Tour de Chance
Liebe Frau Do, die Kehrtwende der Kanzlerin bei der Ehe für homosexuelle Paare zwingt die katholische Kirche in ein Dilemma. Der Ehebegriff, wie ihn die Väter des Grundgesetzes verstanden haben, hat sich gewandelt. In der Gesellschaft gibt es eine große Sehnsucht nach der Gleichstellung der Partnerschaften, die auch in der Kirche spürbar geworden ist. Die
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1. Juli 2017

Liebe Frau Do,

die Kehrtwende der Kanzlerin bei der Ehe für homosexuelle Paare zwingt die katholische Kirche in ein Dilemma. Der Ehebegriff, wie ihn die Väter des Grundgesetzes verstanden haben, hat sich gewandelt. In der Gesellschaft gibt es eine große Sehnsucht nach der Gleichstellung der Partnerschaften, die auch in der Kirche spürbar geworden ist. Die Deutsche Bischofskonferenz betonte nun erneut ihre Position, dass die Ehe – nicht nur aus christlicher Überzeugung – nur die Lebens- und Liebesgemeinschaft von Frau und Mann als Verbindung mit der grundsätzlichen Offenheit für die Weitergabe von Leben sein könne. Doch in der Praxis missachten auch Priester diese Vorgaben und erteilen homosexuellen Partnern ihren Segen. Auch die katholische Kirche ist in dieser Frage gespalten. Wir haben den Berliner Erzbischof Heiner Koch, den Vorsitzenden der Familienkommission der Bischofskonferenz, deshalb um einen Beitrag zu dem Thema gebeten.

Ich bin ein zufriedener Katholik, hadere gelegentlich mit der Reformunfähigkeit meiner Kirche, aber fühle mich dort dennoch ganz gut aufgehoben. In der Debatte über die „Ehe für alle“ überzeugt mich indes die Position der Evangelischen Kirche, die auch gestern wieder den richtigen Ton traf. Sie sprach sich für die Öffnung der Ehe aus, weil sie die Erweiterung als eine Stärkung des Modells ansieht. Sie betont aber zugleich, dass weder „Triumphgefühle noch Bitterkeit“ nun die richtige Reaktion sei. Dem kann man sich nur anschließen.
Zu respektieren ist aber auch die Meinung derer, die homosexuellen Paaren aus einem christlichen Glauben heraus den Trauschein (noch?) verwehren wollen. Wie die CDU-Bundestagsabgeordneten aus der Region und CDU-Minister Hermann Gröhe abgestimmt haben, können Sie übrigens hier nachschauen.

Nun ist es soweit. Düsseldorf ist im Tour-de-France-Fieber angekommen, und gestern Abend, beim Empfang der Stadt in Schloss Benrath, war die Vorfreude auf eine Sportveranstaltung spürbar, die zwei Tage eine ganze Stadt lahmlegen, aber weltweit eben auch Millionen begeistern wird. Stargast beim Klassikkonzert unter freiem Himmel im Park war Fürst Albert II. von Monaco, der in den Garten des Barockschlosses schaute und sagte: "C'est formidable."  Meinen Kommentar zur Tour lesen Sie hier, und hier sind die Bilder des Abends.

Herzlichst,

Ihr

Michael Bröcker

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