Rekord-Flugtag, spektakuläre Comebacks von Airlines in den schwarzen Zahlen und überbordende Reiselust drängen uns diese Frage auf. Dabei ist die Situation ähnlich, und doch nicht vergleichbar: Es wird unter anderen, verschärften Bedingungen gearbeitet und gereist. Der Fachkräftemangel hat zugenommen, die Inflation ist angestiegen, die Auswirkungen des Klimawandels sind weltweit präsenter. Dies betrifft sowohl die Reisenden als auch die Zielorte. Anpassungen sind nötig, wenn sich die Badesaison in den Herbst verlegt, die Ski-Lifte mangels Schnees zurückgebaut werden, wenn Anwohnende die Geduld mit Party- oder Instagram-Gästen verlieren und/oder weder Locals noch potenzielle Arbeitskräfte bezahlbaren Wohnraum finden.
Die Lust am Reisen und die Bereitschaft, Geld dafür auszugeben, ist vorhanden. Die Branche ist aber gefordert, jetzt gemeinsam Lösungen zu finden, wie sie das Reisen so gestalten kann, dass es für alle eine Win-Win-Situation gibt.
So, dass die Reisenden ihre gewünschten Erfahrungen machen können, die Destinationen ihre Strahlkraft nicht verlieren, Ressourcen geschützt werden und nicht zuletzt so, dass Technologien dabei helfen, ein Grundbedürfnis des Reisens zu ermöglichen: Resonanzerfahrungen. Smarte Technologien und auch soziale Medien und Reiseportale können etwa zu einer ausdifferenzierten, besser verteilten Tourismuslandschaft beitragen.
Während klar ist, dass die Umstände ein gemeinsames Handeln aller Beteiligter erfordern, nicht zuletzt, weil sich die Gesellschaft verändert (hat), so gibt es Ungewissheiten, die den Ausgang nicht linear prognostizieren lassen. Langfristig sind verschiedene Szenarien zur Zukunft des Reisens denkbar, wie der Massentourismus in 15 Jahren aussehen wird, welchen Einfluss etwa der arabische Raum in der Gestaltung neuer Technologien, aber auch von Werten haben wird, welche Rolle KI und ein 6G-Netz übernehmen, bleibt immer wieder neu zu evaluieren.
Was allgemein für Prognosen gilt, ist für die globale Kraft des Tourismus erst recht gültig: Es gibt nie den linearen Ausgang von Transformation. Sicher ist, dass es keine Wiederholung eines Zustandes gibt. Wenn aktuell also die Zahlen wieder auf prä-pandemischem Niveau sind, überrascht das nur auf den ersten Blick. Das Nachholbedürfnis ist groß, Wertewandel vollzieht sich zudem immer langsam. Megatrends wie Individualisierung, Silver Society, Neo-Ökologie, Globalisierung, Konnektivität oder gerade auch New Work zu beobachten, im jeweiligen Kontext neu zu bewerten und gesellschaftlich einzuordnen, ist keine einmalige Angelegenheit, sondern muss, kann und darf immer wieder neu passieren. Zukunft ist kein Sprint, sondern ein Marathon.
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Bleiben wir bei den Fakten
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Mit dem Kö-Bogen II beheimatet Düsseldorf seit kurzem das Gebäude mit der größten Grünfassade Europas. 30.000 Hainbuchen, insgesamt 8 Kilometer Länge, stehen in Reih und Glied auf der Fassade und dem Dach des neugebauten Retail- und Bürokomplexes. Sie sollen verhindern, dass sich die darunterliegende Fassade bei Sonneneinstrahlung übermäßig aufheizt und für den erwähnten Kühlungseffekt Feuchtigkeit an die Luft abgeben.
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