Euribor-Alternative: EZB warnt vor einem Scheitern Die stellvertretende Generaldirektorin der Europäischen Zentralbank (EZB), Cornelia Holthausen, sieht einem Medienbericht zufolge die fristgerechte Reform der Geldmarkt-Referenzzinssätze als gefährdet an. Es sei "fast unmöglich", vor dem Jahr 2020 eine Alternative zum Euribor zu finden, hieß es. Deshalb drohe ein "systemisches Problem", sobald die entsprechende EU-Verordnung im Januar 2020 in Kraft trete. Nun müsse man "das Beste hoffen" und Lösungen finden. EZB lobt ihre Geldpolitik Die Europäische Zentralbank (EZB) kommt in einer aktuellen Analyse ihrer Geldpolitik auf ein insgesamt gutes Ergebnis. Unter dem Strich würden alle Haushalte von der Politik der EZB profitieren; besonders Haushalte mit geringen Vermögenswerten sowie Haushalte mit eigenen Immobilien, aber nur geringen liquiden Vermögenswerten. Der wichtigste Faktor sei jedoch ein allgemein besseres Einkommen aufgrund der tendenziell sinkenden Arbeitslosigkeit. Selbstkritisch betrachtet die EZB die Auswirkungen ihrer Wertpapierkäufe. Zwar habe die quantitative Lockerung die Vermögensungleichheit reduziert, aber der Effekt sei gering und daher vernachlässigbar. Eurozone: Inflation steigt auf 2,0 Prozent Die Inflation im Euroraum hat sich weiter beschleunigt. Im Juni habe sich der allgemeine Preisauftrieb den zweiten Monat in Folge verstärkt und die Inflationsrate sei auf 2,0 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat heute nach einer zweiten Schätzung mit. Im Mai waren die Preise um 1,9 Prozent gestiegen. Ohne die stark schwankenden Preise für Energie und Lebensmittel zeigt sich jedoch eine deutlich schwächere Teuerung. Die sogenannte Kernrate der Preisentwicklung sei im Juni auf 0,9 Prozent gesunken, hieß es. Im Mai hatte die Kernrate noch bei 1,1 Prozent gelegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mit ihrer Geldpolitik eine Inflation von mittelfristig knapp zwei Prozent an. Dann sieht die Notenbank die Stabilität der Preise als gewährleistet an. Allerdings haben die Währungshüter auch die schwache Kernrate im Blick. Scout24 übernimmt Finanzcheck.de Der Online-Portalbetreiber Scout24 übernimmt das Finanzportal Finanzcheck.de. Der Kaufpreis beläuft sich auf 285 Millionen Euro, wie der MDax-Neuling mitteilte. Der Kaufpreis werde in bar bezahlt. Die kartellrechtliche Genehmigung werde in vier bis sechs Wochen erwartet. Finanzcheck.de betreibt eine Online-Plattform für Verbraucherfinanzierungen und bietet Nutzern einen Vergleich von Konsumentenkrediten. Scout24 wiederum betreibt digitale Marktplätze mit dem Schwerpunkt auf Immobilien und Autos. Genossenschaftsbanken steigern Gewinn trotz Niedrigzinsen Ein stärkerer Handel mit Wertpapieren und der Immobilienboom haben den Genossenschaftsbanken mehr Gewinn gebracht. Er stieg im vergangenen Jahr um 3 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro, wie der Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) heute in Frankfurt mitteilte. Sparer hätten angesichts der Niedrigzinsen mehr Wertpapiere und Fonds gekauft, erklärte Präsidentin Marija Kolak. Robo-Advisor arbeitet mit Sparkassentochter zusammen Das Frankfurter Start-up-Unternehmen Clark arbeitet einem Medienbericht zufolge künftig mit der Online-Bank 1822direkt zusammen, einer Tochter der Frankfurter Sparkasse. Der Robo-Advisor Clark ermöglicht es Kunden, ihre Versicherungsverträge digital zu verwalten. Darüber hinaus analysieren Algorithmen den bestehenden Versicherungsschutz und vermitteln bessere Angebote. KfW vergibt Rekordsumme Die staatliche KfW Bankengruppe will im laufenden Jahr verstärkt Digitalunternehmen unterstützen, wie das Institut heute mitteilte. Im vergangenen Jahr hatte die KfW die Rekordsumme von 9,7 (2016: 8,8) Milliarden Euro an Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern vergeben. Knapp 40 Prozent aller Neuzusagen seien nach Afrika und in den Nahen Osten gegangen. BaFin warnt vor Rothschild-Imitat Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat heute vor einem Vermögensverwalter gewarnt, der die Webseite der Edmond de Rothschild-Gruppe nachahme. Hierbei handle es sich um ein Institut namens Helmuth Newin Group, das in Deutschland nicht zugelassen sei. Ein Rothschild-Sprecher kündigte rechtliche Maßnahmen an. Morgan Stanley verdient mehr als erwartet Die US-Bank Morgan Stanley profitiert weiter von guten Geschäften an den Kapitalmärkten und der guten Lage der US-Wirtschaft. Der Überschuss sei im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent auf 2,27 Milliarden US-Dollar (rund 2 Milliarden Euro) gestiegen, teilte das Institut heute in New York mit. Damit übertraf Morgan Stanley wie die meisten anderen US-Banken die Erwartungen der Experten. Die Erträge legten um 12 Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar zu. DIW sieht nur mäßiges Wachstumspotenzial für Griechenland Unmittelbar vor dem Ende des Euro-Rettungsprogramms für Griechenland sehen Ökonomen das wirtschaftliche Potenzial des Landes weiter skeptisch. Auch in den kommenden Jahren sei kein dynamisches Wachstum zu erwarten, heißt es in einer Studie, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) heute vorgestellt hat. Die eingeleiteten Reformen in Griechenland hätten sich weitgehend auf eine Deregulierung des Arbeitsmarktes beschränkt, statt ein attraktives Investitionsklima zu schaffen. Ossig: Italien und Europa – es geht nur zusammen Der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Christian Ossig, hat mit Blick auf den heute stattfindenden Banken-Dialog "Quo vadis, Italia? Europa, der Euro und die neue italienische Regierung" betont, wie gut es sei, dass die neue Regierung Italiens sich nach dem Amtsantritt um den Abbau anfänglicher Irritationen bemüht habe. "Ein ‚Euro-Austritt‘ wird von vielen Regierungsmitgliedern ausgeschlossen, und auch bei der Finanzierung der Maßnahmen des Koalitionsvertrags ist mehr Pragmatismus festzustellen", betonte Ossig. Beim Banken-Dialog sind heute Riccardo Barbieri, Chefvolkswirt des italienischen Wirtschafts- und Finanzministeriums, Lars Feld, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik und Ordnungsökonomik an der Universität Freiburg und Mitglied des Sachverständigenrates für Wirtschaftsfragen, sowie Giovanni Sabatini, Generaldirektor der Associazione Bancaria Italiana (ABI) und Vorsitzender des Executive Committee des Europäischen Bankenverbandes (EBF), beim Bankenverband zu Gast. |