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Guten Tag Herr Do, mittelfristig könnte Volkswagen in Deutschland bis zu 30.000 Stellen abbauen. Diese Zahl ging diese Woche durch die Medien. Ob es so weit kommen wird, muss man abwarten. Bei meiner Reise nach Wolfsburg diese Woche – nicht zu VW – habe ich gehört, dass die Gemütslage bei VW-Beschäftigten eher pessimistisch sein soll. Es habe immer wieder Krisen bei VW gegeben, doch dieses Mal ist die Stimmung eine andere, berichtete mir ein nicht direkt Betroffener. Da passt es, dass Robert Habeck unterstützen will. Konkret wurde er bei seinem Besuch im Volkswagen-Werk in Emden nicht. Mehr dürfte es kommende Woche nach dem „Autogipfel“ der Bundesregierung geben. Der bisherige Misserfolg VWs und der deutschen Autoindustrie mit E-Autos schlägt nicht nur auf der Umsatzseite durch. Ein Beispiel hatte ich an dieser Stelle bereits gebracht: Der ID 7 wurde im ersten Halbjahr in Deutschland gerade einmal 2.000 mal neu zugelassen. Weniger Absatz hatte im selben Zeitraum nur der ID Buzz mit 1.800 Stück. Sogar die Modelle Crafter und Up hatten höhere Zulassungszahlen! Wenn ab Januar in der EU verschärfte Emissionsgrenzwerte für Kohlenstoffdioxid gelten, schlägt die E-Auto-Malaise auch auf die Kosten nieder. Je nach Quelle werden im kommenden Jahr Strafen von insgesamt 13 bis 15 Milliarden Euro fällig. BMW profitiert vom hohen E-Auto-Anteil bei seinem Absatz, der Hersteller gibt sich angesichts der Vorgaben daher gelassen. Auch Toyota habe laut Experten gute Chancen, größere Strafen vermeiden zu können. Anders sieht es bei Volkswagen aus. In der Branche kursiert ein Schreiben, das für höhere Grenzwerte oder für einen Aufschub von zwei Jahren plädiert. Angeblich sollen Renault und VW das Verschieben auf Anfang 2027 favorisieren. Stellantis-Chef Carlos Tavares ist gegen jegliche Änderung der lange bekannten EU-Vorgaben. Und damit hat er Recht. Würden die schärferen Vorgaben gelockert oder gar verschoben wäre der Imageschaden für Politik und Autobranche vielleicht noch vertretbar. Einige Verbrenner-Fans würden sich freuen, während umweltbewusste Bürger ihr Vertrauen in die politischen Institutionen in Frage stellen könnten. Schlimmer wäre der wirtschaftliche Schaden. Denn die Konkurrenten werden unweigerlich mit ihren Angeboten in Europa aufschlagen. Viel wurde in den vergangenen Monaten über die Modelle chinesischer Hersteller geschrieben und diskutiert. Noch sind sie wenig erfolgreich. Ein Grenzwert-Aufschub für die Autoindustrie könnte besonders ihnen in die Karte spielen und dem Markteintritt von BYD, Chery und Co. ein Momentum geben. Für die Käuferinnen und Käufer entstünde der Eindruck: „Unsere Hersteller schaffen es nicht aber die Chinesen sind mit ihren E-Autos bereit.“ Dieser Eindruck wäre fatal und darf nicht entstehen. Immerhin: Einen guten Eindruck hat Volkswagen von der Kooperation mit Ford – aus der der neue T7 stammt. Bei unseren Lesern ist der „Bulli“ offenbar beliebt: Die Meldung dazu belegt mit sehr großem Abstand den ersten Platz unserer meistgelesenen Artikel der Woche. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und ein schönes Wochenende! Viel Spaß beim Lesen der fünf Top-Meldungen der vergangenen Woche. Sven Prawitz Redakteur Automobil Industrie Sie vermissen Themen bei uns? Schreiben Sie uns! |
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