Til Schweiger und die Journalisten
Liebe Frau Do, es war ein besonderes Interview , das ich vergangene Woche am Schwielowsee in der Nähe von Potsdam führen durfte. Til Schweiger, Deutschlands erfolgreichster, aber wohl auch umstrittenster Filmemacher, nahm sich fast drei Stunden Zeit, um mit mir über seine Lieblingsfilme, kritische Filmjournalisten, die große Politik und die kleinen
szmtag

9. September 2017

Liebe Frau Do,

es war ein besonderes Interview, das ich vergangene Woche am Schwielowsee in der Nähe von Potsdam führen durfte. Til Schweiger, Deutschlands erfolgreichster, aber wohl auch umstrittenster Filmemacher, nahm sich fast drei Stunden Zeit, um mit mir über seine Lieblingsfilme, kritische Filmjournalisten, die große Politik und die kleinen Albernheiten im Alltag zu sprechen. Mein Fazit: ein authentischer, sympathischer Typ, nahbar und unprätentiös. Hätte ich nicht gedacht. Das Wortlaut-Gespräch, das ich ihm zur Autorisierung geschickt hatte, wie das in Deutschland üblich ist, kam fast unbearbeitet zurück. Schweiger steht zu dem, was er sagt. Auch wenn das nicht allen gefallen dürfte, wie etwa seine Äußerungen zur Russland-Politik. Mit uns Journalisten geht der 53-Jährige, dessen Verhältnis zu Filmkritikern legendär schlecht ist, hart ins Gericht. Man spüre bei einigen „eine Lust an der Beschreibung des Absturzes“ von Prominenten, sagt Schweiger. Vielleicht hat er da nicht ganz unrecht.

Im Frühjahr 2011 war ich in Nordkorea. Als Gastgeber der Frauen-Fußballweltmeisterschaft besuchte der Deutsche Fußballbund alle Teilnehmerländer im Vorfeld. Dazu gehörte das abgeschottete, kommunistische Land. Ein paar Politiker und Journalisten durften mitreisen. Es war bizarr. Auf Schritt und Tritt wurden wir von Uniformierten begleitet (die übrigens alle Kim hießen), im Hotel in Pjöngjang entdeckten wir in einem Nebenraum Abhörgeräte. Auf der Fahrt durch die Stadt kamen wir uns vor wie auf der Fahrt durch die Universal Studios in Hollywood. Eine große Kulisse. Wir sahen blitzsaubere Straßen und volle Supermärkte, eine U-Bahn aus alten DDR-Beständen, ein Fußballstadion und ein modernes Gewächshaus. Die Menschen auf der Straße durften wir allerdings nicht ansprechen. Wer es versuchte und sich von der Delegation distanzierte, wurde von den Begleitern freundlich, aber bestimmt zurück gebeten. Es war ein inszenierter Trip. Die Armut der Massen, die Gulags, die Lager der Regimegegner - das alles sahen wir nicht. Das Konterfei des omnipräsenten Diktators hing dafür an jeder Hauswand. Was hat Kim Jong Un vor? Wie gefährlich wird der Nordkorea-Konflikt für die Welt? Der Historiker und Militärexperte Michael Wolfssohn hat sich in einem Gastbeitrag dazu interessante Gedanken gemacht. 

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Herzlichst

Ihr

Michael Bröcker

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