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🌤 Guten Morgen

zuletzt hatten wir ein paar ernüchternde Erkenntnisse zu verarbeiten. Auf die harte Tour. Ich zum Beispiel hatte bis vor einigen Jahren noch das Gefühl, in unseren modernen Zeiten würden sich ein paar grundsätzliche Dinge, ganz allgemein gesprochen, in die richtige Richtung bewegen. So dachte ich etwa, wir wären einerseits bereits in der Breite einig darüber, dass man, bei allen inhaltlichen Differenzen, grundsätzlich versucht, besser darin zu werden, anständig miteinander umzugehen. Und neue Techniken wie etwa Social Media würden dazu führen, dass solche positiven Impulse sogar noch verstärkt würden.

Gerade zu rührend, wie naiv ich war. 

Ebenso erstaunlich und unmittelbar damit zusammenhängend: mein heute völlig veränderter Blick auf die Bundeswehr. Als Zivildienstleistender schaute ich damals auf die Truppe ohne auch nur einen Hauch von Gefühl für ihre Notwendigkeit. Die Soldaterei kam mir eher kauzig und skurril vor. Haben Sie mal „Neue Vahr Süd“ von Sven Regener gelesen? Nichts davon schien Sinn zu machen. Heute sehe ich, wie die Ukrainer verzweifelt kämpfen und sterben, um ihr Land vor einem Aggressor zu bewahren. Und die damals absurd klingenden Fragen, die mir als Kriegsdienstverweigerer gestellt wurden, der sich ja jeder Idee von Gewaltanwendung ganz prinzipiell verweigern musste, um von der Wehrpflicht befreit zu werden, wirken plötzlich nicht mehr so abstrakt: Würdest du schießen, wenn deine Familie angegriffen werden würde?

Tja. Würde ich? Würden Sie?

Die Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht ist in vollem Gange. Die meisten Menschen haben den Eindruck, dass das Land wehrhafter werden muss, in gefährlichen Zeiten. Aber was sind oder wären wir bereit, ganz persönlich dafür mitzumachen? Oder: dramatischer formuliert: zu opfern?
Oder ist das alles am Ende gar bloß Kriegshysterie, wie manche vermuten? Teil des Problems?

In der heute druckfrischen WochenMOPO diskutieren junge Hamburger die Frage nach der Wehrpflicht. Schreiben Sie mir, was Ihre Gedanken dazu sind, wenn Sie mögen!

 

Herzliche Grüße sendet und einen schönen Freitag wünscht Ihnen:


Maik Koltermann
chefredaktion@mopo.de

 

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Diese Woche u.a. mit diesen Themen:

  • 🪖 An die Waffen!? Wie junge Hamburger über die Wehrpflicht denken
  • 🇺🇸 Mein Leben mit dem Trump-Irrsinn: Eine Hamburgerin in Washington D.C.
  • 👩 Rahlstedterin nimmt 50 Kilo ab: Wie Sabine Jenß das geschafft hat
  • 🧩 Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
  • ⚽ 20 Seiten Sport: HSV-Trainer Polzin privat wie nie & St. Paulis Leader spricht Klartext
  • 🎶 20 Seiten Plan7: „Best of Musicals” in der Neuen Flora, wie Alfons für die Demokratie kämpft & die besten Kultur-Events der Woche
⚓ Hamburg und der Norden 🛳
 1.   Kind totgerast (2): Sie hielten sich für Rennfahrer – jetzt haben sie Angst
Am Tag der Katastrophe kamen sich beide wohl vor wie große Rennfahrer. Mit 178 bzw. 150 Sachen über den Schiffbeker Weg zu donnern, obwohl dort lediglich Tempo 50 erlaubt ist, fanden sie einfach nur „cool“. Jetzt, sieben Monate später, stehen sie vor Gericht – und weinen: Ihnen wird vorgeworfen, einen Menschen, noch dazu ein unschuldiges zweijähriges Kind, getötet zu haben. Vom Gefühl der Überlegenheit ist nichts mehr da. Jetzt haben die beiden jungen Männer nur noch Angst – Angst davor, für lange Zeit im Gefängnis zu versauern. Unter Umständen lebenslang.

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 2.   Pflegeheim für Alkoholiker: Hier darf jeder weitertrinken – bis zum letzten Tropfen

Dieses Heim ist deutschlandweit einzigartig: Hier werden pflegebedürftige Alkoholiker aufgenommen und vor Ort mit Alkohol versorgt. Einer der Bewohner ist Thomas Zöllner, der sich selbst als „ersten Bürgermeister von Öjendorf“ bezeichnet und schon mit elf Jahren anfing zu trinken. Kaum einer kennt das Heim so gut wie er: Inzwischen lebt Zöllner seit 17 Jahren in dem Pflegeheim – gemeinsam mit 136 weiteren Menschen, die ohne Alkohol nicht mehr können. Ein Platz für diejenigen, die sonst nirgendwo hinpassen.

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 3.   Jeder vierte Polizist rechts – Forderung an Grote

Rechtes Gedankengut bei der Polizei Hamburg? Ein Forschungsprojekt kommt auf ein deutliches Ergebnis: Rund jeder vierte Polizist der Hansestadt steht – nach Eigenaussage – politisch rechts oder rechts außen. Die Linke reagiert empört, die Polizeigewerkschaft weist die Extremismusvorwürfe zurück.

