763 174.964 0,46
BMW
62.023 105.956 0,59
Fiat Chrysler
17.409 125.920 0,14

* in Millionen US-Dollar; Kurs-Umsatz-Verhältnis: Marktkapitalisierung dividiert durch Umsatz



Das halte ich von der Tesla-Kritik

 

Ein "Kursziel 0 Dollar" ist meiner Ansicht nach übertrieben und als "Marketing-Gag" zu sehen. Zweifellos ist die Aktie aber sehr, sehr hoch bewertet. Goldene Jahre mit hohen Gewinnen sind im Kurs bereits "eingepreist", sprich vorweggenommen.


Zwar hat Tesla sicher einen technologischen Vorsprung z.B. bei den Batterien und die Autos werden dem Unternehmen aus den Händen gerissen. Aber es gibt viele gute Argumente dafür, dass die erwarteten hohen Gewinnmargen nicht realisiert werden, darunter:

 

1. Anhaltend hohe Forschungskosten und hoher Kapitalbedarf.

2. Wachsender Wettbewerbsdruck nicht nur durch die Autokonzerne, sondern auch durch Apple, UBER und andere, die mit autonomen Fahren experimentieren.

3. Wahrscheinliche Verzögerungen und steigende Kosten beim Massenmodell Tesla 3.

 

Auch der als Tesla-kritisch bekannte Analyst Jeffrey Osborne von Cowen and Company merkt frustriert an, dass solche Probleme an der Börse derzeit ignoriert werden. Er hält an seinem Kursziel von 155 Dollar fest. Damit liegt er am unteren Ende der Spanne der Analysten-Prognosen bei Tesla. Der optimistischste Analyst erwartet einen Kursanstieg auf 375 USD.

 

 

Mein Fazit:

 

Tesla liefert eine tolle Story. Mein Problem und das Problem vieler anderer ist: Rechtfertigen die Visionen wirklich eine Börsenbewertung, die bereits jetzt die der US-Autoriesen Ford und General Motors übersteigt? Ich denke nicht. An eine Pleite wie Hedgefonds-Manager Mark Spiegel glaube ich allerdings auch nicht.


Es gibt zu viele Investoren, die bereits zu viel Geld in Tesla gesteckt haben. Als langfristig orientierter Anleger sollten Sie die Tesla-Aktie aber nicht kaufen, schon gar nicht auf diesem Kursniveau.

 

Charttechnisch sieht die Sache anders aus: Die Aktie hat mit dem Anstieg über das bisherige Allzeithoch bei 290 US-Dollar das Tor nach oben aufgestoßen.


Denn am Widerstandsbereich von 280/290 USD ist Tesla seit 2014 immer wieder gescheitert. Das Überwinden dieser Marke ist ein sehr positives Zeichen und solange Tesla über dieser Zone bleibt, sind weitere Kursgewinne zu erwarten. Fundamentale Bewertungen spielen da keine Rolle.

 
 
 


Silber an Widerstand gescheitert

 

Jetzt wird es richtig eng! Der vielfach angesprochene Widerstand bei 18,60 US-Dollar hat seine Wirkung mit voller Wucht entfacht und Silber ist nach dem erfolglosen Versuch, diese Marke zu überwinden, wieder eingebrochen. Das hinterlässt vermutlich nicht wenige, stark verunsicherte Marktteilnehmer:

 

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Bei einem Bruch der Unterstützung bei 16,80 USD drohen weitere Kursverluste.



Per Definition besteht ein Aufwärtstrend aus einer Reihe höherer Hochs und höherer Tiefs. Es ist also beinah lebensnotwendig für den aktuellen Trend, dass das letzte Tief in Höhe von 16,80 US-Dollar nicht unterschritten wird. Besonders dem Wochenschlusskurs kommt bei dieser Betrachtung eine erhöhte Bedeutung zu.


Eine letzte "Auffangstation" findet sich dann noch bei etwa 16,50 US-Dollar. Sollte der "kleine Bruders von Gold" darunter fallen, dann ist ein weiterer Preisrückgang bis 15 Dollar relativ wahrscheinlich.

 
     
 


ETF-Anlage –
Vergessen Sie die Schwellenländer nicht!

 

In der letzten Woche habe ich Ihnen erklärt, dass der Kauf eines ETF auf den MSCI World nicht bedeutet, dass Sie in alle Aktienmärkte weltweit investieren. Die 1.600 Einzelwerte in diesem Index stammen alle aus Ländern, die der Indexanbieter MSCI als "entwickelt" (developed) einstuft.


Und dazu zählen interessanterweise weder China noch Südkorea oder Taiwan. Diese Länder werden als Schwellenländer eingeordnet, wollen also sozusagen erst noch "zu den entwickelten Ländern aufsteigen". Eine unzureichende Einstufung, denn wer wollte Südkorea absprechen ein Industrieland zu sein?

 

Schwellenländer bieten große Wachstumschancen

 

Aber wie dem auch sei: Wenn Sie als Anleger nicht nur in Aktien aus den "alten Industrieländern" wie z.B. den USA, Deutschland, Großbritannien, Japan und der Schweiz investieren wollen, sondern auch in Aktien aus Ländern wie China, Südkorea, Brasilien, Südafrika und Indien, dann sollten Sie zusätzlich zu einem ETF auf den MSCI World auch einen ETF auf den MSCI Emerging Markets Index kaufen.


Es entgehen Ihnen nämlich große Kurschancen, wenn Sie nur auf Aktien aus den alten Industrieländern setzen, denn die Unternehmen aus den Schwellenländern besitzen meist größere Wachstumsmöglichkeiten.


Nicht zuletzt würden Sie als Anleger einfach einen großen Teil der Weltwirtschaft ignorieren: Je nach Berechnungsmethode und Ländereinteilung entfallen inzwischen mehr als 50 Prozent der Weltwirtschaft auf die Schwellenländer.

 

China dominiert den MSCI Emerging Markets

 

Es gibt zwar auch andere Emerging-Markets-Aktienindizes, aber der MSCI Emerging Markets ist am stärksten verbreitet. Auch weil zahlreiche ETFs diesen Index als Basis verwenden. Im MSCI Emerging Markets sind mehr als 800 Aktien aus über 20 Schwellenländer enthalten.


Die wirtschaftlich erfolgreichsten Schwellenländer liegen in Ostasien und daher dominieren Aktien aus dieser Region mit einem Anteil von 60 Prozent den Index. So wie die US-Aktien den MSCI World Index dominieren, beherrscht China den MSCI Emerging Markets.


Unter den Top 10 sind 6 Aktien aus China und 2 aus Taiwan, dazu kommt die koreanische Samsung und – als Ausreißer – der südafrikanische Medienkonzern Naspers.

 

Wie der MSCI World hat auch der MSCI Emerging Markets seine Schwächen. Vor allem die Dominanz der China-Aktien ist ein Problem. Läuft es am chinesischen Aktienmarkt schlecht, dann wird sich auch der MSCI Emerging Markets Index schlecht entwickeln. Trotzdem: China ist ein sehr wichtiger Aktienmarkt und die hohe Gewichtung im Index ist daher gerechtfertigt.

 

 

Mein Fazit:

 

Gerade wenn Sie breit gestreut in die Aktienmärkte der Welt investieren wollen, dann sollten Sie ein Engagement im MSCI World Index durch ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index ergänzen.


In welchem Verhältnis Sie beide ETFs mischen, bleibt Ihnen überlassen. Ein höherer Anteil des MSCI Emerging Markets Index bedeutet auf lange Sicht größere Chancen, birgt aber auch größere Verlustrisiken.



Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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