die Landtagswahlen im Osten rücken näher. In drei der fünf ostdeutschen Bundesländer wird gewählt. Die Hälfte der thüringischen Wähler könnte am 1. September zwei Parteien wählen, die nicht ins bekannte Schema passen: AfD und BSW. Soll der Wählerwille nur dann respektiert werden, wenn er den herkömmlichen Mustern entspricht? Diese frage treibt nicht nur Hugo Müller-Vogg um. Der aber hat eine demokratische Antwort gefunden: Die Thüringer haben jedes Recht, von AfD und BSW regiert werden zu wollen. Die Argentinier haben dieses Recht übrigens auch. Sie entschieden sich zuletzt für Javier Milei. In den ersten Monaten seiner Amtszeit ist es dem gelungen, die Inflation in Argentinien deutlich abzusenken. Gleichzeitig ist die Armut gestiegen. Was in Jahrzehnten vermurkst wurde, kann eben nicht in einem Jahr geheilt werden, meint Rainer Zittelmann in seinem Bericht aus Buenos Aires. Wir reisen weiter um die Welt: Bei den Unruhen in Bangladesch ist es auch zu gezielten Angriffen auf religiöse Minderheiten wie Christen und Hindus gekommen. Während deutsche Medien von „Studentenprotesten“ berichteten, kam es vor Ort zu pogrom-ähnlichen Szenen und sonstigen Gewaltausbrüchen. Ein Bericht aus dem Dunstkreis der Anarchie. Nächste Station ist die Türkei: Dort nähert man sich ganz offen Russland und vor allem China an. Erdogan glaubt offenbar, dass das mit der Nato-Mitgliedschaft zu vereinbaren ist und seine Position gegenüber dem Westen stärkt. Und China ist über die neuen Möglichkeiten erfreut. Doch die Strategie zielt auch auf den Westen, meint Antonia Colibasanu. Und damit kehren wir nach Deutschland zurück: Ein Gesetzesentwurf des Bundesinnenministeriums will dem BKA verdeckte Wohnungsdurchsuchungen und die direkte Installation von Spionagesoftware erleichtern. Nach der Pressefreiheit hat Frau Faeser nun die Unverletzlichkeit der Wohnung im Visier. Alexander Grau über ein Vorgehen, das heimlich, still und illiberal erfolgt. Rechtzeitig vor dem Ende der Sommerpause hat es die Ampel wieder einmal geschafft: Der Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 steht. Bis an die „Schmerzgrenze“ sei man gegangen. Und dennoch kippt die Regierung einen Teil ihrer nicht geleisteten Arbeit auf den Tisch des Parlaments, meint Mathias Brodkorb in seiner Sonntagskolumne. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |