Tod im Hambacher Forst
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Stimme
des Westens

Michael Bröcker

20. September 2018

Liebe Frau Do,

nun ist es passiert. Die Querelen um den Braunkohle-Abbau im Hambacher Forst fordern ein Todesopfer. Ein Journalist ist gestern von einem 15 Meter hohen Baumhaus durch eine Planke auf einer Hängebrücke gestürzt und in die Tiefe gefallen. Er erlag seinen Verletzungen. Mit einer polizeilichen Aktion hatte der Unfall ersten Erkenntnissen zufolge nichts zu tun. Trotzdem instrumentalisierten die Kohle-Gegner in den sozialen Netzwerken den Unfall für ihre Zwecke. Traurig. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des Opfers. Eine Zusammenfassung der dramatischen Ereignisse lesen Sie hier.

Ist Karneval in Berlin? Oder filmt da einer heimlich mit? „Verstehen Sie Spaß“ zum Beispiel? Die Personalrochade in der großen Koalition ist jedenfalls so abstrus, dass man nur noch den Kopf schütteln kann, wenn man mit einigem Abstand auf die Ereignisse am Dienstagabend im Kanzleramt schaut. Innenminister Horst Seehofer lobte vor wenigen Wochen noch seinen Bau-Staatssekretär Gunther Adler von der SPD als guten Mann. Jetzt bezeichnete der CSU-Politiker ihn lapidar als „Opfer“ einer Personalrochade, die dem umstrittenen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen zu einer Beförderung verholfen hat. Maaßen steigt auf, Adler muss gehen. SPD-Chefin Andrea Nahles, die allen Entscheidungen munter zugestimmt hat, distanziert sich schon am nächsten Tag und wundert sich über die Empörung in ihrer Partei. Und Angela Merkel? Tja, welche Rolle spielt eigentlich noch die Kanzlerin bei dem Tohuwabohu in der Koalition? Man wüsste es gerne. Jan Drebes, Gregor Mayntz und Eva Quadbeck beschreiben die Reaktionen auf den Maaßen-Plan.

In den deutschen Kulturredaktionen hat es Til Schweiger schwer. Beim Publikum eher weniger. Der Mann ist einer der erfolgreichsten Schauspieler („Der bewegte Mann“) und Regisseure („Keinohrhasen“) des Landes, aber gestandenen Feuilletonisten und Filmkritikern ist die gemeine Populär-Komödie à la Schweiger zu profan. Man schätzt das Programmkino oder den tiefgründigen Charakterdarsteller. Dabei hat Schweiger mit seinem Demenz-Drama „Honig im Kopf“ eines der wichtigsten gesellschaftspolitischen Themen ins Kino gebracht. Ich habe den Kollegen jedenfalls die schwere Last abgenommen, eine Til-Schweiger-Komödie vorab gucken und rezensieren zu müssen und mir den Film „Klassentreffen 1.0“ angeschaut, der ab heute in den Kinos läuft. Fazit: Ich habe mich köstlich amüsiert. Prognose: drei bis vier Millionen Zuschauer bis Jahresende.

Herzlich

Ihr

Michael Bröcker

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