Nachrichten: Samstag, 17. Juli, 2021

Klimaschutz: EU wird Kohleregion Mährisch-Schlesien mit 740 Millionen Euro fördern

Die Europäische Union wird den Mährisch-Schlesischen Kreis mit knapp 19 Milliarden Kronen (740 Millionen Euro) im Zusammenhang mit der Transformation nach dem Kohleausstieg unterstützen. Dies teilte Kreishauptmann Ivo Vondrák (Ano) nach seinem Treffen mit dem Vizevorsitzenden der EU-Kommission, Frans Timmermans, am Samstag in Ostrava / Mährisch Ostrau.  Der Kreis habe diesbezüglich 13 strategische Projekte vorbereitet, ergänzte er.

Die Europäische Union will mit mehreren Fonds Gebiete unterstützen, die aufgrund der klimapolitischen Umstrukturierung mit erheblichen sozioökonomischen Herausforderungen konfrontiert sind. In Tschechien betrifft die Hilfe neben Mährisch-Schlesien auch die Kreise Karlovy Vary / Karlsbad und Ústí nad Labem / Aussig.

Der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermans, weilt zu einem zweitägigen Besuch in Tschechien. Mit Vertretern von Regierung, Parlament, Unternehmen und Regionen diskutiert er über die von der EU-Exekutive an diesem Mittwoch vorgelegten Klimaschutzpläne. Das sogenannte Grüne Abkommen für Europa soll die EU-Staaten dazu bewegen, bis 2030 strengere Emissionsziele zu erreichen.

Ex-Kulturminister Herman erhält Europäischen Karlspreis der Sudetendeutschen

Der frühere tschechische Kulturminister Daniel Herman wurde mit dem Europäischen Karlspreis der Sudetendeutschen geehrt. Die Auszeichnung, die nach dem römisch-deutschen Kaiser und böhmischen König Karl IV. benannt ist, wurde dem „versierten Brückenbauer“ bei einem Festakt am Samstag in München verliehen.

Er verstehe die Auszeichnung als eine Bestätigung, dass sein Weg zur Überwindung der Gräben aus der Vergangenheit richtig sei, sagte Herman gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK am Rande des Sudetendeutschen Tages in München. Die Kritik von Seiten der Kommunisten und Xenophobe stärke ihn in seine Bemühen, fügte er hinzu.

Herman hatte im Jahr 2016 als erstes tschechisches Regierungsmitglied auf dem Sudetendeutschen Tag eine Rede gehalten. Das galt im politischen Prag jahrzehntelang als Tabu.

Corona: Zahl der Fälle geht dritten Tag in Folge zurück

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Tschechien den dritten Tag in Folge zurückgegangen. Am Freitag wurden 233 neue Fälle gemeldet, das waren 49 weniger als vor einer Woche, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag landesweit bei 15 Fällen auf 100.000 Einwohner. Dabei bestehen aber regionale Unterschiede. Am schlechtesten ist die Situation in Prag, wo die Sieben-Tage-Inzidenz bei 40 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner lag. Nur 4,4 Infektionen wurden hingegen im Kreis Karlovy Vary / Karlsbad gezählt. Der R-Wert sank leicht von 1,25 auf 1,18.

Seit Beginn der Epidemie im März vergangen Jahres haben wurden in Tschechien 1,670.823 Corona-Fälle laborbestätigt. 1.637.717. Von ihnen sind 30.336 Menschen gestorben.

Polizei und Gesundheitsamt führen Kontrollen in Prager Clubs durch

In etwa zehn Clubs in Prag wurden in der Nacht zu Samstag Kontrollen der Einhaltung von Corona-Regeln durchgeführt. In einigen davon wurden dabe Mängel festgestellt, unter anderem wurde die zugelassene Besucherzahl überschritten beziehungsweise gegen das Tanz- und Versammlungsverbot verstoßen.

Die Polizisten und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes haben auch etwa 500 Besucher kontrolliert. Von ihnen konnten mehr als 40 keinen Negativtest- oder Impfnachweis vorlegen. Gegen sie wurden Geldstrafen in einem Gesamtwert von 20.000 Kronen (780 Euro) verhängt.

Industrieminister: Tschechien verhandelt mit Volkswagen über Bau einer Batteriezellfabriken

Tschechien ist in Gesprächen mit zwei potenziellen Investoren für eine Fabrik zur Fertigung von Batteriezellen und ist bereit, ein Anreizpaket in Milliardenhöhe anzubieten. Dies sagte Industrie- und Handelsminister Karel Havlíček (parteilos) am Freitag. Eines der Unternehmen ist ihm zufolge der deutsche Konzern Volkswagen.

Der deutsche Autohersteller kündigte im März dieses Jahres an, bis 2030 sechs Batteriezellwerke in Europa eröffnen zu wollen. Tschechien, in dem das VW-Werk Škoda Auto beheimatet ist, sei ein möglicher Standort, hieß es damals.

Tennis: Tschechisches Finale bei den Prague Open

Die tschechische Tennisspielerin Tereza Martincová wird zum ersten Mal in ihrer Karriere um einen WTA-Titel kämpfen. Die 26-Jährige besiegte  im Halbfinale des WTA-Turniers in Prag am Samstag Greetje Minnen aus Belgien in zwei Sätzen mit 6:3 und 6:4.

Im Finale trifft sie auf die Tschechin Barbora Krejčíková. Die diesjährige Siegerin der French Open bezwang im Halbfinale am Samstagnachmittag in Prag  die Chinesin Wang Xinyu mit 6:1 und 6:2.

Das Wetter am Sonntag, 18. Juli

Am Sonntag ist es in Tschechien leicht bewölkt, vereinzelt mit Regenschauern. Im Südosten des Landes bedeckt, örtlich mit Regen oder Gewittern. Im Tagesverlauf lassen Bewölkung und Niederschläge vom Nordwesten her nach. Der Wetterdienst warnt vor starken Gewittern am Samstagabend und am Sonntag in Grenzregionen Böhmens. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 23 bis 27 Grad Celsius.