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Vom 29. Juni bis zum 21. Juli messen sich die besten Radsportler der Welt bei der Tour de France. Über Sieg und Niederlage auf den Straßen Frankreichs entscheiden dabei nicht nur die Beine, sondern auch das Material. Das TOUR Tech-Briefing zur 15. Etappe. |
Tour de France 2024 - 15. Etappe: Loudenvielle - Plateau de Beille | 197,7 Kilometer |
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Das Höhenprofil der 15. Etappe, Fotograf: A.S.O. |
Vor der 15. Etappe werden die Rollen surren, denn die Fahrer werden sich vor dem Kaltstart einrollen wollen: es geht gleich zu Beginn auf den Col de Peyresourde. Es ist zu erwarten, dass Kletterspezialisten sich sofort zur Flucht aufmachen werden über die insgesamt 4800 Höhenmeter des Tages, verteilt auf sechs Gipfel. |
Der härteste, weil längste Anstieg kommt dabei zum Schluss: der Anstieg aufs Plateau de Beille geht über 1246 Höhenmeter. Hier wird sich voraussichtlich entscheiden, ob Ausreißer durchkommen oder ob die Klassementfahrer die Etappe gewinnen. |
Bis dahin müssen allerdings sehr viele Körner investiert werden. Wer diesen Tag auf der Flucht verbringt, muss essen, essen und nochmals essen. Der Energieumsatz wird bei über 6000 kcal liegen. Zugeführt und verwertet werden können unterwegs aber nur ca. 2500 kcal. Den Rest müssen gut gefüllte Glykogenspeicher und die in den Tälern nutzbare Fettverbrennung richten. |
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Das Profil des Schlussanstiegs der 15. Etappe, Fotograf: A.S.O. |
Die Simulation des Tages dreht sich um die Frage, ob ein Ausreißer-Kletterer für die epische Fahrt über fünf Berge und durch drei Täler sein Rad um jeden Preis so leicht wie möglich wählen sollte, oder ob die Aerodynamik auf einer so langen Flucht nicht auch ein Wort mitredet. |
Was meinen Sie als regelmäßiger Leser des Tech-Briefings? Welches Rad passt am besten für diese Fahrt? Ein Freizeitfahrer bei einem großen Berg-Marathon steht schließlich vor einer ganz ähnlichen Frage. |
Zahl des Tages: 4:20 Minuten |
Die Berechnung ergibt, dass aerodynamische Räder, die nicht zu schwer geraten sind, die besten Fluchtmaschinen für diesen langen Ritt in den Bergen sind. |
Die Fahrten durch die Täler bremsen wenig aerodynamische Räder ein. Dies trifft Solisten noch härter als Fahrer, die in Fluchtgruppen unterwegs sind, weil sich diese ja gegenseitig Windschatten spenden können. |
Das (fast) gesamte Feld im Überblick* |
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Fotograf: Robert Kühnen |
*) Die Berechnungen beruhen auf den von TOUR in Labor und Windkanal getesteten Rädern. Die Maschinen bei der Tour de France können in Details davon abweichen. Auch Last-Minute-Prototypen konnten wir natürlich noch nicht untersuchen. Hintergründe zur Simulation. |
Tabelle: Die simulierten Fahrzeiten für eine Flucht ab Kilometer Null. Aero-Räder führen das Ranking für die beste Bergmaschine des Tages an. Geringes Gewicht alleine ist keine Garantie für die schnellstmögliche Fahrt über 4800 Höhenmeter. |
Unser Experte |
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Fotograf: Robert Kühnen |
Robert Kühnen ist studierter Maschinenbauer, schreibt für TOUR über Technik- und Trainingsthemen und entwickelt Prüfmethoden. Die Simulationsrechnungen verfeinert Robert seit Jahren, sie werden auch von Profi-Teams genutzt. |
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