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 4.  Zoll-Razzia bei Sushi-Lieferdienst: Das steckt dahinter

Plötzlich steht der Zoll vor der Tür: In einem Hamburger Sushi-Imbiss hat es am Dienstag eine Razzia gegeben – wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit. In Neumünster wurde aus diesem Grund zuletzt eine ganze Fabrik durchsucht. Mehrere Rumänen sollen dort unter ständiger Aufsicht 13 Stunden pro Tag gearbeitet haben – komplett unbezahlt. Wie der Zoll versucht, gegen Schwarzarbeit anzukämpfen und warum das so schwierig ist, lesen Sie hier.

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 5.   Northvolt-Pleite: Hielt die Regierung Infos über Risiken zurück?

Die Insolvenz von Northvolt kann für Schleswig-Holstein teuer werden. Risiken bei der Förderung der Batteriefabrik in Heide sah die Landesregierung wohl schon vor der Aufnahme einer Förderung – und hat laut FDP das Parlament nicht informiert.

Täglich neue Rätsel auf mopo.de lösen!
Zahl des Tages:  62 Tonnen …

... wiegt der gigantische Schlacke-Transporter, der gestern auf der A7 Feuer fing. Am frühen Donnerstagmorgen wurde die Autobahn nahe Seevetal in Fahrtrichtung Hamburg zum Teil gesperrt.

⚽ Sport 🏀
 6.   „Habe mich entschuldigt“: HSV-Coach Polzin und die üblen Erinnerungen

An das Hinspiel in Elversberg hat Merlin Polzin denkbar schlechte Erinnerungen. Mit 2:4 vergeigte der HSV Ende Oktober im Saarland, Hamburgs Trainer – damals noch Assistent unter Steffen Baumgart – wurde zudem fünf Minuten vor dem Ende mit Gelb-Rot auf die Tribüne geschickt. Erlebnisse, die er nicht vergessen hat. Vor der Revanche heute im Volkspark (18.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) stellt Polzin fest: „Ich kann nicht sagen, dass es nie wieder passieren wird. Aber ich versuche, es abzustellen.“

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 7.  St. Pauli-Coup vor Bayern-Spiel: Hoeneß wird Genosse!
Es geht auf die letzten Meter – und das mit frischer Energie: Am Montag endet die Zeichnungsphase für die Genossenschaft des FC St. Pauli, und analog zur Startphase geht es auch auf der Zielgerade turbulent zu – und prominent! Nach MOPO-Informationen hat Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern München, im Rahmen des Bundesliga-Duells mit dem Kiezklub am Samstag (15.30 Uhr, Liveticker bei MOPO.de) eigene Anteile an der FCSP eG gezeichnet.
🇩🇪 Deutschland und die Welt 🌍
 8.   Trump schwingt den Zoll-Hammer: 25 Prozent auf Autos

US-Präsident Donald Trump kündigt 25 Prozent Zölle auf alle Autoimporte an und verschärft damit den Handelsstreit mit der Europäischen Union. Die USA seien ein Sparschwein, aus dem jeder klaue, sagte der Republikaner, der seit langem Handelsungleichheiten mit anderen Ländern beklagt. Besonders die deutsche Autoindustrie dürften die Strafmaßmaßnahmen hart treffen. Die wichtigsten Fragen dazu im Überblick.

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 9.   Touristen-U-Boot vor Ägypten gesunken – viele Tote

Ein Urlauber-Boot mit mehr als 40 Menschen an Bord ist vor Hurghada in Ägypten gesunken. Erst vor rund vier Monaten hatte es ein ähnliches Unglück gegeben, bei dem auch Deutsche unter den Opfern waren. 

🎸 Kultur und Stadtleben 🎬
 10.   Der Kampf um Ottensens Rock'n'Roll-Klo
Knallbunt besprayt steht es am Eingang zum Fischers Park, das ehemalige Klo-Häuschen. Seit Jahren dient es nicht nur als Leinwand für junge Graffti-Künstler, sondern auch als Probenraum für Hamburger Bands. Nun will der Bezirk den kleinen Flachbau abreißen, verweist auf den baufälligen Zustand. Die Linken wollen die Rock-Toilette als „letzten bezahlbaren Probenraum in Ottensen“ retten.
Kultur-Tipp für Freitag: Beziehungsschlacht eines Paares

Bühne frei für zwei Kampfhasen auf dem Schlachtfeld der Liebe: Ihren Ehezoff erfolgreich auf den Theaterbrettern in ganz Deutschland zu vermarkten – darauf verstehen sich die Ehnerts blendend. In „Wir müssen reden“ geht die Beziehungsschlacht des glücklich verheirateten Hamburger Schauspielerpaares Jennifer und Michael Ehnert in eine weitere Runde. Was Sie bei einem Aufführungsbesuch in Alma Hoppes Lustspielhaus erwartet, verrät das streitlustige Duo im MOPO-Interview.

 

Alma Hoppes Lustspielhaus: 28.-30.3., 30-37 Euro, Tel. 55565556, almahoppe.de 


Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der aktuellen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voll mit Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker.

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