Liebe Leserin, lieber Leser, |
am Donnerstagabend endete die 12. Internationale Zuliefererbörse (IZB) in Wolfsburg. Laut Veranstalter kamen insgesamt knapp 40.000 Besucher zur Messe. Wir waren natürlich auch dabei. Die Vorfreude war groß, nachdem wenige Tage vor der IZB unsere neue Ausgabe mit Messe-Fokus erschienen ist (hier geht's zum E-Paper). Ich habe einen sehr positiven Eindruck gewonnen. Trotz Krise in der Autoindustrie gab es viele neue Produkte und Konzepte zu sehen. Für mich war eines der Highlights der Prüfautomat von K-Lens. In diesen kann man eine bestückte Leiterplatte einlegen. Ein ausgeklügeltes optisches System erfasst die bestückten Bauteile von mehreren Seiten und eine Software ermittelt zu den Komponenten relevante Typdaten wie Hersteller, Artikelnummer, Package usw.. Das alles in Minuten. Interessant ist daran die angebundene Kostendatenbank von Polarix. So können schnell die Kosten für Stückliste und Prozesse ermittelt werden. Beeindruckend war auch, wie groß manche chinesische Zulieferer mittlerweile auftreten. Und das beziehe ich nicht nur auf den Messestand, sondern auch auf das Portfolio. Nicht nur im OE-Bereich wächst die Konkurrenz und fordert Marktanteile. Auch die etablierten Zulieferer müssen sich auf mehr Wettbewerb in Europa einstellen. Konkurrenz belebt das Geschäft, lautet eine abgegriffene Floskel. Ich denke, die traditionellen Unternehmen stellen sich diesem Wettbewerb. Doch es braucht wieder Innovationen, die den Kunden ein spürbar neues Erlebnis im Gebrauch ihrer Fahrzeuge geben. Neue Funktionen, die überraschen, weil man sie vorher nicht gebraucht hat, sie dann aber nicht mehr missen will. Die vergangenen Jahre machten neue Modelle von europäischen Herstellern eher den Eindruck einer weiteren Iteration: Evolution statt Revolution. In meinen Gesprächen höre ich manchmal, die neuen Wettbewerber hätten es einfacher, weil sie ohne historische Verpflichtungen neue Fahrzeugarchitekturen entwickeln können. Und das auch noch sehr schnell. Aus heutiger Sicht denke ich, dem Volkswagen-Konzern hätte es gut getan, am Audi-Projekt Artemis festzuhalten. Eine neu gegründete GmbH sollte ohne Konzernstrukturen ein Auto von Grund auf neu entwickeln. Wäre es erfolgreich gewesen, hätte Volkswagen vielleicht nicht mit Milliarden-Euros bei Start-ups wie Horizon Robotics, Rivian oder Xpeng einsteigen müssen. Stattdessen kämpfen sich Audi und alle anderen deutschen Hersteller durch die Umsetzung neuer Elektronik- und Software-Architekturen; Stichwort software-defined vehicle. Es zeigt sich immer mehr: Es geht nicht so schnell wie ursprünglich angekündigt und wie aus Wettbewerbssicht vermutlich notwendig. Evolution statt Revolution. Mancher OEM hat mittlerweile so viele verschiedene Architekturen im Markt, dass sich Beobachter fragen, wie die alle über die Produktlebenszyklen gewartet werden können. Mit sehr viel Aufwand? Zum Abschluss gibt es – wie gewohnt – die fünf meistgelesenen Artikel dieser Woche. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und ein schönes Wochenende! Viel Spaß beim Lesen. |
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