Liebe Frau Do, das Verhältnis zwischen der US-Administration und der Bundesregierung ist bekanntlich so schlecht wie zuletzt nach dem Nein von Jacques Chirac und Gerhard Schröder zu George W. Bushs Irak-Krieg. Als der deutsche Außenminister Heiko Maas vor einem Jahr als erster Europäer den neuen US-Außenminister Mike Pompeo besuchte, fröstelte es. Pompeo und Maas stritten öffentlich über das Iran-Abkommen und das Zwei-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben. Heiko Maas, der Diplomat mit der Liebe zum feinen Zwirn und roten Teppich, ist so ziemlich in allem das Gegenteil des handfesten und hemdsärmeligen US-Interessenvertreters Pompeo. Die abrupte Absage des US-Außenministers wenige Stunden vor seinem Besuch in Berlin ist denn auch unter Freunden eher ungewöhnlich. Auch wenn Pompeo offenbar einen sicherheitspolitisch sensiblen Geheimbesuch im Nahen Osten eingelegt hat. Holger Möhle und Eva Quadbeck haben die Informationen. Während der frühere Henkel-CEO Kasper Rorsted beim Turnschuh-Konzern Adidas von einem Rekord zum nächsten eilt und als „Manager des Jahres“ von der Fachpresse gefeiert wird, sind die Zahlen beim Düsseldorfer Konsumgüterhersteller Henkel mau. Im ersten Quartal sank der Umsatz in der wichtigsten Sparte Klebstoffe („Pritt“) um 0,8 Prozent, bei Haarpflege/Kosmetik („Schwarzkopf“) ging das Geschäft sogar um 2,2 Prozent zurück, wenn man die Effekte von Wechselkursänderungen und Zukäufen herausrechnet. Reinhard Kowalewsky erklärt die Zahlen des Düsseldorfer Dax-Unternehmens. Man kann Martin Schulz, dem früheren SPD-Kanzlerkandidaten, ja viel nachsagen. Seine schnodderige, arg joviale Art hat vor zwei Jahren zunächst viele Anhänger in der SPD begeistert, im Verlauf der Kampagne wirkte sie unprofessionell und peinlich. Doch die Leidenschaft für Europa war bei Martin Schulz nie gespielt, seine Expertise auf diesem Gebiet anerkannt. Schulz kennt sich aus mit den Institutionen, und er kann Menschen für Europa begeistern. In der SPD-Europawahlkampagne spielt er dennoch nur eine Nebenrolle, die Partei geht bekanntlich nicht besonders liebevoll mit ihren früheren Chefs um. Henning Rasche hat den Ex-Vorsitzenden ein paar Tage beobachtet. Herzlichst, Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |