in der Nordsee sind zwei Frachter zusammengestoßen, ein Schiff sank, Seeleute trieben im Wasser, kämpften um ihr Leben. Ein bisschen kann ich ihre Verzweiflung in diesem Moment nachvollziehen. Ich surfe öfter in der Nordsee und kenne die Gewalt der „Mordsee“. Wenn man weit draußen ins Wasser fällt und schäumende Wellen sich, von starkem Wind angetrieben, meterweit über einen türmen, einen rumwirbeln, die Gischt ins Gesicht spritzt, dann merkt man, wie klein man ist. Und wie schnell die Panik aufsteigen kann. Zwei Mal musste ich längere Zeit an Land schwimmen, Materialbruch. Ohne Schwimmweste, ohne Schutzanzug ist man nach kurzer Zeit so entkräftet oder unterkühlt, dass man einfach untergeht. Für immer. Zwei Seemänner konnten gerettet werden, vier wurden gestern Abend noch vermisst. Gott stehe ihnen und den Rettungskräften bei.
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Elbtower Investor René Benko dreht Sporthändlern den Geldhahn zu – die ersten Insolvenzen wurden bereits angemeldet. Auch zwei bekannte Läden in Hamburg sollen betroffen sein. Schon am Freitag hatte die Tennis-Point GmbH mit Sitz in Nordrhein-Westfalen beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz angemeldet – sie ist in Hamburg vertreten mit einer Filiale in der Niedernstraße (Altstadt). Jetzt sieht es offenbar auch für den großen Online-Fahrradhändler Fahrrad.de mit einem Laden in der Kieler Straße (Stellingen) mau aus.
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Hamburg bekommt eine neue S-Bahn-Linie: Die S6 soll von Neugraben über Harburg, Hauptbahnhof und Altona bis zur Elbgaustraße fahren und Ende 2029 in Betrieb gehen. Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) spricht von einem der „wichtigsten Verkehrsprojekte“ der Stadt. Der Senat nehme Geld in die Hand, um Hamburgs Süden endlich besser anzubinden. Auch für Bergedorf versprach Tjarks Verbesserungen. Was HVV-Nutzer jetzt wissen müssen, hat Nicola Daumann für Sie zusammengetragen. (M+) +++ Alarmierende Entwicklung: Die Zahl der Sexualdelikte in Hamburg ist im ersten Halbjahr 2023 erneut gestiegen, besonders stark im Bereich der schweren Straftaten wie Vergewaltigung. Dabei fällt auf, dass offenbar immer mehr Frauen den Mut haben, sexuelle Angriffe ihrer (Ex-)Partner anzuzeigen. Die Statistik zeigt auch, dass sich mehr Frauen gegen Belästigungen in der Öffentlichkeit wehren. Besonders in einem Bezirk sind die Anzeigen wegen „Grabschereien“ stark gestiegen. (M+) +++
Einen guten Start in den Mittwoch wünscht
Mathis Neuburger chefredaktion@mopo.de |